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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Entfernung eine Art Funkenbündel erkennen konnte.
    Er hob die Hand und deutete darauf. »Ist das Jerusalem?«
    Neben ihm kniff Symeon für einen Moment die Augen zusammen und nickte dann. »Ja. Du hast einen guten Blick, Römer. Wirklich sehr gut.«
    »Bei dem, was ich mache, brauche ich den auch.«
    Macro schauderte. »Es ist kalt. Das hätte ich nach der Hitze dort unten nie erwartet.«
    »Die Nächte werden noch kälter sein, sobald wir die Hochebene erreicht haben«, sagte Symeon und stand auf. »Ich hole unsere Umhänge.«
    »Danke.«
    Als der Führer auf die dunklen Gestalten der Soldaten zuging, die sich überall auf dem Felsvorsprung niederließen, legte Cato den Kopf in den Nacken und sah zum Himmel hinauf. Wie Symeon gesagt hatte, war es ein wunderschöner Anblick. Über ihnen leuchteten Hunderte von Sternen in ihrer kalten, ätherisch funkelnden Pracht.
    »Ich glaube, so langsam verstehe ich, warum unserem Freund dieses Leben gefällt.«
    »Was kann einem daran schon gefallen?«, murmelte Macro. »Uns ist kalt, und wir sind von den feindseligen Bewohnern dieses Landes umgeben. Und noch weiter entfernt von einem anständigen Gasthaus und einer ebenso warmen wie warmherzigen Frau könnte ich gar nicht sein.«
    »Das stimmt, aber sieh dir nur die Sterne an. Dieser Anblick, er ist einfach überwältigend.«
    Macro musterte die in Dunkelheit gehüllten Züge seines Freundes und schüttelte mitleidig den Kopf. »Wie lange bist du nun schon in der Armee? Vier Jahre?«
    »Ja. Und?«
    »Wann wirst du endlich aufhören, wie ein angeschwultes Dichterlein mit mir zu reden?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Cato leise. »Wenn ich genug von dieser Welt gesehen habe und ihrer müde geworden bin, nehme ich an.«
    »Ich kann’s kaum erwarten«, sagte Macro ebenso leise, als Symeon mit den dicken Armeeumhängen zu ihnen zurückkam.
    Am nächsten Morgen folgten sie weiter ihrem Weg, wobei sie noch immer einer hinter dem anderen ritten. Die meisten Männer hatten zu sehr gefroren, um die Nacht durchzuschlafen, und waren jetzt steif und müde. Trotzdem behielten sie die Felswände über sich wachsam im Auge, um mögliche Bedrohungen so früh wie möglich zu entdecken. Schon bald weitete sich der Bergpfad wieder zu einer richtigen Straße, die weniger steil anstieg. Cato stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als er neben Symeon und Macro ritt.
    »Sieht aus, als seien wir ihnen entwischt.«
    »Ein Haufen Weiber«, knurrte Macro. »Das sind sie und nichts sonst.«
    Symeon ging nicht darauf ein. Stattdessen suchte er die niedrige Hügelreihe vor ihnen ab, die den Beginn der großen Hochebene bildete. Plötzlich zügelte er sein Pferd.
    »Dein Urteil war zu voreilig, Centurio«, sagte er leise. »Sieh mal dort drüben.«
    Catos Blick streifte über den Bergrücken und blieb an einer kleinen Gruppe von Männern hängen, die sich zwischen den Felsen erhoben, wodurch ihre dunklen Umrisse vor dem hellen Himmel deutlich zu erkennen waren. Noch mehr Männer tauchten auf – es waren Dutzende –, und dann erschien eine Reihe Kavallerie, die sich dort, wo ihre Route die Hügelreihe kreuzte, über die ganze Breite ihres Weges verteilte.
    Als der Optio seinen Männern befahl, ihre Ausrüstung abzuwerfen, die Helme aufzuziehen und ihre Waffen bereitzuhalten, schloss sich Macros Hand instinktiv um den Griff seines Schwerts.
    »Das wird eine heiße Sache«, sagte er leise.
    Symeon wandte sich mit einem grimmigen Lächeln an den Centurio. »Nicht schlecht für einen Haufen Weiber.«
    Noch während er sprach, schob sich ein Reiter aus der fremden Gruppe nach vorn und ritt auf die Römer zu.

KAPITEL 6
    E s ist Bannus«, sagte Symeon leise.
    Cato warf seinen Strohhut beiseite, zog seinen Helm auf und sah ihren Führer überrascht an. »Du kennst ihn?«
    »Wir haben uns früher schon getroffen.«
    »Als Freunde, hoffe ich.«
    »Wir waren Freunde. Vor vielen Jahren.« Er warf Cato einen raschen Blick zu. »Aber jetzt nicht mehr.«
    »Das hättest du früher erwähnen können«, murmelte Cato.
    »Ich habe es nicht für wichtig gehalten, Centurio. Außerdem hast du nicht gefragt.«
    »Ich glaube, wenn wir aus dieser Sache wieder rauskommen, dann gibt es einige Fragen, auf die ich gerne eine Antwort hätte.«
    Bannus zügelte sein Pferd, als er nur noch wenige Schritte entfernt war, und lächelte, als er den Führer erkannte. Er sprach ihn auf Griechisch an.
    »Als mir meine Männer über den Bogenschützen im Außenposten berichtet haben, hätte

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