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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Es gibt nicht mehr viele davon, und dich hält man nun für … unzuverlässig.«
    Moiraine lächelte, doch das Lächeln erreichte ihre Augen nicht. »Sie werden mich für noch viel schlimmer halten, wenn ich fertig bin. Mat wird glücklich über die Möglichkeit sein, ein so wichtiger Teil der Legende vom Horn zu werden, und Perrin sollte auch nicht so schwer zu überreden sein. Er braucht etwas, das ihn von seinen eigenen Sorgen ablenkt. Rand weiß, was er ist – jedenfalls zum Teil, zum kleinen Teil –, und er hat natürlich Angst davor. Er will allein irgendwohin gehen, wo er niemanden verletzen kann. Er sagt, er wolle die Macht nie wieder anwenden, aber er befürchtet auch, dass er nicht damit aufhören kann.«
    »Da hat er auch ganz Recht. Es ist leichter, das Wassertrinken aufzugeben.«
    »Stimmt. Und er möchte die Aes Sedai loswerden.« Moiraine lächelte ein wenig – allerdings auf eine freudlose Art. »Wenn man ihm die Möglichkeit bietet, die Aes Sedai hinter sich zu lassen und trotzdem noch ein wenig länger bei seinen Freunden zu bleiben, dann wird er genauso eifrig dabei sein wie Mat.«
    »Aber wie kann er die Aes Sedai hinter sich lassen? Du musst doch mit ihm gehen. Wir dürfen ihn jetzt nicht mehr verlieren, Moiraine.«
    »Ich kann nicht mit ihm gehen.« Es ist ein langer Weg von Fal Dara nach Illian, aber er ist ja schon beinahe genauso weit gekommen. »Er muss für eine Weile von der Leine gelassen werden. Da hilft nichts. Ich habe ihre ganze alte Kleidung verbrennen lassen. Es bestand die Möglichkeit, dass irgendein Fetzen dessen, was sie trugen, in die falschen Hände gefallen sein könnte. Ich werde sie reinigen, bevor sie aufbrechen. Sie werden noch nicht einmal bemerken, was ich getan habe. Auf diese Weise werden sie keine Spuren hinterlassen, und die einzige andere Bedrohung dieser Art ist im Kerker eingesperrt.« Die Amyrlin, gerade im Begriff, zustimmend zu nicken, sah sie stattdessen fragend an; sie unterbrach ihren Redefluss aber nicht. »Sie werden so sicher reisen, wie es geht, Siuan. Und wenn Rand mich in Illian braucht, dann werde ich dort sein und dafür sorgen, dass er es ist, der das Horn dem Rat der Neun und der Versammlung übergibt. Ich werde mich in Illian um alles kümmern. Siuan, die Illianer würden dem Drachen folgen oder auch sogar Ba’alzamon selbst, wenn er nur mit dem Horn von Valere ankäme, und der größte Teil derer, die sich zur Jagd versammelt haben, würde es genauso machen. Der wahre Wiedergeborene Drache muss nicht erst Anhänger um sich scharen, bevor die Nationen gegen ihn vorgehen. Er wird mit einer Nation und einem Heer im Rücken beginnen.«
    Die Amyrlin fiel auf ihren Stuhl zurück, beugte sich dann aber gleich vor. Sie schien zwischen Erschöpfung und Hoffnung zu schwanken. »Aber wird er sich erklären? Wenn er Angst hat … Das Licht allein weiß, wie sehr er sich fürchten sollte, aber die Männer, die sich als der Drache erklären, wollen Macht besitzen. Wenn er nicht so ist …«
    »Ich habe die Mittel, um dafür zu sorgen, dass er zum Drachen erklärt wird. Und selbst wenn ich versagen sollte, wird das Muster dafür sorgen, dass er als der Drache enthüllt wird, ob er will oder nicht. Denk daran, er ist ein Ta’veren , Siuan. Er hat nicht mehr Kontrolle über sein Schicksal als der Docht einer Kerze über die Flamme.«
    Die Amyrlin seufzte. »Das ist riskant, Moiraine. Riskant. Aber mein Vater sagte immer: ›Mädchen, wenn du kein Risiko eingehst, gewinnst du auch nichts.‹ Wir müssen planen. Setz dich her; das wird eine Weile dauern. Ich lasse uns Wein und Käse kommen.«
    Moiraine schüttelte den Kopf. »Wir sind schon zu lange miteinander allein gewesen. Falls irgendjemand versucht hat, uns zu belauschen, und gemerkt hat, dass du uns dagegen geschützt hast, wird es bereits Aufsehen erregen. Es ist das Risiko nicht wert. Wir können uns morgen wieder treffen.« Außerdem, meine liebste Freundin, kann ich dir nicht alles erzählen, und ich kann nicht riskieren, dich wissen zu lassen, dass ich etwas zurückhalte.
    »Ich denke, du hast Recht. Aber gleich früh am Morgen. Es gibt so vieles, was ich wissen muss.«
    »Am Morgen«, stimmte Moiraine zu. Die Amyrlin erhob sich, und sie umarmten sich wieder. »Am Morgen erzähle ich dir alles, was du wissen musst.«
    Leane sah Moiraine scharf an, als sie in den Vorraum hinaustrat. Dann schoss sie ins Zimmer der Amyrlin. Moiraine bemühte sich, ein zerknirschtes Gesicht zur Schau zu tragen, als

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