Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Jagd am Nil

Die Jagd am Nil

Titel: Die Jagd am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
Vom Netzwerk:
paar Tage», erwiderte Lily und stieg aus. Sie drehte sich zu Gaille um, die sitzen geblieben war. «Kommen Sie nicht mit?»
    «Ich bleibe besser beim Wagen. Nur zur Sicherheit.»
    «Na klar. Ich wette, hier wimmelt es nur so von Autodieben.» Sie neigte ihren Kopf zur Seite. «Bitte. Ich ertrage ihn allein nicht.»
    «Na schön», meinte Gaille und rang sich ein Lächeln ab. Sie stieg aus dem Discovery und schloss ihn ab.

III
    Augustin wurde die Fahrt nach Borg schnell langweilig. Farooq war nicht gerade gesprächig. Nach ein paar direkten Fragen über Omar und Knox, denen Augustin einigermaßen ausweichen konnte, hüllte er sich in Schweigen. Augustin holte seine Zigaretten hervor und bot ihm eine an.
    «Danke», brummte Farooq und bediente sich.
    Augustin zündete seine Zigarette an, reichte Farooq das Feuerzeug, kurbelte dann das Fenster herunter und hielt eine Hand in den Fahrtwind. Ein weißer Pick-up kam ihnen entgegen, von der staubigen Windschutzscheibe reflektierte das Sonnenlicht, sodass er erst beim Vorbeifahren den Fahrer und seine Begleiterin sah,eine junge Frau mit langem, blondem Haar, deren Blick für einen kurzen Moment Augustins traf.
    Einen Kilometer weiter zweigten sie scharf nach rechts ab, folgten einer langen Straße, bogen dann nach links auf eine Steinbrücke über einen Bewässerungskanal und hielten vor einem Wachposten an. Offenbar hatten sie Griffin gerade verpasst. Er war bestimmt der Fahrer des Pick-ups gewesen, neben dem die Blonde gesessen hatte. Aber Peterson war auf der Ausgrabungsstätte. Der Wachmann schickte sie auf das Gelände, wo sie vor dem Büro warten sollten. Sie waren gerade eine Minute dort, als Peterson kam. «Detective Inspector Farooq», sagte er. «Welch unerwartetes Vergnügen. Was können wir für Sie tun?»
    «Ich möchte nur ein paar Einzelheiten klären. Sie kennen Doktor Augustin Pascal?»
    «Nur vom Hörensagen», sagte Peterson.
    «Er hat mir seine Hilfe angeboten, da ich mich mit archäologischen Begriffen nicht so gut auskenne.»
    «Wie nett von ihm.»
    Farooq nickte und zog sein Handy hervor. «Wenn Sie mich entschuldigen würden. Ich muss mich auf dem Revier melden.»
    Als Farooq davonging, taxierten sich Augustin und Peterson, ohne dass einer dem Blick des anderen auswich. Es dauerte eine Weile, ehe Farooq zu ihnen zurückkehrte. Er schien zufrieden mit sich zu sein. «Gut», meinte er und rieb sich energisch die Hände. «Vielleicht könnten wir dann anfangen.»
    «Womit genau?», fragte Peterson.
    «Ich würde gerne mit Ihren Leuten sprechen und hören, was sie gesehen haben.»
    «Natürlich», sagte Peterson. «Folgen Sie mir.»
    «Danke», antwortete Farooq nickend, als sie sich auf den Weg machten. «Sie haben mir vergangene Nacht erzählt, dass Knoxund Tawfiq Sie gestern Nachmittag hier aufgesucht haben, ist das richtig?»
    «Ja.»
    «Haben Sie gesagt, warum Sie gekommen sind?»
    «Das sollten Sie vielleicht Knox fragen.»
    «Das werde ich», versprach Farooq. «Sobald wir ihn gefunden haben.»
    «Er ist Ihnen entwischt?», fragte Peterson stirnrunzelnd. «Wie konnte das passieren? Der Mann war halb tot.»
    «Das spielt jetzt keine Rolle», entgegnete Farooq barsch. «Außerdem möchte ich Ihre Version hören.»
    «Angeblich hat er in Alexandria irgendein Artefakt gesehen. Einen Gefäßdeckel, wenn ich mich recht erinnere. Wir haben ihm gesagt, dass solche Lagergefäße überall am Mariutsee hergestellt wurden, es gibt also keinen Grund zu der Annahme, dass dieser Deckel von hier stammen muss.»
    «Und dann sind sie wieder gefahren?»
    «Ja. Wir hatten den Besuch schon wieder vergessen, bis jemand auf das Gelände eingedrungen ist. Im Grunde haben wir selbst da keine Verbindung hergestellt. Wir hatten keine Ahnung, dass es die beiden waren. Wir dachten, es wäre irgendein gewöhnlicher Dieb.»
    «Soviel ich gehört habe, ist das hier eine Ausgrabung zu Ausbildungszwecken», brummte Augustin. «Finden Sie hier wertvolle Dinge?»
    «Eigentlich nicht, nein. Aber die Einheimischen wissen das nicht. Deshalb besteht immer die Gefahr, dass sie unsere Arbeit ruinieren. Das verstehen Sie doch sicherlich, oder, Doktor Pascal?»
    «Und deshalb jagen Sie sie davon.»
    «Es war genauso, wie ich es Ihnen letzte Nacht erzählt habe,Detective Inspector. An meiner Aussage hat sich nichts geändert.» Sie erreichten den Friedhof, wo mit Staub überzogene Studenten zwei Gräber aushoben. «Sie wollten mit meinem Team sprechen», sagte Peterson. «Hier ist

Weitere Kostenlose Bücher