Die Janus-Vergeltung
im Fall Dattar ausgesagt haben oder noch aussagen sollen. Die Antwort sollte noch heute eintreffen. Ich sage Ihnen Bescheid.«
»Sie haben meine Gedanken gelesen.«
»Ich glaube immer noch nicht, dass es von zentraler Bedeutung ist, aber ich vertraue auf Ihren Instinkt. Wenn Sie meinen, wir sollten die Frau finden, um an die Kühlboxen heranzukommen, dann gehen wir der Spur nach.«
Das Auto bog in eine Gasse hinter dem Hotel ein und hielt an. Smith stieg aus, das Handy immer noch in der Hand.
Private Mercer deutete auf eine Tür hinter einem Müllcontainer. »Sir, tut mir leid, dass wir Sie beim Dienstboteneingang aussteigen lassen, aber wir haben die Anweisung, Sie möglichst unauffällig zum Ziel zu bringen. Diese Tür führt in einen schmalen Gang.« Private Mercer sprach im Flüsterton, um sein Telefongespräch nicht zu stören. Smith dankte den beiden Soldaten mit militärischem Gruß und trat zur Seite, während das Auto wendete und wegfuhr. Während er zur Tür ging, bemerkte er die Kameras, die den Eingangsbereich überwachten; seine Gedanken waren jedoch bei seinem Gespräch und dem Problem mit dem Foto. Er sah den kurzen Lichtblitz von den Büschen am Ende der schmalen Gasse – die Gefahr registrierte er jedoch etwas zu spät.
Kapitel dreizehn
Eine Lkw-Hupe dröhnte auf einer nahe gelegenen Straße. Smith blickte abrupt auf, ohne die Hand mit dem Telefon zu bewegen. Ein brennender Schmerz durchzuckte seine Handfläche. Die Kugel prallte von dem Müllcontainer zu seiner Rechten ab. Nun reagierte Smith blitz schnell. Er sprang zum Eingang zwei Meter vor ihm, riss die Tür auf und stolperte hinein. Ein zweiter Schuss krachte gegen die Metalltür. Smith rannte weiter, den schmalen Gang hinunter und tiefer ins Hotel hinein. Die Tür fiel hinter ihm zu.
Smith durchquerte einen Lagerraum und gelangte durch eine Tür in einen stillen, mit Teppich ausgelegten Gang. Er verlangsamte seine Schritte und steckte die blutende Hand in die Jackentasche, während er den Matchbeutel in der anderen hielt. Er ging davon aus, dass die Kameras bei der Hintertür den Schützen davon abhalten würden, ihm ins Hotel zu folgen, doch die belebte Lobby war ein idealer Ort, um sich unbemerkt anzupirschen und ihm ein Messer zwischen die Rippen zu stoßen.
Der Empfangsbereich lag direkt vor ihm, und er schritt darauf zu, während er aus den Augenwinkeln nach einer verdächtigen Gestalt Ausschau hielt. Sicherheitskameras konnte er keine entdecken. Vermutlich blieben ihm ein paar Minuten, bevor der Schütze den Vordereingang erreichte – falls er es ein zweites Mal versuchte. Smith steuerte direkt auf den Empfangstisch zu.
Ein junger Angestellter lächelte ihm zu. Smith schluckte und bemühte sich, seine Nerven im Zaum zu halten und einen freundlichen, unbeschwerten Eindruck zu vermitteln, während er an den Empfangstisch trat.
»Jon Smith – ich habe ein Zimmer reserviert.«
Der junge Mann begrüßte ihn freundlich, doch Smith hatte Mühe, sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Die Fragen des Rezeptionisten beantwortete er mit ein paar nichtssagenden Worten und zog mit einer Hand etwas umständlich eine Kreditkarte aus der Brieftasche. Er drehte sich um und lehnte sich an die Theke, um die Empfangshalle zu überblicken, fand jedoch nichts Auffälliges.
»Mr. Smith? Ihr Schlüssel und das Paket, das für Sie hinterlegt wurde. Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt.« Die Stimme des jungen Angestellten zog Smiths Aufmerksamkeit auf sich. Er nickte geistesabwesend, und nahm den Zimmerschlüssel und das Paket an sich. Er blickte auf die Zimmernummer.
»904? Im neunten Stock?«
Der Angestellte nickte. »Ja. Unser Concierge Level.«
Smith schob den Schlüssel über den Empfangstisch. »Können Sie mir ein Zimmer im ersten Stock geben?«
Der Rezeptionist sah ihn verwirrt an. »Aber Sie haben doch ein Zimmer im Concierge Level reserviert.«
Smith biss ungeduldig die Zähne zusammen. »Das ist so ein Aberglaube. Ich hab immer Angst, die Feuerleiter geht nicht bis zum neunten Stock.«
Ein verständnisvoller Ausdruck trat auf das Gesicht des jungen Mannes. »O ja. Natürlich. Wir haben die Bilder vom Grand Royal gesehen. Entschuldigen Sie. Ich ändere das für Sie. Ich gebe Ihnen eine Suite.«
»Aber bitte benutzen Sie einen anderen Namen. Ich will nicht, dass die Reporter meine Zimmernummer rauskriegen.«
»Unser System verlangt einen Namen zur Zimmernummer. Welches Pseudonym soll ich eintragen?«
»Robert
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