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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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ist zu unscharf, nicht zu gebrauchen. Und die Software hat nur 450 Millionen Bilder gescannt, also nur einen kleinen Teil des Internets. Aber das ist verständlich. Das Ganze ist ja noch in Arbeit.«
    Smith empfand es als herbe Enttäuschung. Die Software war seine letzte Hoffnung gewesen. »Sucht das Programm nach dem ganzen Foto?«
    »Ja. Wie gesagt, es sucht nach einem Foto, das sich aus genau diesen Bildbausteinen zusammensetzt.« Marty klang ungeduldig, weil er es Smith noch einmal erklären musste.
    »Und wenn du dich auf das Gesicht konzentrierst und speziell danach suchst?«
    Marty seufzte. »Das tut die Software ohnehin.«
    »Kannst du das Programm auch woanders suchen lassen – in Bereichen, die noch nicht in der Datenbank sind?«
    »Vielleicht.«
    »Versuchst du’s?«
    »Okay, aber das braucht ein bisschen Zeit.«
    »Es ist wirklich wichtig. Ich fürchte, die Frau ist in Gefahr. Irgendwo im Internet muss ein Foto von ihr sein, auch wenn’s nicht dieses ist.«
    »Sie sieht aus wie eine Firmenchefin oder so«, meinte Marty. »Ihr Gesicht gefällt mir, aber sie sieht zornig aus.«
    »Trifft es ›entschlossen‹ nicht eher?«
    »Nein. Zornig. Als würde sie sich über irgendwas ärgern. Sie lächelt nicht. Frauen lächeln sonst andauernd.« Marty überraschte ihn erneut. Solange sie sich kannten, hatte er noch nie seine Meinung über den Gesichtsausdruck eines Menschen und seine Bedeutung geäußert. Trotzdem lag er hier falsch. Die Frau wirkte nicht zornig.
    »Danke für deine Hilfe.«
    »Ich helfe dir immer«, sagte Marty.
    Smith trennte die Verbindung, nun wieder etwas optimistischer. Er gab die Suche auf, sah nach seinen E-Mails und fand eine Nachricht von Randi Russell. Sie teilte ihm mit, dass die Probe aus ihrem Kühlschrank im Labor der George Mason University angelangt war. Er rief sie an. »Hast du Lust, dir die Probe mit mir anzusehen?«
    »Gern.«
    »Kannst du mich im Four Seasons abholen? In einem gepanzerten Wagen? Ich werde von Reportern belagert, die mich unbedingt knipsen wollen.«
    »Ich hole dich gern ab, aber muss es unbedingt in einem gepanzerten Wagen sein? Reicht nicht mein eigener? Seit wann braucht man kugelsichere Fenster, um sich gegen eine Kamera zu schützen?«
    »Es wäre mir wirklich lieber, wenn du ein gepanzertes Auto nimmst.«
    Randi schwieg einen Moment lang. »Willst du mir nicht sagen, was los ist?«
    »Als ich vorhin das Hotel durch die Hintertür betrat, hat jemand auf mich geschossen. Zum Glück daneben. Ich kann ein bisschen Schutz gebrauchen.«
    »Falls Covert One damit zu tun hat, solltest du mir erzählen, worum es geht. Zusammen haben wir mehr Möglichkeiten.«
    »Ich komme darauf zurück. Aber im Moment fühle ich mich ein bisschen als Zielscheibe.«
    »Ich komme mit einem Wagen und einer Uzi-MP. Fühlst du dich dann wohler?«
    »Und ob.«
    Zwanzig Minuten später rief Randi vom Parkplatz aus an.
    »Ich sitze in einer schwarzen Limousine, direkt vor dem Aufzug der Parkgarage. Die Beifahrertür ist offen. Wenn die Aufzugtür aufgeht, springst du einfach in den Wagen.«
    Smith wechselte von der Uniform in seine schwarzen Zivilkleider. Das veränderte Äußere brachte ihm vielleicht ein paar Sekunden, weil der Schütze nach einem Mann in Uniform Ausschau hielt. Noch besser wären ein Hut und eine Sonnenbrille gewesen, um auch sein Gesicht zu verändern. Er nahm seinen Autoschlüssel und den Laptop und fuhr mit dem Aufzug in die Parkgarage hinunter. Es roch nach feuchter Erde und Abgasen. Eine schwarze Limousine wartete mit offener Beifahrertür auf ihn. Er sprang hinein und knallte die Tür zu. Das Auto setzte sich sogleich in Bewegung.
    Randi wandte sich ihm zu. Ihr blondes Haar war länger, als er es in Erinnerung hatte, und mit gebleichten Strähnen durchsetzt, als wäre sie lange in der Sonne gewesen. Ihre braunen Augen kamen durch das helle Haar noch stärker zur Geltung. Randis Lächeln war herzerwärmend; sie schien sich aufrichtig zu freuen, ihn zu sehen. Vielleicht hatte General Randolph recht, und es gab wirklich ein paar Menschen, die ihm nahestanden.
    »Schön, dich zu sehen. Es freut mich, dass es dir gut geht«, sagte sie, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
    »Ich freu mich auch, dich zu sehen.«
    Sie nickte und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Fahrzeug zu. Sie fuhr auf eine mit einer Schranke versperrte Ausfahrt zu und hupte. Die Schranke ging hoch, und sie fuhren ins Licht des späten Nachmittags hinaus. Smith blickte sich nach möglichen

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