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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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wurde. Sieht so aus, als wäre die Nachricht mehrere Tage unterwegs gewesen.«
    » Zeigen Sie mal.« Shermans Blick wanderte über die Zeilen auf dem Bildschirm.
    Frank,
    ich bin’s, Anna. Ist eine Weile her, seit ich geschrieben habe. Es liegt daran, dass ich bis vor ein paar Tagen noch ein politischer Häftling war. Es ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie, wenn wir uns sehen. Im Moment geht’s nur um Berufliches: Die letzte Meldung über Dich betraf Deine Flucht aus Suez. Ich weiß nicht, wo Du bist oder ob Du diese Nachricht je erhältst, aber ich hoffe es. Ein NSA -Agent namens Mason hat mich und die Journalistin Julie Ortiz befreit. Wir haben uns in einem Unterschlupf hinter der DC -Umgehungsstraße versteckt. Er ist ziemlich sicher (was untertrieben ist).
    Okay. Lagebericht.
    Washington ist laut meiner professionellen Analyse im Arsch. Das Stadtzentrum ist, nach allem, was wir wissen, gestern gefallen. Es wurde ein allgemeiner Rückzug befohlen, und es gibt einen Aufruf, die städtischen Außenbezirke zu befestigen, um Überträger abzuwehren. Außerdem liegen mir Meldungen über die Lage der Großstädte vor. In jeder einzelnen Stadt sind Ausbrüche bekannt geworden. Es sind aber auch mehrere Kleinstädte betroffen. Im Moment sind die ländlichen Gebiete der USA nicht betroffen, aber überall herrscht ziviler Aufruhr.
    Wir sind hier, wie gesagt, sicher, aber auch allein und haben kein Ziel. Wo bist Du? Wie sehen Deine Pläne aus? Wir werden irgendwann von hier fortmüssen. Aber wenn wir gehen, hätte ich gern ein Ziel. Wir haben hier einen Internetzugang sowie jede Menge regierungsamtliche Ressourcen wie Proviant, Treibstoff und Informationen. Melde Dich bei mir.
    Lt. Col. Anna Demilio
    im Moment bei keiner Institution tätig
    » Der Teufel soll mich holen«, sagte Sherman. » Sie lebt noch. Ich hatte so ein Gefühl, dass sie es schaffen wird.«
    » Was?«, fragte Franklin.
    » Colonel Demilio vom USAMRIID ist die führende Expertin in Sachen Morgenstern-Erreger. Sie sitzt mit ein paar anderen Leuten in einem Unterschlupf am Rand von D. C. Die Lage an der Heimatfront sieht ganz schön beschissen aus.«
    » Dachte ich mir schon«, sagte Franklin. » Sollen wir unseren Plan kippen und bei San Fran an Land gehen?«
    » Noch nicht«, erwiderte Sherman. » Gehen wir doch ein bisschen näher ran und schauen mal, was wir erfahren. Fahren Sie aber nicht zu weit in die Bucht rein… Ich möchte nicht in irgendwelche Handlungen hineingezogen werden, solange wir nicht wissen, ob es eine ist, aus der wir mit heiler Haut wieder rauskommen.«
    » Dann beobachten wir…«
    » Sir?«, sagte jemand von der Mannschaft und hielt dem Captain ein rotes Telefon hin. » Die Männer von unten. In der Quarantänestation ist was los.«
    » Gottverdammt«, sagte Sherman. » Morgenstern?«
    » Ja, Sir. Einer ist schon durchgedreht. Die Wache fragt, ob sie reingehen soll.«
    » Nein, macht bloß die Tür nicht auf!«, bellte Sherman und verzog zugleich innerlich das Gesicht. Es passte ihm ganz und gar nicht, dass die Eingesperrten sich wehren mussten, ohne eine Pistole zu haben. » Sie sollen draußen warten, bis die Lage sich von allein erledigt.«
    » Ja, Sir.« Der Seemann gab die Anweisung über das Telefon weiter.
    » Ich geh mal da runter«, sagte Sherman. » Antworten Sie auf die E-Mail, Captain, wenn Sie wollen. Sagen Sie ihr, dass wir gesund und munter sind. Weitere Einzelheiten später.«
    » Mach ich, General.«
    Sherman lief so schnell er konnte durch die Gänge des Schiffes zur Quarantänestation. Für einen Mann seines Alters war er sehr schnell. Als er ankam, waren die Wachen vor der Tür versammelt und hielten sie zu. Rasendes Klopfen auf der anderen Seite drohte die Tür in den Gang hineinzuwerfen. Durch das Schott waren schwache Stimmen zu hören.
    » Macht die Scheißtür auf, ihr verdammten Arschgesichter! Verflucht nochmal! Schiebt ’ne Kanone hier rein oder so was!«
    » Die Tür festhalten, Männer!«, rief Sherman und deutete mit einem Finger auf sie. » Aus dem Raum darf nichts raus!«
    » Wir können sie nicht mehr lange zurückhalten!«
    Sie?, dachte Sherman. Gibt’s da drin mehr als einen Überträger?
    Er trat näher an die Tür heran und hörte Kampfgeräusche, gedämpfte Schreie, Drohungen, das Klatschen einer Faust oder Keule auf Fleisch.
    » Die Männer an der Tür«, stieß Sherman hervor. » Sind das die Uninfizierten?«
    » Ja, Sir, aber sie haben die Überträger im Nacken!«
    » Öffnen Sie

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