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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Zeichen gab. Rasch zogen die Männer ihre Schwerter und traten zwischen die beiden Männer. Symeon war gezwungen, abrupt stehen zu bleiben. Schwer atmend starrte er Bannus an. Schließlich gelang es ihm, sich zu beruhigen, und er hob die Hand zum Zeichen, dass er seine Wut wieder unter Kontrolle hatte. »Vergib mir, Herr, aber dieser Mann, der sich tiefer durch den Schmutz schiebt als der Bauch einer Schlange, verhöhnt mit einer solchen Behauptung die Religion meines Volkes.«
    »Wirklich?« Bannus lächelte. »Hat unser Freund Jehoshua nicht einst den Anspruch erhoben, der mashiah zu sein? Oder ein anderer in seinem Namen diesen Anspruch vorgebracht?«
    Symeon errötete, und Cato sah, wie er die Fäuste so energisch ballte, dass sie weiß wurden und wie harte, kalte Steine wirkten.
    »Jetzt bin ich es, der Anspruch auf diesen Titel erhebt«, fuhr Bannus fort. »Und als Führer meines Volkes kommt es mir sehr wohl zu, Abkommen mit den Parthern zu schließen. Sie ihrerseits erkennen mich schließlich als einen verbündeten Herrscher an. Und da es sich so verhält, glaube ich nicht, dass das Partherreich besonders glücklich darüber wäre, würde ich diesen mickrigen Beamten aus einem kleinen Außenposten an ihrer Landesgrenze übergeben werden.«
    »Mickrige Beamte?« Macro zuckte zusammen. »Ich? Dieser kleine Bastard! Den schnapp ich mir!«
    »Das reicht!«, rief der Kammerherr. »Ruhe!«
    Seine Stimme hallte in dem großen Saal wider, und außer ihr war nur der Singvogel zu hören, der seine scheinbar endlose und gleichförmige Tonfolge wiederholte. Der Kammerherr starrte den Käfig an. Dann murmelte er einem seiner Ratgeber etwas zu, und der Mann lief rasch und diskret in die entsprechende Ecke des Saals, nahm den Käfig und eilte damit nach draußen. Macro stieß einen kleinen Seufzer der Erleichterung aus.
    Der Kammerherr reckte sich auf seinem Stuhl. »Ich kann in dieser Sache heute keine Entscheidung treffen. Die Angelegenheit liegt außerhalb meiner Befugnisse. Ich erkläre hiermit, dass ich die Frage Seiner Majestät vorlege, welche sich nach der Rückkehr nach Petra damit in allen Einzelheiten beschäftigen wird. Beide Parteien sind an ihre Eide gebunden, und ich übergebe hiermit die beiden römischen Offiziere offiziell in die Verantwortung Symeons. Auch die bisher in Gefangenschaft befindlichen Parther sollen freigelassen werden, sobald sie ihre Eide geleistet haben. Der königliche Hof wird bei der Rückkehr Seiner Majestät wieder zusammentreten. Damit ist diese Anhörung abgeschlossen. Meine Herren, ihr könnt gehen.«

KAPITEL 32
    S ymeon nahm sie mit in sein Haus, das sich auf dem Hügel befand, der dem Palast gegenüberlag. Nach dem Maßstab vieler Nabatäer, die vom Karawanenhandel lebten, war es ein bescheidenes Gebäude. Eine einfache Tür führte in ein Atrium, hinter dem sich ein weiterer ummauerter Hof befand. Von dort gingen verschiedene Zimmer ab, und eine schmale Treppe führte hinauf in die Schlafquartiere im zweiten Stock. Symeon hatte einen Sklaven, einen schon etwas älteren Mann namens Bazim, der sich um das Haus kümmerte und für seinen Herrn kochte, wenn Symeon von seinen Reisen nach Petra zurückkam.
    »Es ist nicht besonders groß«, sagte Symeon, als er die beiden Römer hineinführte, »aber mehr brauche ich nicht, und von allem, was ich jemals besessen habe, kommt es einem eigenen Heim am nächsten. Kommt, Bazim hat ein Zimmer für euch vorbereitet. Ich könnte mir vorstellen, dass ihr beide noch immer müde seid vom Weg hierher, denn eine Nacht in der Zelle dürfte euch noch nicht sehr viel geholfen haben.«
    »Danke«, sagte Cato. »Mir gefällt es hier.«
    »Dann ruh dich aus. Wir werden uns heute Abend unterhalten, wenn wir zusammen essen. Wenn ihr bis dahin etwas braucht, wendet euch einfach an Bazim. Ich muss jetzt los.«
    »Oh?«
    »Es gibt ein paar Angelegenheiten, um die ich mich kümmern muss. Ich muss mich mit Murad und einigen Karawanen-Kartellen treffen. Das wird die meiste Zeit des Tages in Anspruch nehmen.«
    »Dann sehen wir dich später«, sagte Macro.
    Symeon lächelte, wandte sich um und verließ das Haus. Nachdem sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, drückte Macro seinen Rücken durch und begann so heftig zu gähnen, dass sein Kiefer knackte. »Ich bin völlig hinüber. Bazim!«
    Der Sklave kam aus einem kleinen Zimmer am Ende des Flurs geeilt. »Herr?«
    »Sprichst du Griechisch?«
    »Gewiss, Herr.«
    »Wie schön für dich. Und jetzt zeig mir das

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