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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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Fakultät«, sagte Gilchrist mit einem unfreundlichen Blick zu Dunworthy. »Badri Chaudhuri ist meine Verantwortlichkeit.«
    »Ja, Sir«, sagte die Schwester und ging zur Tür. »Dr. Ahrens wird gleich zu Ihnen kommen.«
    Latimer hängte seinen Schirm über einen der Sessel und stellte Marys Einkaufstasche daneben. Anscheinend hatte er alle Weihnachtspakete aufgesammelt, die Mary auf den Boden entleert hatte. Dunworthy sah die Schachtel mit dem Schal und eines der Knallbonbons herausschauen. »Wir konnten kein Taxi finden«, schnaufelte er und ließ sich in den nächstbesten Sessel fallen. »Wir mußten die U-Bahn nehmen.«
    »Wo ist der Technikerlehrling, den Sie für die Absetzoperation verwenden wollten – Puhalski heißt er, glaube ich?« sagte Dunworthy. »Ich muß mit ihm sprechen.«
    »Worüber, wenn ich fragen darf? Oder haben Sie den Fachbereich Mittelalter in meiner Abwesenheit gänzlich übernommen?«
    »Es ist wichtig, daß jemand die Fixierung liest und sich vergewissert, daß sie stimmt.«
    »Sie würden sich freuen, wenn etwas schiefgehen sollte, nicht wahr? Sie haben von Anfang an versucht, dieses Projekt zu vereiteln.«
    »Schiefgehen sollte?« sagte Dunworthy ungläubig. »Es ist bereits schiefgegangen. Badri liegt bewußtlos im Krankenhaus, und wir haben keine Ahnung, ob Kivrin den vorgesehenen räumlichen und zeitlichen Absetzort erreicht hat. Sie haben Badri gehört. Er sagte, etwas mit der Fixierung sei nicht in Ordnung. Wir müssen einen Techniker herbeischaffen, um herauszubringen, was es ist.«
    »Ich würde dem, was einer unter dem Einfluß von Drogen oder Endorphinen oder was immer er genommen hat, von sich gibt, schwerlich Glauben schenken«, sagte Gilchrist. »Und darf ich Sie erinnern, Mr. Dunworthy, daß das einzige, was bei dieser Absetzoperation schiefgegangen sein kann, der Anteil des Fachbereichs 20. Jahrhundert daran ist. Mr. Puhalski leistete völlig einwandfreie Arbeit. Auf Ihr Beharren erlaubte ich jedoch Ihrem Techniker, ihn zu ersetzen. Es liegt auf der Hand, daß ich das nicht hätte tun sollen.«
    Die Tür ging auf, und alle wandten sich um. Die Schwester brachte ein Telefon herein, gab es Dunworthy und schlüpfte wieder hinaus.
    »Ich muß Brasenose anrufen und sagen, wo ich bin«, sagte Gilchrist.
    Dunworthy beachtete ihn nicht, klappte den Bildschirm hoch und rief im Sekretariat an. »Ich brauche die Namen und privaten Telefonnummern Ihrer Techniker«, sagte er der Rektoratssekretärin, als sie auf dem Bildschirm erschien. »Keiner von ihnen ist über Weihnachten hier, nicht wahr?«
    So war es. Er notierte die Namen und Nummern auf eine der ausliegenden Informationsschriften, bedankte sich, unterbrach die Verbindung und machte sich daran, die Nummern seiner Liste anzuwählen.
    Die erste Nummer, die er wählte, war besetzt. Die anderen brachten ihm schon Besetztzeichen, als er die Vorwahlnummern der Ortsnetze gewählt hatte, und bei der letzten Nummer meldete sich eine Computerstimme und sagte: »Alle Leitungen sind belegt. Bitte versuchen Sie es später noch einmal.«
    Er rief im Balliol College an, sowohl beim Pförtner wie auch in seinem eigenen Büro. Niemand meldete sich. Finch mußte die Amerikanerinnen nach London gebracht haben, um sie Big Ben hören zu lassen.
    Gilchrist wartete noch immer auf die Benutzung des Telefons. Latimer war zum Teewagen gegangen und versuchte den Elektrotopf anzuschließen. Die Ärztin erwachte aus ihrem Dämmerzustand und half ihm. »Sind Sie fertig mit dem Telefon?« fragte Gilchrist.
    Dunworthy verneinte und versuchte ein weiteres Mal, Finch zu erreichen. Er hatte kein Glück.
    »Ich möchte, daß Sie Ihren Techniker nach Oxford zurückrufen und Kivrin herausholen lassen. Jetzt, bevor sie den Absetzort verlassen hat.«
    »Sie möchten?« sagte Gilchrist. »Darf ich Sie daran erinnern, daß dies mein Projekt ist, und nicht das Ihre.«
    »Es spielt keine Rolle, wessen Projekt es ist«, sagte Dunworthy mit unterdrückter Erregung. »Es war schon immer die Politik der Universität, ein Projekt abzubrechen, wenn Probleme auftreten.«
    »Darf ich Sie auch erinnern, daß das einzige Problem, das bei diesem Projekt aufgetreten ist, darin besteht, daß Sie es unterlassen haben, Ihren Techniker auf Drogenmißbrauch zu überprüfen.« Er griff zum Telefon. »Ich werde entscheiden, ob und wann dieses Projekt abgebrochen werden muß.«
    Das Telefon läutete.
    »Hier Gilchrist«, sagte er. »Einen Moment, bitte.« Er gab Dunworthy das Telefon

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