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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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die Türklappe.«
    » Sir?«
    » Öffnen!«
    In der Tür befand sich eine kleine Klappe, die dazu diente, die Soldaten zu verpflegen. Der Posten, den Sherman angesprochen hatte, öffnete sie. Sherman schob eine Hand in den Raum hinein; sie hielt seine Handfeuerwaffe.
    » Nimm sie!«, schrie er und schwenkte den Arm, damit jemand die Waffe sah. Verzweifelte Finger entrissen sie ihm, und gleich darauf knallten in den metallenen Eingeweiden des Zerstörers laut und deutlich zwei Schüsse. Dann war Stille.
    » Sie sind erledigt«, sagte eine müde Stimme aus dem Raum. » Wir anderen sind sauber. Keiner ist gebissen worden. Können wir jetzt rauskommen?«
    Die Wachen schauten Sherman an und fragten sich, ob er es billigte. Er schüttelte schweigend den Kopf und ging dann in die Knie, um durch die Luke in den Raum hineinzuschauen.
    » Wie viele waren betroffen?«
    » Zwei«, kam die Antwort. Auf der anderen Seite tauchte ein Gesicht auf: Brewster. » Darin und Scott. Ich hab beide erwischt. Danke für die Pistole, Sir.«
    » Es war mir ’ne Freude«, sagte Sherman. Er richtete sich wieder auf. » Macht die Tür auf.«
    » Sir? Sie könnten trotzdem infiziert sein…«
    » Macht die Tür auf. Die sind sauber. Und waren jetzt lange genug da drin.«
    » Ja, Sir.«
    » Oh, nein, nicht!«, rief nun eine andere Stimme. Rebecca lief auf die Gruppe an der Tür zu. Sie hatte den Posten nach der Tür greifen sehen und gab nun eine neue Anweisung aus. » Mindestens noch einen Tag!«
    Die Überlebenden hinter der Tür der Quarantänestation stießen ein kollektives Stöhnen aus.
    » Hör nicht auf sie, Mann, hör nicht auf sie«, sagte Brewster. Er drückte den Mund an die Luke und erzeugte das fast alberne Bild sprechender Lippen. » Mach die Tür auf, Mann. Ich kann die frische Luft schon schmecken.«
    Der Posten machte erneut Anstalten, die Tür zu öffnen, doch auch diesmal hielt er inne, als Rebecca das Wort ergriff.
    » Es ist noch nicht genug Zeit vergangen!«, sagte sie laut. » Wollt ihr die Tür aufmachen und vielleicht noch einen Überträger an Deck lassen? Es ist einfach noch zu früh.«
    » Also wirklich, Rebecca, die Burschen sind jetzt seit über einer Woche da drin. Sie mussten gerade zwei ihrer Kameraden töten. Sie haben jetzt eine Pause verdient.«
    » Auf Kosten aller anderen auf diesem Schiff?« Rebecca verschränkte die Arme vor der Brust.
    » Machen Sie die Tür auf, Corporal.«
    » Ja, Sir.«
    » Ich halte das für eine sehr schlechte Idee« Rebecca trat von der Tür zurück.
    » Ich hab’s vermerkt«, erwiderte Sherman. Die Tür ging auf und enthüllte eine Horde sehr müde aussehender Soldaten. Brewster gab Sherman die Pistole mit dem Griff nach vorn zurück. Der General nickte zufrieden und steckte sie ins Holster. » Bevor ihr irgendwo hingeht, lasst ihr euch von Becky untersuchen.«
    » Sie ist die erste Frau, die ich seit ’ner Woche sehe«, sagte Brewster kichernd. » Sie kann mich gern den ganzen Tag untersuchen. Dass ich hier rauskomme, ist mir Belohnung genug.«
    Rebecca musterte ihn finster. » Ich verschreibe ihm eine kalte Dusche.«
    » Oh, wie grausam.«
    » Reißt euch am Riemen, Männer. Geht jetzt zum…«
    » Runter!«, schrie plötzlich ein Posten und griff zur Waffe.
    Eine verwildert aussehende Gestalt hatte sich hinter den an der Tür gruppierten Soldaten erhoben. Sabber tropfte von ihren Lippen, und sie stieß einen Kampfschrei aus. Der Gurt des Postens verfing sich in seinem Brustgeschirr und zerriss es. Daher gelang es der Gestalt, beide Hände auf Brewsters Schultern zu legen. Sie war nur wenige Zentimeter davon entfernt, ihm in den Nacken zu beißen, als ihr Kopf nach hinten flog und dort, wo zuvor ein Auge gewesen war, ein leeres Loch klaffte. Der Angreifer schlug rückwärts auf den Boden und zuckte ein letztes Mal.
    » Heilige Scheiße!«, keuchte Brewster. Er sprang in den Gang hinein und hielt sich den Hals dort fest, wo der Überträger ihn berührt hatte. » Das war knapp!«
    Rebecca stand unbeweglich da. Sie hielt noch immer die Pistole in der Hand, die den Angreifer ausgeschaltet hatte. Ihre Miene war leer. Sie hatte die Waffe aus Shermans Holster gezogen und mit einer glatten, instinktiven Bewegung abgefeuert. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass sie dazu fähig war, besonders angesichts der Identität des Toten.
    » Scheiße, ich wusste, dass Decker einer von denen ist«, sagte Brewster mit teilnahmsloser Miene. Er beugte sich über die Leiche seines Vorgesetzten und

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