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Die Jagd nach den Millionendieben

Die Jagd nach den Millionendieben

Titel: Die Jagd nach den Millionendieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schwitzt du runter. Und kriegst eine
mordsmäßig starke Lunge. Jeden Abend drehen wir jetzt unsere Runden auf der
400-Meter-Bahn. Bis du 3000 Meter schaffst. Los!“
    Die Bahn führte um den
Sportplatz. Auch andere trainierten. Klößchen gab sich Mühe, machte aber
ziemlich schnell schlapp. Er war einfach zu schwer. Seine stämmigen Beine
schleppten zuviel.

    Mit Seitenstechen blieb er
stehen, puterrot im Gesicht.
    „Im Schritt weiter!“ sagte
Tarzan. „Durch die Nase einatmen, durch den Mund aus. Du mußt die Gegend über
dem Zwerchfell massieren.“
    Er zeigte es ihm.
    Die Seitenstiche hörten auf.
Klößchen konnte weiter laufen. Er kam zwar nicht weit, ging dann wieder im
Schritt, schwitzte fürchterlich, faßte aber neuen Mut und trabte noch eine
Runde. Und noch eine.
    „Prima!“ sagte Tarzan. „Ich
glaube, du bist sogar begabt. Wenn du wenigstens einen Teil deiner Süßigkeiten
wegläßt, können wir bald eine Siegerurkunde ansteuern.“
    Tarzan lief ein paar Runden,
sprintete zwischendurch wie ein Wiesel und hängte sogar Klasse-Läufer aus der
Oberstufe ab. Anschließend übten sie Rumpfbeugen und Liegestütz. Aber es würde
wohl noch eine Weile dauern, bis Klößchen seine Fußspitzen berühren konnte.
    Sie duschten. Beim Abendessen
hatte Klößchen — oh Wunder! — nur wenig Appetit. Das ist immer so, wenn man
sich körperlich sehr angestrengt hat. Denn das Blut wird in den Muskeln
gebraucht und fehlt dann in den Verdauungsorganen.
    Nach dem Essen telefonierte
Klößchen mit seiner Mutter.
    Als er ins ADLERNEST kam,
glühte sein Gesicht vor Freude.
    „Klasse! Mann, Tarzan. Sie hat
nichts dagegen.“
    „Was ist denn?“
    „Ich darf euch mitbringen. Ich
meine: Ihr seid eingeladen.“
    „Wer?“ fragte Tarzan
verwundert.
    „Du, Gaby und Karl.“
    „Zu euch?“
    „Klar! Meine Mutter findet es
gut, wenn ich meine Freunde mitbringe.“
    „Das ist aber sehr nett.“
    „Freust du dich?“
    Tarzan nickte. „Ich bin gern in
einer Familie. Nicht immer nur hier. Und zu euch“, sagte er eilig, „komme ich
natürlich besonders gern.“
    Klößchen nickte, lächelte und
sah ganz glücklich aus.
    „Und wann?“ fragte Tarzan.
    „Morgen. Morgen abend. Um sechs
werden wir abgeholt.“
    „Doch nicht etwa...“
    „Mit dem Jaguar. Doch. Warum
denn nicht? Georg holt uns. Anschließend holt er Gaby und Karl. Meine Mutter
wollte es so. Sie meint es gut.“
    Tarzan überlegte. „Eigentlich
hast du recht. Ich bin noch nie in so einem Luxusauto gefahren. Muß toll sein.“
    „Man gewöhnt sich dran“, sagte
Klößchen gleichmütig. „Wie an so vieles.“ Er quetschte an seinem Rippenspeck
herum. „Du, ich glaube, ich habe schon abgenommen.“
    „Dann kannst du ja morgen abend
zulangen.“
    „Natürlich! Das heißt: Mach’
dir keine falschen Hoffnungen. Meine Mutter hat’s mit der Diät.“
    „Wie meinst du das?“
    „Naja. Sie... Aber laß man! Wir
werden schon klarkommen.“
    Klößchen blickte zum Fenster,
wo aber nichts war. Nur die Dunkelheit der Sommernacht. Das Thema schien ihm
peinlich zu sein. Er sagte dann noch, daß seine Mutter mit dem Erzieher vom
Dienst sprechen würde, damit Tarzan bis zehn Uhr freibekäme.
    Das waren natürlich herrliche
Aussichten.
     
     
     

14.
Oskar im Rucksack
     
    Der Samstag war schulfrei; Elternbesuche
oder Fahrten nach Hause gab es nur einmal im Monat, aber bei Tarzan klappte
auch das nicht immer. Seine Mutter konnte die teueren Fahrkarten nicht so oft
bezahlen. Deshalb sah er sie meist nur alle zwei Monate, aber dafür schrieben
sie einander um so öfter. Tarzan liebte seine Mutter und er hätte natürlich,
genau wie alle anderen, nur zu gern auch ein richtiges Elternhaus mit Vater und
Mutter gehabt. Aber darüber sprach er nie, und er ließ sich auch nichts
anmerken.
    An den Wochenenden konnten die
Kinder länger schlafen, aber Tarzan wurde zur üblichen Zeit wach.
    Hell schien die Sonne durchs
Fenster. Der Himmel war fleckenlos blau. Wespen summten draußen vorbei. Der Tag
würde mindestens so heiß werden wie gestern.
    Klößchen schnarchte. Offenbar
hatte ihn das Training sehr mitgenommen.
    Tarzan machte sich fertig und
ging in den Speisesaal. Samstags und Sonntags war es jedem überlassen, ob er
frühstücken oder lieber ausschlafen wollte. Immerhin: Bis zehn wurde Essen
ausgegeben. Tarzan holte sich zwei mit Käse belegte Semmeln und einen Becher
Milch. Damit setzte er sich zu Hannibal, Frido und Alex. Die hatten eine
Wanderung vor und warteten auf

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