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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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kommt.
    Wieder tötet der Same das uralte Unrecht, bevor der Große Herr kommt.
    Nun kommt der Große Herr.
    Nun kommt der Große Herr.
    Blut nährt Blut.
    Blut ruft Blut.
    Blut ist und Blut war und Blut wird immer sein.
    Nun kommt der Große Herr.«
    Als sie endete, herrschte lang Schweigen.
    Schließlich sagte die Amyrlin: »Wer hat das noch gesehen, Tochter? Wer weiß davon?«
    »Nur Serafelle, Mutter. Sobald wir es abgeschrieben hatten, ließ ich die Wände von Männern abschrubben. Sie fragten nicht weiter; sie waren froh, die Schmierereien loszuwerden.«
    Die Amyrlin nickte. »Gut. Zu viele in den Grenzlanden können die Trolloc-Schrift halbwegs lesen. Nicht nötig, ihnen noch mehr Kopfzerbrechen zu bereiten. Sie haben schon genug.«
    »Werdet Ihr daraus schlau?«, fragte Moiraine Verin vorsichtig. »Ist es eine Prophezeiung, oder was denkt Ihr?«
    Verin hielt den Kopf schräg und betrachtete nachdenklich ihre Notizen. »Möglich. Es hat jedenfalls die Form einiger der wenigen Prophezeiungen des Schattens, die wir kennen. Und Teile davon sind klar genug. Es könnte natürlich trotzdem einfach ein Täuschungsmanöver sein.« Sie legte einen Finger auf eine bestimmte Zeile. »›Tochter der Nacht, sie wandelt wieder.‹ Das kann nur bedeuten, dass Lanfear wieder frei ist. Oder jemand möchte, dass wir das glauben.«
    »Das wäre etwas, um uns Kopfzerbrechen zu bereiten, Tochter«, sagte die Amyrlin, »falls es stimmt. Aber die Verlorenen sind immer noch gefangen.« Sie sah Moiraine an, und einen Moment lang wirkte sie besorgt, bevor sie ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte. »Selbst wenn die Siegel brüchig werden, sind die Verlorenen noch immer gefangen.«
    Lanfear. In der Alten Sprache: Tochter der Nacht. Nirgends war ihr wirklicher Name aufgezeichnet, aber diesen Namen hatte sie angenommen, im Gegensatz zu den meisten der Verlorenen, die ihre Namen von denen erhalten hatten, die sie betrogen. Einige behaupteten, sie sei in Wirklichkeit neben Ishamael, dem Verräter aller Hoffnung, die mächtigste der Verlorenen gewesen, habe aber ihre wahren Kräfte verborgen. Zu wenig aus dieser Zeit war noch bekannt, als dass irgendein Historiker das sicher behaupten konnte.
    »Bei all den falschen Drachen, die jetzt auftauchen, ist es keine Überraschung, dass irgendjemand nun auch Lanfear ins Spiel bringt.« Moiraines Stimme klang so glatt wie ihr Gesicht aussah, aber innerlich war sie aufgewühlt. Über Lanfear war außer ihrem Namen nur eines bekannt: Bevor sie zum Schatten überging, bevor Lews Therin Telamon Ilyena traf, war Lanfear seine Geliebte gewesen. Eine Komplikation, die wir nicht brauchen können.
    Die Amyrlin runzelte die Stirn, als habe sie an das Gleiche gedacht, aber Verin nickte, als seien das alles einfach nur Worte. »Auch andere Namen sind klar, Mutter. Lord Luc war natürlich der Bruder von Tigraine, der Tochter-Erbin von Andor, und er verschwand in der Fäule. Wer Isam ist und was er mit Luc zu tun hatte, weiß ich allerdings nicht.«
    »Wir werden mit der Zeit alles herausfinden, was wir wissen müssen«, sagte Moiraine verbindlich. »Es gibt noch keinen Beweis dafür, dass es wirklich eine Prophezeiung ist.«
    Sie kannte den Namen. Isam war der Sohn von Breyan gewesen, der Frau des Lain Mandragoran, deren Versuch, den Thron von Malkier für ihren Mann zu gewinnen, die Trolloc-Horden herbeigelockt hatte. Breyan und ihr kleiner Sohn waren verschwunden, als die Trollocs Malkier überrannten. Und Isam war ein Blutsverwandter Lans gewesen. Ist er wirklich ein Blutsverwandter Lans? Ich darf ihn das nicht wissen lassen, bevor ich weiß, wie er reagiert. Bis wir weit von der Fäule entfernt sind. Falls er glaubt, Isam sei noch am Leben …
    »›Die Wächter warten auf der Toman-Halbinsel‹«, fuhr Verin fort. »Es gibt einige, die immer noch an der alten Weissagung festhalten, dass das von Artur Falkenflügel über das Aryth-Meer gesandte Heer eines Tages zurückkehren wird, obwohl, nach dieser langen Zeit …« Sie schnaubte verächtlich. »Die Do Miere A’vron, die Wächter der Wogen, bilden immer noch eine … Gemeinschaft – das ist, glaube ich, der beste Ausdruck – auf der Toman-Halbinsel, in Falme. Und einer der alten Namen für Artur Falkenflügel war Hammer des Lichts.«
    »Wollt Ihr damit sagen, Tochter«, wollte die Amyrlin wissen, »dass Artur Falkenflügels Heer, oder besser, die Nachkommen seines Heeres, tatsächlich nach tausend Jahren zurückkehren könnten?«
    »Es gibt

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