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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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ebenfalls. Sie trugen beide Gummihandschuhe und schmierten die gallertige Masse mit den Fingern auf die Schiene. Der schlimmste Teil kam, als sie in den dunklen Tunnel vordrangen. Immer wieder hörte Manhar es plätschern, wenn eine Ratte ins Wasser sprang. Tote Tiere und Abfälle trieben vorbei, und einmal blieb ein haariges Etwas an seinem Gummihandschuh hängen. Er schüttelte es ab, und im nächsten Augenblick sprang eine kleine Ratte auf die Stromschiene und sauste auf dem schmalen Grat davon.
    Während Manhar das Gel auftrug, überlegte er, wie er am besten aus der Stadt verschwinden konnte. Dattar stand am Bahnsteig und beobachtete sie. Manhar hatte mitbekommen, dass Nolan dem Mann Geld gestohlen hatte und er sie nicht aus den Augen lassen würde, bis sie es ihm zurückgegeben hatte. Sie brachten ihr Werk zu Ende und stapften eilig durch das Wasser zum Bahnsteig zurück. Als sie oben waren, begann das Wasser an der Stromschiene zu zittern.
    »Der Strom ist wieder an.« Rajid blickte auf seine Uhr.
    Khalil trat zu ihm. »Drei deiner Männer sind gerade tot umgefallen.«
    Rajid zuckte die Achseln. »Die Selbstmordkapseln wirken zeitverzögert.«
    »Sterben sie alle gleichzeitig?«
    »Nein, in mehreren Schüben«, antwortete Rajid.
    Manhar überlief es eiskalt. Sie erwarteten, dass er mit den anderen starb. Er hatte für sie gelogen, für sie getötet, und jetzt sollte er auch noch für sie sterben. Doch das würde er nicht. Er hatte sich nie zu einer Selbstmordmission gemeldet. Er war Soldat, kein Idealist. Sollten doch die jüngeren Männer mit dem Feuer in den Augen und dem nationalistischen Fieber in den Herzen für irgendeine Sache sterben. Sein Job war es nicht, für die Freiheit draufzugehen, sondern für Geld zu töten. Er würde sich jedenfalls nicht für Dattar opfern.
    Rajid blickte erneut auf die Uhr.
    »Weg hier«, sagte Dattar. »Ich will nicht hier sein, wenn sich die Bakterien vermehren. Ist der Hubschrauber bereit?«
    Rajid nickte. »Und die Maschine auf dem Flughafen.«
    Dattar sah Nolan an. »Du kommst mit und überweist mir das Geld.« Nolan humpelte zu ihm. Manhar dachte sich, dass ihr Widerstand wohl gebrochen war. Wenn ihr Dattar die Hände abschnitt, würde sie ohnehin am Blutverlust sterben, sofern die Wunde nicht sofort ausgebrannt wurde. Er hatte so etwas in Afrika miterlebt. Aber die Frau ging ihn nichts an. Sein Problem war die Flucht. Rajid schloss die Kühlbox und stellte sie in einen Winkel hinter einen Mülleimer. Dattar, Khalil und Manhar schritten zum Ausgang.
     

 
    Kapitel vierundvierzig
    Klein trat in den Situation Room, wo bereits der Präsident und ein Secret-Service-Agent warteten. Ein großer Konferenztisch stand in der Mitte des rechteckigen Raums, entlang den Wänden waren mehrere Flachbildfernseher angebracht, im Moment alle ausgeschaltet. Der Präsident nickte, und der Agent ging hinaus und schloss die Tür.
    »Okay, was gibt es Neues?«, fragte Castilla.
    »Ich denke, wir wissen jetzt, warum die Terroristen die Bakterien gestohlen haben.« Er berichtete ihm von Smiths Theorie und den Zwischenfällen in der U-Bahn.
    Castilla zögerte einen Augenblick. »Ich muss dir mitteilen, dass mich der DNI über die Sache mit Russell und Smith informiert hat. Dass die CIA sie für eine Verräterin und Smith für ihren Komplizen hält.«
    Klein war nicht überrascht. Der Director of National Intelligence bezog seine Informationen normalerweise aus vielen verschiedenen Nachrichtendienstquellen, bevor er seinen täglichen Bericht zusammenstellte. Die CIA musste ihm ihr Vorgehen gegen Russell und Smith gemeldet haben.
    »Und der DNI ? Glaubt er das auch? Es war immerhin seine Entscheidung, Feldagenten auf wichtige Positionen in der CIA zu setzen. Der CIA hat der Vorschlag von Anfang an nicht gefallen.«
    »Es war eigentlich meine Entscheidung. Die Idee dahinter ist, die Erfahrung der Feldagenten und das Wissen der Leute im Hauptquartier zusammenzubringen. Der DNI hat meine Ansicht geteilt.« Castilla schüttelte den Kopf. »Er glaubt auch, dass Russell als Sündenbock herhalten muss. Er mischt sich aber nicht ein, solange nicht klar ist, dass die CIA falsche Anschuldigungen gegen sie erhebt.«
    Klein setzte sich auf den Stuhl gegenüber dem Präsidenten. »Für Smith lege ich natürlich meine Hand ins Feuer, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Russell unschuldig ist. Ich kenne sie noch nicht so lange, aber ich weiß, dass sie sehr gut in ihrem Job ist. Es scheint wirklich

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