Die Janus-Vergeltung
Smith stieß einen Fluch aus und rannte in zwei andere, die stolperten und stürzten.
»Schnell weg hier!«, rief ihnen Smith zu.
Smith hörte eine Frau schreien, konzentrierte sich jedoch ganz auf den Verfolger, der seine Geisel rückwärts mit sich zog. Schließlich ließ er den Mann los und schlängelte sich zwischen den Flüchtenden hindurch Richtung 23. Straße. Ein Mann mit Kopfhörer und einem Kinderwagen schien die allgemeine Panik noch nicht mitbekommen zu haben und spazierte direkt in Smiths Schusslinie. Smith ließ die Pistole sinken, während der Schütze um die Ecke bog und auf der 23. verschwand.
Smith steckte die Waffe ins Holster und rannte zum Madison Square Park zurück. An der Ecke 23. und Broadway erblickte er Rebecca Nolan auf der anderen Straßenseite beim Park. Die beiden Männer, die den Vordereingang des Restaurants bewacht hatten, waren bei ihr. Sie hielten sie an beiden Armen fest und zerrten sie in den Park. Einer trug einen schwarzen Anzug und ein weißes Hemd, das in starkem Kontrast zu seiner dunklen Hautfarbe stand, der andere war mit einer dunklen Hose und einem kurzärmeligen weißen Hemd bekleidet. Nolan ging mit erhobenem Kopf zwischen ihnen, ihre Tasche immer noch in der Hand. Smith zog sein Handy hervor und rief Marty an.
»Habt ihr’s aus dem Restaurant geschafft?«, fragte Marty ohne Umschweife.
»Ja, aber sie haben Nolan erwischt. Sind ihre Geräte noch ausgeschaltet?«
»Lass mich nachsehen.« Smith wich zwei jungen Leuten aus, die Hand in Hand vor ihm schlenderten, und eilte an einem telefonierenden jungen Mann mit Rucksack vorbei, während er Nolan folgte. »Tut mir leid, beides ausgeschaltet.«
Eine Limousine fuhr an der Ecke vor und hielt an. Ein Mann im marineblauen Rollkragenpulli und schwarzer Hose stieg aus. Selbst auf diese Entfernung erkannte ihn Smith. Khalil öffnete die hintere Tür, und die beiden Männer, die Nolan festhielten, schoben sie auf den Rücksitz. Khalil und einer der Männer setzten sich zu ihr, der andere stieg neben dem Fahrer ein. Die Limousine brauste los, fädelte sich in den Verkehr ein und raste bei Dunkelgelb über die nächste Kreuzung.
»Bleib dran, okay? Sobald sie etwas einschaltet, lass es mich wissen.«
Er rief Klein an. »Khalil hat Nolan beim Madison Square Park erwischt und fährt mit ihr in einer Limousine davon. Es gibt eine Überwachungskamera beim …« – Smith überquerte die Straße und lief zu dem Imbissstand – »… beim Shake Shack im Park. Können Sie nachsehen, ob die Kamera den Wagen im Bild hat?« Smith warf einen Blick auf seine Uhr. »Sie haben wahrscheinlich gerade geschlossen.«
»Ich kümmere mich darum. Sind Sie sicher, dass es Khalil war? Das ist gar nicht gut«, meinte Klein.
»Absolut sicher. Ich versuche, ihr zu folgen.« Smith trennte die Verbindung und rannte in die Richtung, in die die Limousine gefahren war.
Da hört sie ein Mal auf mich – und schon sitzt sie in der Scheiße , dachte er.
Kapitel achtundzwanzig
Dattar verließ das Frachtschiff und blinzelte in die Sonne. Normalerweise wäre er nicht am helllichten Tag ausgestiegen, aber er konnte es nicht mehr erwarten, festen Boden unter den Füßen zu haben. Die Leibwächter, die immer für ihn arbeiteten, wenn er sich in Zypern aufhielt, warteten bereits bei einem großen SUV . Sie waren gut ausgebildete Söldner, die eine entspannte Haltung zeigten und ihre Maschinenpistolen verborgen hielten – doch Dattar wusste, sie würden nicht zögern, jeden zu eliminieren, der ihn bedrohte. Rajid blieb an seiner Seite und trug den Matchbeutel mit ihren Kleidern, während er einen Anruf von ihrem Kontaktmann in den Staaten entgegennahm. Der pakistanische Kapitän des Frachters trat zu ihnen und sah Dattar grimmig an.
»Ich habe gerade festgestellt, dass das Geld noch nicht auf meinem Konto ist. Ein Versehen, nehme ich an?«
Rajid unterbrach sein Telefongespräch und warf Dattar einen kurzen Blick zu.
»Ich habe auf dem Schiff absichtlich auf das Internet verzichtet. Aus Sicherheitsgründen.« Dattar hoffte, den Mann damit zu beruhigen. Doch der Kapitän packte ihn mit seinen Pranken am Hemd und zog ihn zu sich. Bevor Dattar reagieren konnte, zog Rajid seine Pistole und richtete sie auf den Kopf des Mannes. Die beiden Leibwächter sahen es und brachten ihrerseits ihre Waffen in Anschlag. »Wie kannst du es wagen, mich anzurühren!« Dattars stets unter der Oberfläche lauernder Zorn brach hervor. »Ich lass dich mitnehmen und bei
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