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Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.E Doc Smith
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Wenn wir die Energie einschalten, ist der Strahl wirklich; er ist ein Strom substantieller Kraft und kann als solche wahrgenommen werden. Wenn unsere Schalter hier allerdings offen sind, existiert er nur potentiell. Es gibt keine Bewegung im Äther, nichts, was anzeigt, daß dort je tatsächlich ein Strahl vorhanden war. Kannst du mir folgen?«
    »Ich bin ziemlich am Schwimmen, aber ich habe eine ungefähre Vorstellung. Ihr Physiker seid sonderbare Leute. Wo wir gewöhnlich Sterbliche wirkliche, solide Objekte sehen, seht ihr nur leeren Raum mit Elektronen und anderen Teilchen, die darin herumschwirren; und doch seht ihr da, wo wir nur leeren Raum sehen, potentielle Dinge, die vielleicht nie existieren werden. Du bist noch mein Tod, Steve! Aber ich verschwende unsere Zeit. Was tun wir jetzt?«
    »Wir machen uns an die große Röhre. Du könntest den Schmelzofen anheizen und mir dieses Glasgefäß verflüssigen, während ich mich mit den Glühfadenhalterungen beschäftige.«
    Beide machten sich schweigend an die Arbeit, und die Stunden vergingen wie im Flug.
    Schließlich unterbrach Nadia die lange Stille. »Alles x, Steve, das Pyrometer steht auf Rot, und der Ofen ist heiß.«
    Stevens verließ seinen Arbeitsplatz. Er nahm ein langes Mundstück und begann vorsichtig eine Blase zu formen.
    »Ich unterhalte mich gern mit dir, wenn du nicht antworten kannst.« Nadia sah ihn spitzbübisch an. Sie hielt sich an einer Wand fest. »Jetzt kann ich sagen, was ich will, und du kannst nicht herausgeben, weil sonst deine Blase ihre Form verliert. Oh, die ist aber wirklich schön. So etwas Großes hast du noch nie geblasen.« Sie schwieg und sah fasziniert zu.
    Langsam entstand eine Form mit verschiedenen Querschnitten, was Steve durch Veränderung der Luftzufuhr erreichte. Nach einiger Zeit winkte Steve, und Nadia schnitt das restliche Glas mit einem glühenden Draht ab.
    Stevens brachte sein Meisterwerk zu seinem Arbeitstisch, wo er die Form noch einmal mit Hilfe eines Schweißbrenners veränderte. Halterungen, Klammem, schmale Stege und andere Vorrichtungen wurden eingebaut. Schließlich wurde die Form in den Glühofen gelegt, wo sie bis zum Einbau der Fäden bei gleichmäßig hoher Temperatur bleiben sollte.
    Auf diese Weise wurden viele andere Aufgaben bewältigt, die gewöhnlich von Maschinen oder hochspezialisierten Könnern erledigt wurden. Die beiden haften schon lange erfahren, wieviel Spezialisierung selbst in den aller-gebräuchlichsten Gegenständen steckte. Wann immer sie etwas brauchten, das sie nicht hatten - und das kam jeden Tag vor —, mußten sie es entweder selbst herstellen oder, falls das nicht möglich war, einen Schritt zurückgehen und etwas bauen, um das Benötigte herzustellen. Diese Hindernisse waren so häufig geworden, daß sie Teil des Tagwerks wurden; sie waren kein Grund für Ärger und Verdruß. Zwei Tage lang arbeiteten die beiden »Multitalente« in vielen Bereichen und mit vielen Materialien, bis Stevens Einhalt gebot.
    »Alles x, Nadia, es ist Zeit, daß wir mit dem Kleinkram aufhören und uns in Astronomen verwandeln. Wir sind seit fünfzig Stunden interplanetarischer Zeit unterwegs, und allmählich müßten wir unserem Schrottplatz näherkommen.«
    Nadia begab sich an den Sichtschirm, während Stevens sich vor das Teleskop setzte. Gemeinsam suchten sie den dunklen Raum nach dem Kometen ab.
    »Da meine Zahlen nicht korrekt sind, müssen wir von Aldebaran bis zum Siebengestirn alles absuchen«, erklärte Stevens.
    »Wird man den Schweif deutlich sehen?« erkundigte sich Nadia.
    »Fast gar nicht - der Komet befindet sich im Aphel, und so weit von der Sonne entfernt bildet er keinen großen Schweif.«
    Stunden vergingen, und die beiden beobachteten immer noch den Raum. Schließlich streckte sich Stevens.
    »Sieht schlecht aus. Wir hätten ihn längst bemerken müssen, wenn er in der Nähe wäre. Außerdem habe ich Hunger. Es wäre schön, wenn du ...«
    »Sieh doch mal, schnell!« unterbrach ihn Nadia. »Hier ist etwas. Natürlich, es muß ein Komet sein. Man kann ganz schwach den Schweif erkennen.«
    Stevens war mit einem Satz bei ihr, und dicht nebeneinander beobachteten sie den Bildschirm.
    »Das ist er, ich bin ganz sicher«, erklärte Nadia. »Steve, als Mathematiker bist du eine glatte Niete.«
    Er grinste erleichtert. »Ja — ich habe mich um eine halbe Million Kilometer verrechnet. Und ich würde das Personal einer Kontrollstation hinauswerfen, wenn es sich um vier Tausendstel

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