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Die Jagd am Nil

Die Jagd am Nil

Titel: Die Jagd am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Kopf. Dann nickte er zufrieden, ging zur Tür, schaltete das Licht aus und lieferte Knox diesem Fremden aus, der ihn umbringen wollte.

Kapitel 17
    I
    Die Autofähre über den Nil war kaum mehr als ein motorisiertes Metallfloß. Gaille lehnte sich gegen die Reling und betrachtete die Fischer, die mit ihren himmelblauen Booten vorbeiruderten, sowie die im Wasser treibenden Flechten und Algen. Auf der Fähre verfolgte ein koptischer Mönch mit einem Finger murmelnd die Spalten seiner kleinen Bibel. Kinder ließen ihre Beine über den Rand baumeln und hielten nach Fischen Ausschau. Vier junge Bauern beobachteten Stafford und brachen dann in lautes Gelächter aus. Doch selbst das konnte ihm die gute Laune nicht verderben, die er zur Schau trug, seit er seinen Sonnenaufgang im Kasten hatte.
    Die Fähre legte am östlichen Ufer an. Danach fuhren sie einen kleinen Berg hinauf und gelangten in ein staubiges Dorf. Die Jugendlichen starrten sie mit großen Augen an, als hätten sie nie zuvor Touristen gesehen. Ein Ladenbesitzer polierte mit Spucke und einem Tuch sein armseliges Angebot von Zitronen und Mangos. Sie kamen an einem Friedhof vorbei und fuhren eine leere Straße entlang auf das Tickethäuschen von Amarna zu. Es war noch verschlossen, aber daneben saßen unter einem Sonnenschirm zwei Beamte der Touristenpolizei und rauchten gemeinsam eine Zigarette. Einer stand auf und kam zu ihnen. «Sie sind früh», sagte er übellaunig.
    «Wir wollen filmen», sagte Gaille ihm. «Haben Sie uns nicht erwartet?»
    «Nein.»
    Gaille zuckte mit den Achseln. Typisch Ägypten. Obwohl man Genehmigungen von der Antiquitätenbehörde, der Armee, den Sicherheitsdiensten, der Polizei und zahllosen anderen Behörden eingeholt hatte, wussten die Leute vor Ort von nichts. Gaille winkte Lily mit ihrer dicken Dokumentenmappe herbei, die sie dem Beamten reichte. Ausdruckslos betrachtete er einige Blätter und schüttelte dann den Kopf. «Ich rufe meinen Chef an», sagte er und ging in das Tickethäuschen. «Warten Sie hier.»
    Gaille kehrte zum Discovery zurück und öffnete das Handschuhfach. Sie hatte sich mittlerweile angewöhnt, für solche Gelegenheiten immer ein paar Süßigkeiten dabeizuhaben. Mit einem Schokoriegel ging sie zu dem zweiten Polizisten, riss die silberne Folie auf, bot ihm ein Stück an und nahm selbst eines. Gemeinsam genossen sie den süßen Geschmack und mussten lächeln, als die Schokolade in ihren Mündern schmolz. Gaille reichte ihm den Rest des Riegels, damit er ihn mit seinem Kollegen teilen konnte. Er nickte und grinste glücklich.
    «Schokoriegel-Diplomatie, was?», flüsterte Lily.
    «Das kann hier lebensrettend sein, glauben Sie mir.»
    Der erste Polizist hatte sein Telefonat beendet und deutete mit einer Geste an, dass sein Chef auf dem Weg sei. Während sie warteten, standen sie zusammen und aßen die Schokolade.
    «Was ist los?», knurrte Stafford. «Gibt es ein Problem?»
    «Das ist ganz normal hier», versicherte Gaille ihm. Schließlich war ein Wagen zu sehen, der in einer Staubwolke heranrumpelte. Ein Mann sprang heraus, der nicht nur durch seine ordentlich gebügelte Uniform mit poliertem schwarzen Ledergürtel und Pistolenhalfter wie ein Armeeoffizier aussah. Seine Haut war für einen Ägypter ungewöhnlich hell, sein Haar war kurz geschoren, sein Schnurrbart glänzte seidig. Doch unter der äußerlichen Eitelkeit strahlte er eine unerbittliche Härte aus. «Ich bin CaptainKhaled Osman», verkündete er schneidig. «Was höre ich da von Filmaufnahmen?» Er streckte seine Hand nach Lilys Mappe aus, blätterte durch die Dokumente und runzelte die Stirn. «Davon hat mir niemand etwas gesagt», klagte er. «Warum hat mir das niemand gesagt?»
    «Alles ist in Ordnung», sagte Gaille.
    «Warten Sie hier.» Er marschierte in das Tickethäuschen und führte seinerseits ein Telefonat, das sehr schnell hitzig wurde. Als er wieder herauskam, winkte er Gaille zu sich. «Wo genau wollen Sie filmen?», fragte er.
    Gaille suchte in der Dokumentenmappe nach dem Drehplan. Er führte jede wichtige Stätte in Amarna auf, darunter die Grenzstelen, das Arbeiterdorf, den Nordpalast, die Südgräber und das königliche Grab. «Wollen Sie das wirklich alles an einem Tag aufnehmen?», fragte sie Lily leise.
    Lily schüttelte den Kopf. «Wir haben die Genehmigungen beantragt, bevor Charles sein Drehbuch fertig hatte, und zur Sicherheit für alle Orte Anträge gestellt. Im Grunde brauchen wir nur die Grenzstelen, den Nordpalast

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