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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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Tablet und Ihr Handy aus.«
    Nolan stellte ihre Tasse abrupt auf den Tisch. Ihr Gesicht war blass geworden, und er hatte das Gefühl, dass sie endlich einmal angemessen auf eine Situation reagierte. Vielleicht wurde ihr allmählich klar, in was für einer Lage sie sich befand. Sie kniff die Augen zusammen.
    Kein gutes Zeichen, dachte Smith.
    »Rufen Sie Ms. Russells Vorgesetzten an. Die müssen ja noch mehr sichere Häuser haben.«
    »Das ist keine gute Idee.«
    »Warum nicht?«, beharrte sie.
    Smith beobachtete den Mann mit dem Rucksack neben ihnen und blickte sich gleichzeitig in der Menge um. Von irgendwoher drang das schrille Gelächter einer Frau, die schon leicht betrunken war. Die vielen Stimmen, das Klimpern der Gläser und die Hintergrundmusik mischten sich zu einem wirren Klangbrei. Von der Kaffeebar wehte der Duft frisch gemahlener Kaffeebohnen herüber. Smith würde den Attentäter nicht hören, das stand fest. Er würde sich darauf verlassen müssen, dass er ihn entdeckte, bevor er zuschlagen konnte. Smith blickte sich aufmerksam um, als plötzlich sein Handy vibrierte. Es war Marty.
    »Warum seid ihr immer noch da?«, fragte er.
    »Wir brechen gerade auf.«
    »Wenn euch jemand von der CIA verfolgt, müsst ihr Handys und Computer ausschalten, das ist dir doch klar, oder? Wie kommen die überhaupt dazu, den Computer einer Zivilperson im Inland zu hacken? Da muss irgendein schwarzes Schaf in der Agency unterwegs sein.«
    »Ich bin nicht direkt eine Zivilperson.«
    »Du bist bei der Army und somit auf ihrer Seite, und das macht es noch schlimmer. Aber Nolan ist Zivilistin. Ich nehme mal an, die CIA und du, ihr habt keine Genehmigung, ihr nachzuspionieren.«
    »Du aber auch nicht.«
    »Aber was ich mache, ist einfach nur kriminell. Was die CIA tut, das ist Verrat. Sie führen sich auf wie in einem Polizeistaat und spionieren amerikanische Bürger aus.«
    Smith spürte, dass sich Marty immer mehr ereiferte, doch er hatte jetzt keine Zeit, um über die Grauzone zu diskutieren, in der sie sich bewegten.
    »Die CIA ist verdammt gut in solchen Sachen. Ihr dürft für eine Weile nichts mehr benutzen, mit dem sie euch aufspüren können, verstehst du? Keine Kreditkarten, kein Telefon, kein Zugang zum Bankkonto.«
    »Sie wissen schon, dass wir hier sind. Ich schick dir eine SMS von jedem neuen Prepaid-Handy, das ich benutze.« Smith warf einen Blick in seine Brieftasche. Er hatte dreihundert Dollar bei sich. »Ich brauche Bargeld.«
    Nolan hob abrupt den Kopf. »Das lässt sich machen.« Sie griff nach ihrem Tablet.
    »Rühren Sie das Ding nicht an. Sie dürfen es ab jetzt nicht mehr einschalten. Am besten, Sie werfen es weg.«
    Nolan schüttelte den Kopf. »Ausgeschlossen. Da ist mein ganzes Leben drauf.«
    Smith hätte das Gerät am liebsten geschnappt und gegen die Wand geknallt. »In Ms. Nolans Begleitung wird es nicht einfach, unauffällig zu bleiben. Sie weigert sich, ihren Computer aufzugeben«, sagte er zu Marty. »Sie meint, da wär ihr ganzes Leben drauf.«
    »In die Frau könnte ich mich verlieben«, schwärmte Marty.
    »Kann man wenigstens das GPS irgendwie abstellen?«
    »Beim Handy ja. Man kann es aufrufen und ausschalten. Aber damit bist du noch nicht aus dem Schneider, weil sie dich noch über die Notrufortung aufspüren können. Am besten wäre, gleich den Akku rauszunehmen.«
    »Und das Tablet?« Smith wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Umgebung zu. Sein Tischnachbar hörte auf, in seinem Chemiebuch zu lesen, und stand von seinem Platz auf. Smith nahm das Handy in die linke Hand, um die rechte frei zu haben. Er steckte sie sicherheitshalber in die Jacke. Marty sprach unterdessen weiter.
    »Für das Tablet gilt das Gleiche. Sie kann das GPS abstellen, aber wenn sie ihre Transaktionen macht, kann ich trotzdem ihren Standort ermitteln. Sie sollte es höchstens ganz kurz benutzen.«
    »Alles klar.« Smith trennte die Verbindung. Er sah, dass Nolan Handy und Computer ausschaltete.
    »Gehen wir.« Er stand auf.
    »Zur CIA ?« Nolan erhob sich ebenfalls, doch ihr Gesicht wurde wieder misstrauisch.
    Smith schüttelte den Kopf. »Nein, einfach nur weg von hier. Los.«
    »Vordertür?«
    Smith nickte. »Schnell.«
    Nolan schnappte sich ihre Tasche und eilte zwischen den Gästen hindurch zum Eingang. Smith holte sie ein und fasste sie am Ellbogen.
    »Sie grapschen schon wieder«, sagte sie leise.
    »Ich grapsche nicht – ich führe Sie zum Ausgang«, erwiderte er. »Wenn wir bei der Tür sind, trennen wir

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