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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Loials eindringlich geflüsterter Ruf trieb durch die Leere zu ihm her. »Um des Lebens und des Lichts willen, Rand, komm!«
    Vorsichtig bückte sich Rand und wischte seine Klinge am Mantel eines Trollocs ab. Dann steckte er sie so förmlich, als ob Lan ihn beim Üben beobachte, in die Scheide zurück.
    »Rand!«
    Als habe er keinerlei Eile, schloss sich Rand Loial bei den Pferden an. Der Ogier schnallte die goldene Truhe mit Riemen aus seinen Satteltaschen auf dem Sattel fest. Seinen Umhang hatte er darunter gelegt, damit die Truhe fester auf dem abgerundeten Sattel ruhte.
    Saidin sang nicht mehr. Es war noch da, dieses herzergreifende Glühen, aber es hielt sich zurück, als hätte er es tatsächlich abgewehrt. Staunend ließ er das Nichts verschwinden. »Ich glaube, ich werde verrückt«, sagte er. Plötzlich wurde ihm klar, wo sie sich befanden, und er spähte den Weg zurück, den sie gekommen waren. Schreie und Heulen erklangen aus den verschiedensten Richtungen: Anzeichen für eine Suche, aber nicht für eine Verfolgung. Trotzdem. Er schwang sich auf den Rücken des Braunen.
    »Manchmal verstehe ich kaum etwas von deinen Worten«, sagte Loial. »Wenn du schon verrückt werden musst, kannst du dann nicht wenigstens damit warten, bis wir wieder bei Lady Selene und Hurin sind?«
    »Wie willst du eigentlich reiten mit dem Ding im Sattel?«
    »Ich werde rennen!« Der Ogier folgte dem eigenen Vorschlag und trabte los, wobei er das Pferd an den Zügeln hinter sich her zog. Rand folgte ihm.
    Loial legte eine Geschwindigkeit vor, bei der die Pferde gerade eben noch mithalten konnten. Rand war sicher, dass der Ogier das nicht lange durchhalten würde, aber Loials Füße versagten ihm den Dienst nicht. Rand kam zu dem Schluss, dass seine Angeberei, er habe einst ein Pferd im Rennen geschlagen, vielleicht gar nicht gelogen war. Hin und wieder blickte sich Loial beim Laufen um, aber die Rufe der Schattenfreunde und das Heulen der Trollocs verklangen mit zunehmender Entfernung.
    Selbst als der Hang steiler wurde, verlangsamte sich Loials Schritt kaum, und er trabte schließlich auf ihren Lagerplatz am Berghang, ohne besonders schwer zu atmen.
    »Ihr habt es.« Selenes Stimme klang triumphierend, als ihr Blick auf der kunstvoll gearbeiteten Truhe ruhte. Sie trug wieder ihr eigenes Kleid. Für Rand sah es so weiß wie frischer Schnee aus. »Ich wusste, Ihr trefft die richtige Wahl. Darf ich … es einmal ansehen?«
    »Wurdet Ihr verfolgt, Lord Rand?«, fragte Hurin besorgt. Er betrachtete die Truhe ehrfurchtsvoll, doch sein Blick glitt immer wieder in die Nacht hinaus den Hang hinunter. »Falls sie Euch verfolgen, müssen wir schnell verschwinden.«
    »Ich glaube nicht. Geh zu dem Vorsprung und sieh nach, ob du etwas entdeckst.« Rand kletterte aus dem Sattel, als Hurin den Hang hinaufeilte. »Selene, ich weiß nicht, wie man die Truhe öffnet. Weißt du es, Loial?« Der Ogier schüttelte den Kopf.
    »Lasst mich versuchen …« Selbst für eine Frau von Selenes Größe befand sich Loials Sattel hoch über dem Boden. Sie streckte sich und berührte die kunstvoll gewirkten Muster auf der Truhe. Ihre Hände glitten darüber und drückten zu. Man hörte ein Klicken, und sie hob den Deckel an und klappte ihn auf.
    Als sie sich auf die Zehenspitzen stellte, um hineinzufassen, griff Rand über ihre Schulter hinweg und hob das Horn von Valere heraus. Er hatte es einmal zuvor gesehen, aber noch nie berührt. Obwohl es so schön war, machte es nicht den Eindruck großen Alters oder großer Macht. Ein gewundenes goldenes Horn, das in der schwachen Beleuchtung schimmerte, mit einer eingravierten silbernen Schrift, die sich um die Öffnung am Ende hinzog. Er berührte die fremdartigen Buchstaben mit dem Finger. Sie schienen das Mondlicht zu reflektieren.
    »Tia mi aven Moridin isainde vadin« , las Selene. »›Das Grab ist keine Grenze für meinen Ruf.‹ Ihr werdet gewiss größer, als Artur Falkenflügel es je war.«
    »Ich bringe es nach Shienar zu Lord Agelmar.« Ich sollte es eigentlich nach Tar Valon bringen, dachte er, aber ich habe genug von den Aes Sedai. Sollen Ingtar oder Agelmar ihnen das Horn bringen. Er legte das Horn in die Truhe zurück. Es warf den Mondschein zurück und zog den Blick an.
    »Das ist Wahnsinn«, sagte Selene.
    Rand zuckte bei diesem Wort zusammen. »Verrückt oder nicht, ich werde es jedenfalls so machen. Ich habe Euch gesagt, Selene, dass ich keinen Anteil am Ruhm will. Dort hinten glaubte ich, ich wolle

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