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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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eine einfache Rettungsmission. Ich könnte vorausreiten, die Lage vor Ort auskundschaften und nach Anzeichen für den Aufenthaltsort von Centurio Cato und unserem Führer suchen. Sollte ich größere Gruppen feindlicher Kräfte entdecken, könnte ich mich zurückfallen lassen und wieder zu dir stoßen.«
    Scrofa dachte einen Augenblick darüber nach. Dann nickte er widerwillig. »Gut. Du hast recht. Es wäre nicht vernünftig, einfach so vorzurücken und möglicherweise in einen Hinterhalt zu geraten. Nimm zwei Schwadronen mit. Und kümmere dich darum, dass ich über alle Entwicklungen informiert werde, verstanden?«
    Macro nickte.
    »Und nimm Centurio Postumus mit.«
    »Postumus? Warum?«
    »Ich vertraue ihm. Er ist zuverlässig. Er wird dafür sorgen, dass mit meinen Männern alles in Ordnung ist.«
    Macro starrte den Kommandanten der Kohorte an. Es war offensichtlich, dass Scrofa ihm die Hilfstruppen nicht anvertrauen wollte, und obwohl Macro innerlich tobte, zwang er sich, zustimmend zu nicken. Er drehte sich um, hielt nach Postumus Ausschau und winkte ihn zu sich. Der junge Offizier, dessen Helmbusch noch immer in makellosem Zustand war, ritt nach vorn, und Macro informierte ihn mit raschen Worten. Kurz darauf lenkte Scrofa sein Pferd auf die Seite und sah zu, wie die ersten beiden Schwadronen in einem leichten Galopp auf der unbefestigten Straße vorausritten. Als sie schon recht weit entfernt waren, gab Scrofa dem Rest der Kolonne ein Zeichen, die daraufhin so gemächlich weiterritt wie zuvor.
    Macro warf keinen einzigen Blick zurück. Vor sich konnte er erkennen, wie Bannus’ Kundschafter ihre Pferde wendeten und davongaloppierten, um den sicheren Abstand zwischen ihnen und den Römern aufrechtzuerhalten. Meile um Meile trieb Macro seine Männer an, bis sie die Abzweigung erreicht hatten, an der er sich von Symeon und Cato getrennt hatte. Er verließ die Hauptroute und folgte dem Weg, der schon kurz darauf in ein lang gezogenes, schmales Wadi hinabführte. Nicht weit vor ihnen lag das Dorf, von dem Symeon gesprochen hatte, und Macro spürte, wie sein Herz schneller schlug, als er Dutzende Kämpfer samt ihren Pferden sah, die sich auf dem offenen Platz in der Mitte der Siedlung drängten.
    Macro zügelte sein Pferd und riss den Arm hoch, womit er den beiden Schwadronen der berittenen Hilfstruppen den Befehl gab, stehen zu bleiben.
    »Dekurionen! Zu mir!«
    Die Befehlshaber der Schwadronen ritten nach vorn, während Macro auf das Dorf deutete. »Dorthin müssen wir. Unser Führer hat behauptet, dass er und Centurio Cato dort Unterschlupf finden würden. Doch diese verdammten Briganten sind bereits vor Ort. Also werden wir im Eiltempo da reingehen und sie vertreiben, bevor wir uns auf die Suche nach unseren Männern machen. Du bist Quintatus, richtig?«
    Der Dekurio nickte.
    »Gut. Ich wette, dass sie fliehen werden, sobald sie uns sehen. Du wirst deine Schwadron quer durch das Dorf führen und sie so lange verfolgen, bis die Siedlung weit hinter euch liegt. Dann wirst du zurückkommen und dich uns anschließen. Wer weiß, vielleicht hat uns bis dahin ja sogar der Präfekt eingeholt?«
    Die Dekurionen grinsten. Macro drückte seinem Pferd die Fersen in die Flanken und lenkte es in Richtung Dorf. »Los geht’s.«
    Sobald die beiden Schwadronen den Hang hinabritten, stürzten sich die Briganten in hektische Aktivitäten. Männer stürmten aus den Häusern, wo sie Schutz vor der Sonne gesucht hatten, und sprangen auf ihre Pferde. Andere humpelten ins Freie, gestützt von ihren Kameraden, die ihnen in den Sattel halfen, wo sie sich unter großen Mühen aufrecht hielten, um zusammen mit Bannus und seinen unverletzten Kämpfern aus dem Dorf zu fliehen.
    Einige wenige Gestalten blieben regungslos stehen und sahen zu, wie die Männer das Dorf verließen oder starrten in Richtung der näher kommenden Römer. Macro nahm an, dass es sich bei ihnen um die Einwohner des Dorfes handelte, die verwirrt und verängstigt miterlebten, wie ihre kleine Siedlung zum Schauplatz einer wilden Verfolgungsjagd wurde. Und irgendwo in einem dieser bescheidenen Häuser waren Cato und Symeon hoffentlich noch am Leben und hielten sich versteckt. Der Gedanke gab Macro neuen Schwung. Er beugte sich weit vor über sein Pferd und feuerte es mit rauen Rufen an, während die Hufe des Tieres über den harten Talgrund donnerten, der sich bis zu den ersten Häusern senkte. Neben sich sah er, wie eine Frau aufschrie und ein kleines Kind an sich zog,

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