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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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untertrieben. Warte, bis du sie siehst … Das ist der Plan. Wir brauchen sie auf alle Fälle lebend, bei dem Jungen müssen wir improvisieren … Ich weiß, aber scheiß auf die beiden. Sollen wir Dusty mitnehmen? Er ist auch scharf auf sie, und einen guten Schützen kann man immer gebrauchen, vielleicht müssen wir ihren Alten ja aus sicherer Entfernung umnieten. Also, ruf ihn an. Nein, nur ihn. Das geht nur uns drei was an, klar? Sonst wollen plötzlich alle mitmachen … Der soll ja nichts verraten. Vergiss nicht, außer mir weiß niemand, wo die Kleine ist … Nein. Wir fahren mit deinem Auto. Hast du genug Sprit? Wir müssen uns beeilen, sonst hauen sie ab. Ich bin in einer Viertelstunde bei dir.«

TEIL SIEBEN
Abreise

31
    Als Jody aufwachte, schien bereits die Sonne in das Zimmer. Sie rollte sich herum und sah, dass Andy in dem anderen Bett lag. Er hatte den Kopf von ihr abgewandt und die Arme unter das Kissen geschoben. Sie konnte seinen nackten Rücken erkennen. Eigentlich hatte er beim Schlafengehen Jodys Morgenmantel angehabt, aber der war jetzt nirgends zu sehen.
    Andy schien völlig nackt zu sein.
    Normalerweise wäre das Jody fürchterlich peinlich gewesen. Doch sie konnte ihm nicht böse sein, schließlich war es wirklich schrecklich warm im Zimmer. Wäre sie allein gewesen, hätte sie wohl auch nackt geschlafen.
    Obwohl sie nur halb zugedeckt war, schwitzte sie. Andy hatte es da sicher angenehmer.
    Sie war froh, dass er bei ihr war, dass er nicht entführt oder umgebracht worden war. Soweit Jody erkennen konnte, schlief er sanft und friedlich. Zwischen den weißen Laken wirkte seine Haut dunkel. Sie hatte die Farbe eines schattigen Strandabschnitts, eine Bräune, wie sie Kinder beim Schwimmen, Rasenmähen und unbeschwertem Spielen in der Sonne bekommen. Leider war seine glatte Haut mit zahllosen Kratzern und Schürfwunden bedeckt.
    Als ob er vom Fahrrad gefallen, auf dem Asphalt gelandet und dann einen Hügel hinuntergestürzt wäre.

    Na ja, das mit dem Hügel stimmt ja auch, dachte Jody, die Erfahrung haben wir gemeinsam.
    Plötzlich merkte sie, wie gut sie sich fühlte.
    Vorsichtig spannte sie ihre Muskeln an. Sie waren etwas steif und schmerzten leicht, aber das Schlimmste schien sie hinter sich zu haben.
    So weit, so gut.
    Sie stützte sich auf einem Ellenbogen auf. Zu früh gefreut. Ihr Nacken machte ihr immer noch Probleme.
    Es hätte sie nicht gewundert, wenn Dad und Sharon immer noch am Tisch neben dem Fenster gesessen hätten. Dort waren sie nämlich gewesen, als sie und Andy gegen drei Uhr morgens ins Bett gekrochen waren. Auf dem Tisch stand eine Flasche, in der sich noch ein Fingerbreit Whiskey befand, dazu ein paar Plastikgläser und leere Coladosen sowie eine Tüte Chips, die sie nicht mehr gegessen hatten.
    Die Überreste ihrer Party.
    Sie erinnerte sich, wie sie gemeinsam zu den Automaten marschiert waren. Eine steife Brise war aufgekommen und Sharon unter den Morgenmantel gefahren. Ihr Vater hatte höflich zur Seite gesehen, während Andy sie natürlich angestarrt hatte. Er war den größten Teil des Weges sogar rückwärtsgegangen, um sie besser sehen zu können.
    Die kleine Kröte, dachte sie und sah zu ihm hinüber.
    Er schlief immer noch.
    Sie glaubte nicht, dass er etwas gesehen hatte, das er nicht hätte sehen sollen. Obwohl er sich weiß Gott nach Kräften bemüht hatte.
    Ach was. Er hat nur Blödsinn gemacht, um mich zu beeindrucken.

    Wirklich?, fragte sie sich.
    Wer weiß? Vielleicht ist er in Sharon verknallt.
    Oder sieht sie als Mutterersatz, oder …
    Wohl kaum. Er hat gesagt, dass Dad sie bumsen würde.
    Wo ist sie überhaupt? Und wo ist Dad?
    Während Jody langsam aus dem Bett krabbelte, hielt sie sich das Laken vor die Brust und beobachtete Andy genau. Seinen Atem konnte sie wegen der Klimaanlage nicht hören (Lärm machte sie ja, aber funktionierte sie auch?) , also wusste sie nicht, ob er wirklich schlief. Vielleicht würde er sich gleich umdrehen und sie anstarren.
    Doch selbst als sie das Laken fallen ließ und ihre nackten Beine aus dem Bett schwang, drehte er sich nicht um. Sie stand auf und zog das Nachthemd herunter.
    Ist doch egal, dachte sie. Der sieht mich schon nicht.
    Durch eine Lücke zwischen den Vorhängen fiel Sonnenlicht auf den unaufgeräumten Tisch. Jody sah aus dem Fenster und konnte das schmiedeeiserne Geländer der Galerie erkennen. Dahinter lagen der Parkplatz des Motels, ein paar verkrüppelte Bäume und die Tankstelle, von der Andy seinen

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