Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.E Doc Smith
Vom Netzwerk:
ihn zu umschlingen. Er kämpfte um sein Leben. Das Biest hatte wirkliche Angriffs- und Verteidigungswaffen. Es war gut für Stevens, daß er den stahlgepanzerten Anzug trug, als die spitzen, mit Sägezähnen oder Messerschneiden ausgerüsteten Blätter auf ihn eindrangen; es war gut für ihn, daß er seine unabhängige Luftversorgung hatte, so daß der tödliche Duft wirkungslos um seinen Helm wehte. Die Dornen und Zacken konnten seinen Anzug nur ritzen. Mit dem linken Arm hieb er auf die Tentakel ein, die sich um die Hand mit dem Schwert schlangen. Mit jedem Schlag durchtrennte er eine Anzahl von Schößlingen und Blättern. Aber mehr als einmal schlang sich auch ein Tentakel um die Halsringe des Anzugs und hielt den Helm wie mit einer Schraubzwinge fest, während die Sägeblätter die Gelenke durchzusägen versuchten. Schließlich jedoch siegten Dolch und Schwert, und der fremdartige Organismus zuckte nur noch schwach.
    Nadia, jetzt von frischer Luft umgeben, kam gerade noch rechtzeitig zu sich, um das Ende des Kampfes zu sehen. Stevens versicherte sich, daß der Feind endgültig geschlagen war und wandte sich der Stelle zu, wohin er Nadia geworfen hatte. Er sah, daß sie unverletzt war und wollte glücklich auf sie zurennen. Und er wurde völlig überrascht, als sie mit einer Geschwindigkeit vor ihm davonrannte, die er, gepanzert wie er war, nicht erreichen konnte. Dabei bedeutete sie ihm mit heftigen Gesten, Abstand von ihr zu halten. Er blieb erstaunt stehen und wollte seinen Helm abschrauben, worauf sie umkehrte und ihm signalisierte, die Rüstung auf alle Fälle so zu lassen, wie sie war. Er stand still und starrte sie fragend an, bis sie ihm klarmachte, daß er ihr in sicherem Abstand folgen sollte, dann begann sie wieder zu laufen. Sie führte ihn zurück an die Stelle, wo das Ding den Sechsfüßler verschlungen hatte, und nahm ihren Bogen und die Pfeile wieder an sich. Dann winkte sie ihn zu einem kleinen Bach. Sie brachte ihn ins Wasser, rollte ihn auf dem flachen Strand hin und her und roch in Abständen immer wieder an ihm. Sie ließ ihn im Wasser, bis sie nicht mehr die leiseste Spur des süßen, giftigen Geruchs wahrnehmen konnte. Erst dann nahm sie ihm den Helm ab und umarmte ihn stürmisch. Sie erzählte ihm, was sich ereignet hatte.
    »Das war es also!« rief er. Er ließ sie nicht los. »Du liebe Güte! Und ich dachte, du seist immer noch ein wenig benommen. Ein Narkose-Duftstoff - kein Wunder, daß du vor mir ausgerissen bist. Wenn ich den Anzug nicht getragen hätte, wäre es uns beiden jetzt schlecht ergangen ...«
    »Bitte, sprich nicht mehr davon«, bat sie. »Ich möchte die Sache möglichst schnell vergessen.«
    »In Ordnung, Kleines. Schwamm drüber. Was sollen wir tun? Es wird stockdunkel, und wir sind noch ziemlich weit von daheim entfernt. Ich weiß nicht, ob ich den Weg in der Dunkelheit finde. Und ehrlich gesagt, nach meinem Erlebnis fürchte ich mich ein wenig vor der Gegend. Was denkst du?«
    »Bleiben wir hier«, sagte er. »Lieber esse ich bis morgen früh keinen Bissen.«
    »Das Opfer kann ich dir ersparen — ich habe unser Abendessen mitgebracht. Jetzt merke ich erst, daß ich hungrig wie ein Wolf bin. Essen wir, dann können wir uns ein Nachtlager suchen. Vielleicht sollten wir auf einen Baum klettern. Diese Scheusale können wahrscheinlich nicht klettern.«
    »Hundert Meter weiter vorn befindet sich eine kleine Höhle. Tun wir einfach so, als sei sie das Ritz.«
    Und bald brannte ein fröhliches Feuer vor dem Eingang ihrer Zuflucht. Sie aßen die Vorräte, die Steve mitgebracht hatte. Dann sammelte Nadia trockene Blätter, die sie in der Höhle aufschüttete, und Stevens rollte schwere Felsbrocken vor den Eingang.
    »Gute Nacht, Liebling.« Nadia legte sich auf die warmen, trockenen Blätter und war im Nu eingeschlafen. Aber Steve konnte nicht schlafen. Er dachte an die Energiequelle, die in diesem Augenblick seine Akkumulatoren lud. Er dachte an das Funkgerät — woher sollte er das Material nehmen? Er dachte an seine Freunde und fragte sich, ob sie seine Botschaft erhalten würden. Er dachte an Breckenridge und die Passagiere der Arcturus , und er malte sich aus, was wohl mit ihnen geschehen war. Sicher hielt man ihn und seine Begleiterin längst für tot.
    Aber vor allem beschäftigte er sich in Gedanken mit seiner Gefährtin, die zusammengerollt zu seinen Füßen schlief, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er sie ansah. Die Flammen schienen durch die Ritzen

Weitere Kostenlose Bücher