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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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ja nicht. Das ist was ganz anderes.
    Sie bemerkte, dass ihre linke Brust seinen nackten Oberkörper berührte. Andy tat ihr so leid, dass sie es erst jetzt wahrnahm. Die Schürfwunde an der Unterseite ihrer Brust, die sie sich Freitagnacht bei der Kletterei über die Mauer zugezogen hatte, schmerzte leicht. Doch dass sie zuließ, dass ihre Brust auf seiner Haut …
    Na toll. Selbst Rob hätte niemals …
    Das ist was anderes, sagte sie sich. Das hier ist völlig harmlos.
    Weshalb errötete sie dann so sehr, dass sie das Gefühl hatte, gleich in Flammen aufzugehen?
    Sie wollte sich wieder aufrichten. Sobald sich ihre Lippen lösten, legte Andy einen Arm auf ihren Rücken. »Nicht«, flüsterte er.
    Ihre Brust schwebte über ihm und die Brustwarze unter dem Nachthemd berührte leicht seine Haut. »Lass mich los«, flüsterte sie.
    »Ein bisschen noch?«, fragte er.
    »Dad kann jeden Moment reinkommen. Wenn er denkt, dass wir miteinander knutschen, kannst du dir für immer abschminken, bei uns zu wohnen. Und das willst du doch nicht, oder?«
    Er sah sie mit großen Augen an. »Glaubst du, dass ich …«
    »Nicht, wenn Dad denkt, dass du mich … bumsen willst, wie du es so schön gesagt hast.«
    Jetzt wurde Andy rot.
    »Was, ganz nebenbei bemerkt, niemals passieren wird«, sagte sie. »Und jetzt lass mich los.«

    Er nahm die Hand von ihrem Rücken, und Jody setzte sich auf. Als sie sich zu ihm umdrehte, bemerkte sie, dass er die Knie angezogen und aus dem Laken ein kleines Zelt gebaut hatte.
    Sie warf einen Blick zum Fenster. Gott sei Dank beobachtete ihr Vater sie nicht.
    Ohne Andys Kissen loszulassen, stand sie auf und entfernte sich von seinem Bett.
    »Wo ist mein Morgenmantel?«, fragte sie, als sie in ihre Mokassins stieg.
    »Und was soll ich anziehen?«
    »Wo hast du ihn hingelegt?«
    »Da drüben.« Er rollte herum, kroch zum Bettrand, hob Jodys Morgenmantel auf und schleuderte ihn durch die Luft. Flatternd segelte er auf sie zu.
    Sie warf ihm das Kissen in das grinsende Gesicht.
    Dann fing sie den Morgenmantel auf. »Vielen Dank.«
    »Danke dir .«
    Jody wirbelte herum, schlüpfte in den Mantel und zog ihn fest zu, ehe sie sich wieder zu ihm umdrehte. »Bis später, Partner.« Sie winkte ihm zu.
    »Wo gehst du hin?«, fragte er verzweifelt.
    »Rüber ins andere Zimmer. Da sind meine Sachen. Du solltest dich in der Zwischenzeit anziehen. Nimm einfach die Sachen, die du gestern anhattest.«
    Er rümpfte die Nase. »Und wenn die stinken?«
    »Was meinst du mit wenn ?«
    »Haha, sehr witzig.«
    »Vielleicht können wir dir ja was kaufen. Ich frag mal Dad.«
    »Okay.«
    »Bis gleich.«

    Andy wirkte plötzlich sehr einsam und verlassen.
    »Hey, ich bin ja gleich wieder da. Ich gehe nur schnell ins andere Zimmer. Das dauert höchstens zehn Minuten. «
    »Okay. Aber beeil dich, ja?«
    »Mach ich.« Sie öffnete die Tür, und ein Schwall warmer Luft schlug ihr entgegen. »Uff«, keuchte sie und betrat mit zusammengebissenen Zähnen die Galerie. »Hier draußen ist es furchtbar heiß.«
    Ihr Vater atmete tief durch und grinste. »Die frische, reine Wüstenluft.«
    »Die kannst du alleine genießen.« Sie drehte sich um und lehnte sich gegen das Geländer. Wenigstens stach ihr jetzt die Sonne nicht mehr in die Augen.
    Dad trug eine Sonnenbrille, mit der er aussah wie ein Motorradpolizist.
    »Bist du schon lange hier draußen?«, fragte sie.
    »Lange genug.«
    »Was soll das denn heißen?«
    »Dass es mir langsam reicht, hier Wache zu stehen. Das bringt sowieso nichts.«
    »Wieso hast du’s dann getan?«
    »Keine Ahnung. Bis jetzt habe ich noch keine Menschenseele gesehen. Aber man weiß ja nie, verstehst du? Wenn man es am wenigsten erwartet, schlagen sie zu und packen einen bei den … der Kehle.«
    »Wo?«
    »Du hast schon verstanden.«
    »Ja.« Sie lachte. »Wo ist Sharon eigentlich? In unserem Zimmer?«
    »Da war sie zumindest.«
    »Und wo ist sie jetzt ?«

    Er hob den Arm und deutete über ihre Schulter hinweg. Sie drehte sich um.
    »Siehst du den Feldweg neben der Tankstelle?«
    »Ja.«
    »Vor einer halben Stunde ist sie da hochgelaufen.«
    »Warum?«
    »Sie joggt. Um fit zu bleiben. Ich habe ihr zwar gesagt, dass sie ziemlich fit aussieht, aber das hat sie nicht abgehalten. «
    »Ich kann es ja nicht mal aushalten, in dieser Hitze herumzustehen, von Laufen ganz zu schweigen. Ist sie verrückt? «
    »Das ist vielleicht nicht das richtige Wort.«
    »Ach ja? Was ist denn das richtige Wort?«
    »Hmmmm.

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