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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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bevor sie in ihr Haus eilte und die Tür hinter sich zuwarf. Gleich darauf war Macro schon mitten zwischen den Gebäuden, und vor ihm lag nur noch eine einzige schmale Straße. Die Briganten waren nirgendwo mehr zu sehen, doch die erschrockenen Rufe der letzten Nachzügler hallten noch über die sandfarbenen Dächer hinweg. Die Straße machte eine Biegung, und direkt dahinter lag der Mittelpunkt des Dorfes. Macro zog sein Schwert; alle seine Sinne waren jetzt, da er den Feind fast erreicht hatte, aufs Höchste angespannt. Gerade als er von der Straße auf den Platz ritt, stürmte ein Pferd von der Seite heran. Für einen winzigen Moment traf Macros Blick die entsetzten, tintendunklen Augen im Gesicht des anderen Reiters, dann krachte das Tier des Centurio in die Flanke des anderen Pferdes. Macro wurde aus dem Sattel nach vorn gegen den Briganten geschleudert, und beide stürzten auf den offenen Platz, der das Zentrum des Dorfes bildete. Macro schlug so hart auf dem Boden auf, dass ihm für einen Augenblick die Luft wegblieb, doch es gelang ihm, sich zusammenzukauern, und als er wieder zu Atem kam, sah er sich sofort nach seinem Feind um. Der andere Mann lag noch immer auf dem Boden. Der Sturz hatte ihn anscheinend benommen gemacht, und er schüttelte heftig den Kopf. Dann drehte er sich um und sah Macro, bevor sein Blick auf das Schwert fiel, das vor ihm auf dem Boden lag. Auch Macro sah die Waffe, und er sprang nach vorn. Zu spät. Der Brigant hatte das Schwert gepackt, sich aufgerappelt und eine gebückte Haltung angenommen. Grinsend fixierte er Macro, während er das Schwert in der Hand hielt.
    »Immer mit der Ruhe, Sonnenschein.« Macro zog sich vorsichtig zurück. Die restlichen Hilfstruppen konnten nicht mehr weit hinter ihm sein – das Geräusch von Pferdehufen hallte bereits in der Straße wider. Der Brigant warf einen Blick über die Schulter und drehte sich dann wieder zu Macro um. Sein Lächeln war verschwunden, und mit einem kalten Funkeln in den Augen schob er sich langsam vorwärts. Macro spürte, wie er mit dem Rücken gegen eine Wand stieß. Er sah sich um und erkannte, dass er in einer Ecke feststecken würde, wenn er nach links ginge. Also spannte er die Beinmuskeln an, sprang nach rechts und rannte in Richtung der Ecke des Hauses. Genau in diesem Augenblick stieß der Brigant mit dem Schwert zu. Die Klinge traf nur die Hauswand. Frustriert schrie der Mann auf und rannte Macro hinterher. Macro stürmte an einer Tür vorbei, die nur einen Moment später geöffnet wurde, sodass der Brigant mit dem Gesicht dagegenkrachte. Cato trat blinzelnd auf die Straße und sprang rasch beiseite, als die Tür wieder zurückschwang. Dann drehte er sich um, sah Macro und lächelte.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann du wohl …« Catos Lächeln erstarrte, als sein Freund schlitternd zum Stehen kam, sich umdrehte und mit drohend verzerrtem Gesicht auf die Tür zusprang. Schwer atmend lag der Brigant auf dem Rücken. Macro trat auf das Handgelenk seines Schwertarms, und die Finger des Mannes öffneten sich automatisch, sodass die Waffe seiner Hand entglitt.
    »Danke, das nehme ich mal besser wieder an mich.« Macro beugte sich vor, griff nach seinem Schwert und versetzte dem Mann einen heftigen Tritt von der Seite gegen den Kopf, sodass dieser das Bewusstsein verlor. Ein wirres Gemisch aus Geschrei und Wiehern erhob sich, und Macro sah hinüber zu der Stelle, an der die Straße in den Dorfplatz mündete. Die zusammengestoßenen Pferde traten noch immer panisch um sich, und die Reiter, die gezwungen waren anzuhalten, stauten sich vor den wild durch die Luft zuckenden Hufen. Dann gelang es Macros Pferd, sich auf die Seite zu rollen. Es rappelte sich auf und trottete unruhig beiseite. Die Soldaten drängten sich an dem Tier vorbei, und Macro gab ihnen ein Zeichen, weiterzureiten.
    »Nicht stehen bleiben! Schnappt euch diese Bastarde! Los! Los!«
    In einer kompakten Masse aus Pferdeleibern, schwankenden Stiefeln und Schilden schoben sie sich weiter, während Macro sich wieder zu Cato umdrehte. Hinter Cato trat Symeon aus dem Haus und sah den Reitern mit einem erleichterten Grinsen nach. Er nickte Macro grüßend zu.
    »Genau im richtigen Augenblick, Cato«, sagte Macro mit einer knappen Geste in Richtung des bewusstlosen Briganten, bevor er das bleiche, blutbeschmierte Gesicht seines Freundes fixierte. »Was macht der Kopf?«
    »Er tut weh. Und mir ist noch immer ein wenig übel, aber ich werd’s überleben. Du bist

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