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Die Jangada

Die Jangada

Titel: Die Jangada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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allein das Leben, sondern auch die Ehre verlieren.
    An jenem Morgen des 31. August stürmte jedoch ein Mann, so schnell das Pferd ihn tragen konnte, auf Manao zu; eine halbe Meile vor der Stadt brach das Thier erschöpft zusammen.
     

    »Niemals!« rief er. (S. 324.)
     
    Der Reiter machte gar keinen Versuch, es wieder auf die Beine zu bringen. Er hatte es offenbar über die Maßen angestrengt und ließ es liegen, während er selbst, trotz seiner Erschöpfung, weiter nach der Stadt hin eilte.
    Dieser Mann kam auf dem linken Ufer des Stromes aus den Provinzen des Ostens. Alles was er besaß, hatte er auf den Ankauf des Pferdes verwendet, das ihn schneller als ein Boot, welches die Strömung des Amazonenstromes gegen sich gehabt hätte, nach Manao bringen mußte.
    Das war Fragoso.
     

    Ein Mann stürmte auf Manao zu. (S. 327.)
     
    Hatte der muthige Bursche etwa Erfolg gehabt von seinem, gegen Alle geheim gehaltenen Unternehmen, und die Miliz gefunden, der Torres früher einmal angehörte? Hatte er das Geheimniß entdeckt, das Joam Dacosta vielleicht noch retten konnte?
    Er vermochte sich zwar selbst keine Rechenschaft zu geben, doch eilte er so schnell als möglich, dem Richter Jarriquez von dem Mittheilung zu machen, was er durch seinen Ausflug erfahren hatte.
    Wir theilen mit kurzen Worten das Nothwendigste hiervon mit.
    Fragoso hatte sich nicht getäuscht, als er in Torres ein Mitglied jener Miliz erkannte, welche in den Uferländern am Madeira operirte.
    Er brach dahin auf und vernahm, als er an die Mündung jenes Nebenflusses kam, daß der Chef jener Capitaës do mato sich in der Nähe aufhalte.
    Unverzüglich ging Fragoso daran, diesen aufzusuchen, und es gelang ihm, nicht ohne Mühe, denselben zu entdecken.
    Der Anführer der Waldkapitäne zögerte nicht, die Fragen zu beantworten, welche Fragoso an ihn richtete; er hatte ja nicht das geringste Interesse daran, die verlangte Aufklärung zu verweigern.
    Fragoso stellte nämlich folgende drei Fragen an ihn:
    »Gehörte der Waldkapitän Torres noch vor einigen Monaten zu Ihrer Miliz?
    – Ja.
    – Pflegte er damals nicht vertrauten Umgang mit einem Kameraden, der inzwischen verstorben ist?
    – Ganz richtig.
    – Und wie hieß dieser?
    – Ortega.«
    Das war Alles, was Fragoso erfuhr. Konnten diese Nachrichten geeignet sein, die schlimme Lage Joam Dacosta’s zu bessern? Diese Frage wäre wohl Jeder geneigt zu verneinen.
    Fragoso fühlte das auch selbst und bemühte sich, von dem Chef der Miliz noch zu erfahren, ob er jenen Ortega näher gekannt, ob er gewußt habe, woher Jener kam und ob er ihm vielleicht Ausführlicheres über dessen Vergangenheit mittheilen könnte. Es erschien ihm das von Wichtigkeit, weil dieser Ortega nach Torres’ Aussagen wahrscheinlich der wirkliche Urheber des Verbrechens von Tijuco war.
    Leider sah sich der Befehlshaber außer Stande, ihm weitere Aufklärung zu geben.
    Unzweifelhaft war nur, daß jener Ortega der Miliz schon seit einer langen Reihe von Jahren angehörte, daß zwischen ihm und Torres ein besonders vertrautes Verhältniß herrschte, und daß Letzterer an seinem Lager stand, als er den letzten Seufzer aushauchte.
    Mehr konnte der Chef der Miliz nicht aussagen.
    Fragoso mußte sich mit diesen unzulänglichen Mittheilungen begnügen und begab sich sofort auf den Rückweg.
    Brachte er auch nicht den Beweis mit, daß jener Ortega der Urheber des Diamantenraubes war, so ergab sich aus seinen Erkundigungen doch, daß Torres die Wahrheit gesagt hatte, als er behauptete, daß einer seiner Kameraden gestorben und er Zeuge seiner letzten Augenblicke gewesen sei.
    Auch die Annahme, daß Ortega ihm das fragliche Document übergeben habe, gewann hierdurch an Wahrscheinlichkeit, ebensowie, daß dasselbe sich auf den Ueberfall bei Tijuco beziehe, und daß es das Geständniß der Schuld jenes Ortega enthalte, mit Angabe von Umständen, welche jeden Zweifel daran auslöschten.
    Es lag also auf der Hand, daß die Wahrheit endlich an den Tag kommen mußte, wenn jenes Document gelesen werden konnte, wenn der Schlüssel dazu gefunden wurde, wenn die Chiffre, auf der es beruhte, bekannt war.
    Diese Chiffre kannte Fragoso freilich nicht. Einige Wahrscheinlichkeiten mehr, die halbe Gewißheit, daß der Abenteurer nicht erfunden hatte, gewisse Andeutungen dafür, daß das so lange über der ganzen Affaire ruhende Geheimniß durch das Schriftstück entschleiert werden könne, das war Alles, was der wackere Bursche von seinem Besuche bei dem

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