Die Jagdhunde der IPC
stützte er sich auf, dann ließ er sich zu dem nächsten Fragment hinübertreiben. So suchte er ein Stück nach dem anderen ab, immer darauf bedacht, daß sich die Leine nicht verwickelte. Schließlich fand er ein Fragment, das offensichtlich aus festem Metall bestand. Es war so hart, daß es von dem Pickel nicht einmal geritzt wurde. Er schaltete das Helmlicht ein und begann mit einem Hammer auf der Oberfläche herumzuklopfen. Aber das Stück ließ sich nicht zerkleinern.
»Hast du etwas gefunden, Steve?« drang Nadias Stimme durch den Kopfhörer.
»Und ob! Ein Stück festes, nichtmagnetisches Metall von der Größe einer Schreibtischplatte. Ich kann es nicht zerkleinern, also werden wir es im ganzen herüberbefördern müssen.«
Er schlang das Ende des Kabels um das Fragment und vergewisserte sich, daß es nicht aus den Schlingen rutschen konnte. Dann, als Nadia die Leine anzog, gab er ihm einen kräftigen Stoß.
»Alles x, Nadia, die Fracht ist unterwegs. Zieh mich mit herein, dann kann ich dir bei der Bergung helfen.«
Im Innern der Verlorenen Hoffnung brachten sie das Metall in die Werkstatt, wo Steve es auf dem Stahlboden festklammerte, bevor er seinen Raumanzug auszog.
»He, es überzieht sich mit Reif, und der Raum wird eiskalt!« rief Nadia aus.
»Natürlich. Alles, was aus dem All kommt, ist eiskalt, und wenn es nur ein paar Minuten draußen war, und dieser Brocken kreist wer weiß wie viele Millionen Jahre herum. Nur am Perihel wird es von der Sonne ein wenig erwärmt. Ich werde es eine halbe Stunde von einem Ofen bestrahlen lassen, bevor ich es anrühren kann. Und noch eine Warnung! Wenn du den Hammer oder den Pickel anrührst, erfrierst du dir die Finger. Die Dinge, die im Raum waren, muß man anhauchen. Erst wenn sich kein Reif mehr auf ihnen bildet, darf man sie berühren.«
Unter den Infrarotstrahlen des Ofens wurde der Block auf Raumtemperatur gebracht, und Stevens bearbeitete ihn mit seinen Werkzeugmaschinen. Stück für Stück wurde von dem harten Material abgebrochen. Stevens setzte eine starke Schutzbrille auf und beobachtete den Schmelzvorgang im Induktionsofen.
»Glaubst du, daß es das Richtige ist?« fragte Nadia.
»Ich weiß nicht — Eisen war es auf keinen Fall, weil meine Magnetstiefel nicht daran hafteten. Es ist ein Edelmetall. Die normalen Metalle schmelzen unter 1500 Grad, und ich bin jetzt schon bei 1700 Grad angelangt.«
»Wie willst du das Tantalum und die anderen Metalle voneinander trennen?«
»Keine Ahnung«, gestand er. »Was ich über Metallurgie nicht weiß, könnte Bände füllen. Trotzdem hoffe ich, durch eine Reihe von aufeinanderfolgenden Schmelzvorgängen die verschiedenen Metalle, die ich brauche, separieren zu können. Platin schmilzt etwas bei 1750 Grad, Tantalum bei 2800 und Wolfram nicht unter 3300 bis 4000. Wahrscheinlich ist die Schmelze nicht sehr rein, aber wir werden sehen, ob wir sie trotzdem verwenden können.«
»Könnte der ganze Block nicht aus einem einzigen Metall bestehen?«
»Das ist denkbar, aber nicht wahrscheinlich. Da — ein Teil beginnt zu schmelzen. Das dürfte die Platingruppe sein. Platin, Rhodium, Iridium und wie das ganze Zeug heißt. Während ich die Schmelze abfiltere, könntest du diese fünf Spulen auf exakte Resonanz justieren.«
»Natürlich.« Nadia ging zum Kurzwellenoszillator und machte sich an die Arbeit.
Nach etwa einer Stunde drehte sie sich nervös um.
»Warum starrst du mich so an?« fragte sie ungeduldig. »Ich kann doch nicht arbeiten, wenn ...« Sie unterbrach sich und wandte sich erstaunt Stevens zu. Er hatte sie gar nicht angesehen. Erst jetzt hob er den Kopf. »Entschuldige, Steve. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist - bin wohl irgendwie nervös geworden.«
»Ich wünschte, das wäre der Grund, aber ich schätze, er ist es nicht.« Mit plötzlich grimmigem und ernstem Gesicht sprang Stevens zur Sichtplatte und schaltete sie ein.
»Du bist selbst ein fein abgestimmtes Instrument, Schatz, und ich wette, daß du irgend etwas wahrgenommen hast ... wie ich es mir gedacht habe! Da ist die Antwort .-der Bursche, der dich angesehen hat!«
Auf dem Bildschirm zeichnete sich deutlich ein kleines kugelförmiges Raumschiff ab, dem sehr ähnlich, das die Arcturus angegriffen und zerstört hatte. Nachdem Nadia einen Blick auf die Fremden geworfen hatte, schaltete Stevens die Energie ab und lief in den Werkraum. Er schloß alle Türen und Schotte, dann sicherte er die massive, isolierte Tür des
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