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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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unwahrscheinlich, Vogelgrippe ohne engen Kontakt mit einem infizierten Tier zu bekommen. Ms. Russell war ja nicht in direktem Kontakt mit dem Material aus dem Kühlschrank, also kann man das als Ursache ausschließen. Die Cholerabakterien sind abgestorben, und Shewanella verursacht keine Krankheit.«
    Smith wandte sich wieder Randi zu. »Trotzdem hast du den Verdacht, dass es mit der Probe zu tun hat, oder?« Sie nickte. Smith trank noch einen Schluck Kaffee und dachte nach. »Betrachten wir die Sache mal von einer anderen Seite.« Er wandte sich Ohnara zu. »Erzähl mir mehr über Shewanella . Diese Bakterien leiten Strom – aber wie funktioniert das genau?«
    Ohnara nickte. »Sie bilden leitfähige Anhängsel aus, sogenannte Nanodrähte. Und sie atmen sozusagen Metall, wie wir Sauerstoff atmen. Aber ich betone noch einmal – soweit wir wissen, verursachen diese Bakterien keine Krankheiten.«
    »Ließe sich eine Biowaffe daraus machen?«, fragte Randi.
    Ohnara schüttelte den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Die meisten waffenfähigen Substanzen haben eine gewisse toxische Wirkung. Da das bei diesen Bakterien nicht der Fall ist, dürften sie sich kaum dafür eignen. Sie sind sogar nützlich, weil sie giftige Metalle abbauen und sogar Energie erzeugen können.«
    »Dissimilatorische Metallreduktion«, warf Smith ein.
    »Geht das auch so, dass es jemand versteht, der nicht Mikrobiologe ist?« Randi drehte ihren Hocker zu Smith. Er sah sie mit einem Lächeln an, und sie erwiderte es.
    »Das heißt, die Bakterien zersetzen Metalle, um Sauerstoff zu gewinnen«, erklärte er.
    »Oh, das macht die Sache schon ein bisschen klarer.«
    »Man könnte sie deshalb zum Beispiel zur Reinigung von verschmutztem Wasser einsetzen«, fügte Ohnara hinzu.
    Smiths Kopf klärte sich nach und nach. Er blickte sich in dem Labor um und sah eine Reihe von Glaskolben und Petrischalen auf einer Theke.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Ich habe um weitere Tests gebeten«, erklärte Randi.
    »Das sind die Bakterien. Ich züchte sie unter aeroben und anaeroben Bedingungen.«
    Smith stand von seinem Hocker auf. Er war erleichtert, dass sich seine Beine wieder normal anfühlten. Er ging zu den Gefäßen und betrachtete sie.
    »Was tun diese Bakterien eigentlich genau mit ihren Nanodrähten?«
    »Sie bilden Kolonien, einen Biofilm. Und mit ihren Anhängseln leiten sie Elektronen. Vermutlich ist das ihre Methode der internen Kommunikation und des Energieaustauschs innerhalb der Kolonie.«
    Smith nahm einen Schluck Kaffee und starrte die Glaskolben an. Irgendetwas war ihm bisher entgangen, aber was? Ein Telefon klingelte. Randi blickte auf das Display.
    »Es ist Klein. Ich schalte auf Freisprechen.«
    »Ms. Russell?«
    »Und Ohnara und Smith«, antwortete Randi.
    »Smith? Sind Sie wach?«
    Smith zuckte reflexartig mit den Achseln, obwohl Klein ihn nicht sehen konnte.
    »Randi hat mir einen Kaffee gegeben. Das hilft.«
    »Ich habe die Kommunikation des FBI und der New Yorker Polizei mitgehört und interessante Dinge erfahren. Das NYPD hält Sie und Russell für Verbrecher: Russell wird beschuldigt, als Maulwurf in der CIA aktiv zu sein, und Sie stehen im Verdacht, die Frau bei Landon Investments ermordet zu haben. Es wurde eine Warnung ausgegeben, dass Sie beide bewaffnet und gefährlich seien. Ich war, gelinde gesagt, überrascht.«
    »Ich kann mir schon vorstellen, wer das Gerücht in Umlauf gesetzt hat: Harcourt.«
    Randi hob abrupt den Kopf. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Doch. Hat Marty es dir nicht gesagt? Harcourt hat mich mit der Pistole bedroht, bevor du gekommen bist.«
    »Marty hat nur gesagt, dass dich das FBI irrtümlich festnehmen wollte.«
    »Ja, aber Harcourt hat sie uns auf den Hals gehetzt. Er hat rausgefunden, dass Marty mit deinem Passwort ins CIA -System eingedrungen ist. Er sagt, die Agency hält dich für den Maulwurf.«
    »Könnten Sie Mr. Ohnara ersuchen, kurz hinauszugehen?«, meldete sich Klein zu Wort. »Ich würde gern mit Ihnen beiden über ein paar vertrauliche Dinge sprechen.«
    Ohnara nickte. »Ich hole noch etwas Kaffee.« Er ging hinaus und schloss die Tür.
    »Ist er weg?«, fragte Klein.
    »Ja.« Smith nahm einen Schluck Kaffee.
    »Das ist eine haarige Situation. Ich kann der CIA ja nicht Ihren Status bei Covert One erklären. Das FBI kann ich Ihnen mit dem vagen Hinweis auf internationale Sicherheitsfragen vom Leib halten, aber die CIA lässt sich davon bestimmt nicht beeindrucken.«
    »Das heißt, wir

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