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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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jemand bleiben, der Trolloc-Schrift, in menschlichem Blut geschrieben, für ›bemerkenswert‹ hielt.
    Ingtar und seine Männer stolzierten vorneweg, auf ihre Pflichten bedacht. Rand trödelte und fragte sich, wohin er nun gehen könne. In die Frauenquartiere zurückzukehren würde ohne Egwenes Hilfe nicht leicht sein. Licht, lass sie wieder gesund werden! Moiraine hatte doch gesagt, sie werde wieder genesen.
    Lan fand ihn, bevor er die erste Treppe nach oben erreichte. »Du kannst in dein Zimmer zurückgehen, wenn du willst, Schafhirte. Moiraine ließ deine Sachen aus Egwenes Zimmer holen und in deines bringen.«
    »Woher wusste sie …?«
    »Moiraine weiß eine ganze Menge, Schafhirte. Das solltest du allmählich wissen. Du solltest auch auf dich aufpassen. Die Frauen klatschen alle darüber, dass du durch die Gänge gerannt bist und mit deinem Schwert herumgefuchtelt hast. Der Amyrlin Auge in Auge gegenübergestanden, sagen sie.«
    »Licht, es tut mir Leid, dass sie wütend sind, Lan, aber ich war in die Frauenquartiere eingeladen. Und als ich den Alarm hörte … Licht noch mal, Egwene war dort unten!«
    Lan spitzte nachdenklich die Lippen; das war der einzige von seinem Gesicht ablesbare Ausdruck. »Ach, sie sind eigentlich nicht wütend. Die meisten sind allerdings der Meinung, dass du eine starke Hand brauchst, um ein wenig ruhiger zu werden. Fasziniert wäre ein besserer Ausdruck. Selbst Lady Amalisa kann nicht damit aufhören, alle über dich auszufragen. Einige beginnen, den Klatsch der Diener zu glauben. Sie glauben, du wärst ein verkleideter Prinz, Schafhirte. Keine schlechte Sache. Es gibt eine alte Redensart hier in den Grenzlanden: ›Es ist besser, eine Frau auf deiner Seite zu haben als zehn Männer.‹ So, wie sie untereinander über dich reden, versuchen sie, sich zu entscheiden, wessen Tochter stark genug sei, um es mit dir aufzunehmen. Wenn du nicht aufpasst, Schafhirte, dann hast du ehe du dich’s versiehst in ein shienarisches Adelshaus eingeheiratet.« Plötzlich lachte er schallend los. Es wirkte eigenartig; als lache ein Fels. »Mitten in der Nacht durch die Frauenquartiere rennen – im Wams eines Arbeiters und mit einem Schwert in der Hand. Falls sie dich nicht auspeitschen, werden sie zumindest die nächsten zehn Jahre darüber sprechen. Sie haben noch nie einen Mann gesehen, der sich so eigenartig benimmt. Welche Frau sie auch für dich auswählen, sie brächte dich vermutlich in zehn Jahren an die Spitze eines Hauses und ließe dich außerdem im Glauben, du hättest das aus eigenen Kräften erreicht. Zu schade, dass du weg musst.«
    Rand hatte den Behüter mit offenem Mund angestarrt, doch nun grollte er: »Ich hab’s versucht. Die Tore werden bewacht, und keiner kann hinaus. Ich habe es bereits bei Tageslicht probiert. Ich konnte noch nicht einmal mein Pferd aus dem Stall holen.«
    »Das ist jetzt nebensächlich. Moiraine hat mich geschickt, um dir Bescheid zu sagen. Du kannst jederzeit weg. Selbst jetzt. Moiraine sorgte dafür, dass Agelmar dich von seinem Befehl ausnahm.«
    »Warum erst jetzt und nicht schon früher? Warum konnte ich vorher nicht gehen? War sie diejenige, die die Tore verschließen ließ? Ingtar sagte, er wisse nichts von einem Befehl, die Leute in der Festung zu halten – jedenfalls bis heute Nacht.«
    Rand glaubte, einen besorgten Ausdruck bei dem Behüter zu entdecken, doch alles, was er sagte, war: »Wenn dir jemand ein Pferd schenkt, Schafhirte, dann beklagst du dich nicht, dass es nicht so schnell ist, wie du möchtest.«
    »Was ist mit Egwene? Und Mat? Geht es ihnen wirklich gut? Ich kann nicht weg, bevor ich weiß, dass sie wohlauf sind.«
    »Dem Mädchen geht es gut. Sie wird am Morgen aufwachen und sich vielleicht noch nicht einmal daran erinnern, was geschehen ist. Schläge auf den Kopf haben manchmal solche Auswirkungen.«
    »Und wie steht’s mit Mat?«
    »Du hast die Wahl, Schafhirte. Du kannst heute gehen oder morgen oder nächste Woche. Es hängt von dir ab.« Er ging fort und ließ Rand in dem Korridor unter der Festung von Fal Dara stehen.

KAPITEL 7

    Der Ruf des Bluts
    A ls die Bahre mit Mat aus den Gemächern der Amyrlin getragen wurde, wickelte Moiraine sorgfältig das Angreal – eine kleine, vom Alter dunkel angelaufene Elfenbeinstatuette, die eine Frau in weiten Gewändern darstellte – in ein Seidentuch ein und steckte es in ihre Gürteltasche zurück. Die Zusammenarbeit mit einer anderen Aes Sedai, das Verschmelzen ihrer Fähigkeiten

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