Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
und sein Schwert eher tief hielt, während er sein Pferd durch dieses Handgemenge trieb und versuchte, die Linie der Briganten zu durchbrechen. Er konnte hören, wie Macro über den Lärm hinweg schrie: »Die Reihen durchschneiden! Die Reihen durchschneiden!«
    Zu seiner Rechten bemerkte Cato ein Schimmern, und dann sah er einen blendend weißen Blitz, als eine Klinge gegen die Seite seines Helms krachte. Heftig drückte er seine Fersen in die Flanken seines Perdes. Das Tier machte gerade noch rechtzeitig einen Sprung nach vorn, sodass der unmittelbar darauf folgende Hieb neben seinem Hals durch die Luft zischte, ohne Schaden anzurichten. Helle Funken flackerten vor seinen Augen, bevor sein Blick wieder klar wurde und er sich seinem Gegner zuwenden konnte. Cato erkannte ein dunkelhäutiges Gesicht, das von einen Gewirr schwarzer Haare und einem schwarzen Bart umrahmt war. Der Mann stieß ein wütendes Knurren aus und reckte sein Schwert zu einem weiteren Hieb. Cato riss seine eigene Waffe nach oben, wehrte den Angriff ab, ließ sein Schwert über die gekrümmte Klinge seines Gegners nach unten gleiten und hieb auf dessen haariges Handgelenk ein. Er fühlte den heftigen Aufprall seiner Klinge. Der Mann schrie auf und riss seinen Arm zurück, während das Blut aus dem tiefen Einschnitt spritzte. Cato beugte sich vor, rammte sein Schwert in den Bauch des Briganten, drehte es in der Wunde herum und zog es wieder heraus. Rasch warf er einen Blick auf die anderen Gestalten, die von aufwirbelndem Staub wie von Dunst umgeben waren, und versuchte, sich zu orientieren. Er entdeckte eine Lücke zwischen zwei reiterlosen Pferden, drehte sein eigenes Tier in die entsprechende Richtung und versetzte ihm mit der flachen Seite seiner Klinge einen Schlag gegen den Rumpf. Es stürmte nach vorn aus dem Staubwirbel heraus, und Cato sah, dass er die Linie von Bannus’ Männern durchbrochen hatte.
    »Zu mir, Römer! Zu mir!«, schrie er.
    Noch mehr Gestalten tauchten auf. Da war Symeon, der, den Bogen und die Zügel in der einen Hand, das Schwert in der anderen, auf einen Mann mit einem Turban einhieb, der ihn gerade eingeholt hatte. Dann erschienen weitere Soldaten der Hilfstruppen und schließlich Macro, der einen Arm um den Hals eines Mannes schlang, ihn vom Pferd riss und zu Boden schleuderte. Plötzlich drehte sich die Welt in einem aberwitzigen Strudel und wurde unscharf. Cato blinzelte mehrmals, doch sein Blick blieb verschwommen, und ein schrecklicher Anfall von Übelkeit ließ ihn würgen.
    »Cato!« Ganz in der Nähe rief eine Stimme seinen Namen, und ein dunkler Umriss tauchte über ihm auf. Als er etwas klarer sah, erkannte er, dass es sich um Macro handelte. »Alles in Ordnung?«
    »Etwas hat mich am Kopf getroffen«, sagte Cato mit schwerer Zunge, während er versuchte, das Gleichgewicht zu halten. »Nur einen Augenblick, dann geht’s mir wieder besser.«
    »Wir haben keinen Augenblick. Gib mir deine Zügel.«
    Bevor Cato zustimmen konnte, spürte er, wie ihm die Zügel aus der linken Hand gerissen wurden. Er packte den Sattelknauf, als Macro sein eigenes Tier weitertrieb und Catos Pferd abrupt hinter sich her zerrte. Während sie vor den Briganten flohen, wurde Catos Blick noch ein wenig klarer, doch er war immer noch schrecklich benommen, und das Bedürfnis, sich zu erbrechen, quälte ihn heftiger als je zuvor. Er erkannte, dass es den Soldaten um ihn herum gelungen war, sich größtenteils aus dem Getümmel zu lösen, und dass sie von den Briganten weggaloppierten, indem sie der Hügelkette folgten. Hinter ihnen ging der Kampf mit der Handvoll Soldaten weiter, die noch immer zwischen den Briganten feststeckten. Schon deuteten einige von Bannus’ Fußsoldaten den fliehenden Römern hinterher und machten ihre berittenen Kameraden durch Rufe auf sie aufmerksam. Bannus versuchte, so schnell wie möglich eine gewisse Ordnung in die Reihen seiner Kämpfer zu bringen, auch wenn ihre Gegner bereits eine halbe Meile Vorsprung hatten, als seine Reiter die Verfolgung aufnahmen. Bannus’ Pferde trugen eine leichte Last, denn seine Männer verfügten über keine oder nur unvollständige Rüstungen, sodass sie rasch an Boden gewannen und den Römern immer näher kamen. Trotzdem konnten nur wenige von Bannus’ Reitern mit der römischen Schwadron mithalten, da die Hilfstruppen das Vorrecht besaßen, die besten Tiere der Provinz zu erwerben, die über das größere Durchhaltevermögen verfügten.
    »Bleibt auf dem Weg!«, rief

Weitere Kostenlose Bücher