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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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sind auf uns allein gestellt«, sagte Smith. »Nicht zum ersten Mal.«
    »Nicht ganz. Was Harcourt kann, können wir auch. Ich werde die Verantwortlichen darauf hinweisen, dass Harcourt der Maulwurf sein könnte.«
    »Gibt es irgendeinen Hinweis, wo Nolan und Dattar sein könnten?«
    »Nichts. Die einzige Neuigkeit, die zuletzt gemeldet wurde, ist ein Wassereinbruch in einer U-Bahn-Station in der Upper West Side, und jetzt musste auch eine zweite Station bei Inwood geschlossen werden. Offenbar sind einige ganz neue Pumpen ausgefallen.«
    »Ist das so ungewöhnlich? Die haben ziemlich oft Wasser in der Subway. Alte Infrastruktur«, meine Randi.
    »Es regnet gar nicht«, warf Smith ein.
    »Das muss nichts heißen«, erwiderte Klein. »Wasser in der U-Bahn ist immer ein Thema. Und wenn die Pumpen ausfallen, steigt das Wasser recht schnell. Hat wahrscheinlich nichts zu bedeuten, aber ich wollte trotzdem, dass ihr’s wisst. Das Stromnetz und die Subway sind immer wieder Ziele von Terroranschlägen. Ich behalte beides immer im Auge.«
    »Die Stationen sind also gesperrt?«
    »Nicht nur das – sie haben auch die Stromschiene abgeschaltet. Der Strom ist aus.«
    Smith kam plötzlich ein Gedanke. Er stellte den Becher so abrupt ab, dass der Kaffee überschwappte. Randi sah ihn durchdringend an.
    »Mein Gott, ich glaube, ich weiß jetzt, was sie vorhaben.«
    Es klopfte an der Tür, und Ohnara trat mit einem Becher Kaffee ein. »Kann ich reinkommen?«
    »Bitte. Ich habe eine Theorie.«
    Ohnara trat zu ihnen. »Welche?«
    » Shewanella ist nicht die Waffe, sondern nur der Leiter. Die Leute, die die Kühlboxen gestohlen haben, wissen vielleicht, wie man den Energiestoffwechsel dieser Bakterien nutzen kann, um ein Virus zu verbreiten. Darum sind die Bakterien an das Vogelgrippevirus gekoppelt. Sie leiten das Virus weiter.«
    Randi stand ebenfalls auf. »Wir haben gerade gehört, dass die Stromschiene einer Subwaystation abgeschaltet wurde.«
    »Was ist, wenn sie die Bakterien auf die Metallschiene aufgetragen haben? Was passiert dann?«, fragte Smith und sah Ohnara an. »Wie schnell können sie einen Biofilm bilden und das Virus weiterleiten?« Ohnara wurde so blass, dass Smith glaubte, er würde gleich in Ohnmacht fallen.
    »Auf die Stromschiene? In einer U-Bahn-Station?« Ohnara schluckte. »Ich kann es nicht genau sagen, aber unter idealen Bedingungen könnten sie sich alle vierzig Minuten verdoppeln. Mit einer so starken Stromquelle wie der einer U-Bahn … wer weiß?«
    »Wo führt die Linie hin?« Kleins Stimme aus dem Telefon klang angespannt.
    »Das ist eben das Problem«, sagte Smith. »Die Bakterien verbreiten sich nicht nur auf der Stromschiene, sondern wandern weiter ins Stromnetz.«
    »Und damit in jedes Haus und jede Wohnung«, führte Klein den Gedanken zu Ende.
    »Und die Anhängsel setzen das Virus in die Luft frei«, fügte Ohnara hinzu. »Die mutierte Variante, die von Mensch zu Mensch übertragen wird.«
    »Hast du Waffen hier?«, fragte Smith.
    Randi schnappte sich ihren Autoschlüssel. »Eine Uzi, ein Messer und eine Beretta.«
    »Das genügt. Gehen wir.«
     

 
    Kapitel dreiundvierzig
    Manhar stieg vom Bahnsteig zur Stromschiene hinunter und stapfte durch das schmutzige, stinkende Wasser. Zum zweiten Mal steckte er das Thermometer in die Brühe. Er wartete, bis es piepte, und zog es heraus.
    »Zweiundvierzig.« Er drehte sich zu Rajid um, der einen Fluch in Urdu hervorstieß.
    »Mehr Wasser!«, rief Rajid in den Hörer eines Münztelefons an der Wand. Erneut strömte Wasser aus dem Schlauch herab. Manhar blieb unten und sah eine tote Ratte vorbeitreiben. Er wollte fort aus diesem grauenhaften Land, weg von Rajid, Dattar und den anderen. Er blickte sich nach der Frau um. Sie blutete stark, schien es jedoch kaum wahrzunehmen. Manhar hasste Frauen, die ihre Emotionen zu kontrollieren vermochten; das war einfach unnatürlich. Stoische Ruhe war eine männliche Eigenschaft, keine weibliche. In diesem Augenblick explodierte Dattar vor Wut, schrie Rajid an und gestikulierte wild mit den Armen.
    Nun, dieser Mann war alles andere als ruhig, dachte Manhar. Dattar war ein richtiges Pulverfass. Was er gut konnte, war, anderen Angst einzuflößen. Manhar hatte gehört, dass Dattar einmal einen Europäer bei lebendigem Leib gehäutet hatte, um sich für irgendeine Beleidigung zu rächen. Manhar hatte keine Lust, der Nächste zu sein. Fürs Erste würde er kooperieren.
    »Versuch’s noch mal!«, rief Rajid durch das

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