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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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nicht wagten, sich umzusehen. Schwer atmend blickte Cato ihnen einen Moment lang nach, und dann lockerte er seinen Griff um das Schwert. Sie waren gerettet. Er drehte sich zu Macro um.
    »Alles in Ordnung?«
    »Alles klar.« Macro holte mehrmals hintereinander rasch Luft. Dann nickte er in Richtung der drei Leichen auf dem Boden. »Da kann einer verdammt gut mit seinem Bogen umgehen.«
    Cato sah zur Brüstung über dem Torhaus hinauf. Von den Strahlen der untergehenden Sonne umhüllt, senkte Symeon seinen Bogen und winkte.
    Cato deutete eine Verbeugung an, und Macro hinter ihm kicherte.
    »Erinnere mich daran, dass ich nie versuchen werde, eine seiner Karawanen zu überfallen.«

KAPITEL 5
    A ls die Kolonne am nächsten Morgen den Außen posten verließ, behielten die Männer die Landschaft wachsam im Auge. Der Angriff vom Abend zuvor war nicht das Werk einfacher Diebe gewesen. Vielmehr hatte es sich um einen bewussten Anschlag auf das Leben der beiden Centurionen gehandelt, und das bedeutete, dass man ihnen von Jerusalem aus gefolgt war. Die Überlebenden des Angriffs würden die Kolonne beschatten und auf eine Gelegenheit zu einem weiteren Angriff warten. Ebenso gut war es möglich, dachte Cato, dass die Männer zu einer größeren Gruppe gehörten, was bedeutete, dass die Kolonne sich gegen einen Hinterhalt absichern musste.
    »Wie sieht das Land von hier bis Bushir aus?«, fragte Cato ihren Führer, als sie Qumran hinter sich ließen und ihrer Route am Ufer des Toten Meeres entlang folgten.
    »Diesseits des Jordans müssten wir eigentlich sicher sein, und auch am Ostufer gilt das noch ein Stück weit. Gefährlich wird es dort.« Symeon hob den Arm und deutete auf die Berge auf der gegenüberliegenden Seite des Meeres. »Um Bushir zu erreichen, müssen wir ein steiles Wadi hinaufreiten. Wir dürften die Hochebene nicht vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Wenn unsere Freunde einen weiteren Angriff planen, dann dürfte es dort dazu kommen.«
    »Gibt es keinen anderen Weg?«
    »Doch, natürlich. Wir könnten nach Norden reiten, wo die Straße nach Philadelphia durch offeneres Gelände führt. Dann könnten wir uns wie die Karawanenroute nach Süden in Richtung Petra wenden. Das würde unsere Reise um zwei bis drei Tage verlängern. Willst du, dass ich euch auf diesen neuen Weg führe?«
    Cato dachte einen Augenblick lang nach und schüttelte dann den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es klug wäre, diesen Leuten noch mehr Zeit zu einem weiteren Angriff zu geben. Was meinst du, Macro?«
    »Wenn sie uns überfallen wollen, dann sollen sie das meinetwegen heute Nacht tun. Ich bin bereit.«
    »Gut.« Cato lächelte. »Dann nehmen wir den direkten Weg.«
    Eine Weile ritten sie schweigend weiter, und schließlich fiel Macros Blick auf das gehörnte Ende des Bogens, der aus Symeons Satteltasche ragte.
    »Das waren meisterhafte Schüsse gestern.«
    »Danke, Centurio.«
    Macro hielt einen Augenblick lang inne, bevor er verlegen fortfuhr. »Du hast uns das Leben gerettet.«
    Symeon drehte sich zu ihm um und ließ seine weißen Zähne aufblitzen. »Ich würde meinem Auftrag wohl kaum gerecht werden, wenn die Männer, für deren Sicherheit ich verantwortlich bin, umgebracht würden. Florianus würde glatt verlangen, dass ich ihm mein Honorar zurückzahle.«
    »Dann sollst du uns also nicht nur als Führer, sondern auch zu unserem Schutz dienen?«
    »Wie ich dir schon gestern sagte, Centurio, habe ich viele Jahre damit verbracht, Karawanen durch die Wüste zu begleiten. Dabei hatte ich mehr als genügend Zeit, um den Umgang mit Waffen zu lernen. Und außerdem waren es die besten Krieger Arabiens, die mich darin unterrichtet haben.«
    »Warum hast du es aufgegeben, Karawanen zu begleiten?«
    »Ist ein hartes Leben. Irgendwann wollte ich nicht mehr. Inzwischen hat mein Adoptivsohn diese Aufgabe übernommen. Murad hat mehrere Eskorten unter sich und arbeitet auf der Route zwischen Petra und Damaskus.«
    »Ist er mit dem Bogen genauso gut wie du?«
    Symeon lachte leise in sich hinein. »Genauso gut? Nein. Murad ist viel besser. Und viel zäher, was für die meisten seiner Männer gilt. Murad hätte alle fünf Reiter erledigt, bevor sie auch nur in eure Nähe gekommen wären.« Er spuckte angewidert aus. »Ich habe nur drei erwischt.«
    Macro warf Cato einen Blick zu. »Nur drei. Der Mann lässt nach.«
    »Bitte, erwähne es nicht mehr«, sagte Symeon leise. »Ich bin auch so beschämt genug.«
    »Schon gut.« Macro lächelte. »Doch

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