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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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anzog.
    »Wollen Sie irgendwelche Medikamente mitnehmen?«, fragte Wendel.
    »Ich habe nur den Tropf mit einer Kochsalzlösung bekommen, sonst nichts.«
    Wendel sah auf ihre Uhr. »Warten Sie einen Moment.« Sie ging zur Tür und blickte sich um. Dann wirbelte sie herum und eilte zu Randi zurück. »Die Luft ist rein.« Randi legte den Arm um ihre Schultern. »Den Aufzug sollten wir lieber nicht nehmen. Unten ist gleich gegenüber ein Security-Posten.«
    »Links geht’s zu einer Treppe. Ich weiß aber nicht genau, wo sie hinführt«, sagte Randi. Wendel nickte und half ihr aufzustehen. Randi konnte sich auf den Beinen halten, und sie gingen zusammen zur Tür. Randi stützte sich auf Wendel und nutzte die Kraft der jungen Frau. Sie wollte nicht sofort ihre ganze Energie verbrauchen, wo noch so viele Stufen auf sie warteten. Das einzige Geräusch auf dem Flur war das Gemurmel eines Fernsehers auf leiser Lautstärke. Zur Linken wies ein rotes Schild den Weg zur Treppe. Randi wandte sich in diese Richtung und spürte erfreut, wie das Adrenalin in ihre Adern schoss und ihr einen Energieschub gab. Sie gelangten zur Tür und drückten sie auf.
    Das Treppenhaus bestand aus Metall und Beton. Die Tür ging zu, und Randi sah die Zahl 4 an der Wand. Die Vorstellung, vier Stockwerke zurücklegen zu müssen, hatte etwas Lähmendes, doch sie drängte den Gedanken beiseite. Als sie die erste Stufe nehmen wollte, hörte sie von unten ein kratzendes Geräusch. Wendel musste es ebenfalls gehört haben, denn Randi spürte, wie sich die Muskeln der jungen Frau anspannten. Randi deutete mit dem Kopf auf die Tür. Wendel nickte, und sie kehrten um und drückten die Tür auf.
    »Mit dem Aufzug in den ersten Stock. Dann die Treppe«, flüsterte Randi. Wendel ging schweigend mit ihr zu den Aufzügen hinüber. Randi beschleunigte ihre Schritte. In der Kabine lehnte sie sich an die Wand, während sie hinunterfuhren.
    »Für den Fall, dass eine Schwester da ist, gehe ich vor.« Randi löste sich von Wendel und trat, als die Tür aufging, allein auf den Flur hinaus. Auch hier gab es Zimmer auf beiden Seiten, und an einer hohen Theke stand eine Schwester an einem Kopiergerät. Sie blickte auf, wandte sich zuerst Wendel zu und zog die Stirn in Falten, als sie Randi sah.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie.
    Randi nickte. »Ich bin Patientin hier. Ich habe einen Freund hier, der Susan gern sehen würde.« Randi deutete auf Jana Wendel. »Sie fliegt morgen früh nach Europa, das ist also die letzte Chance. Er ist hier bei Ihnen, Zimmer 234. Dürfen wir rein?«
    Die Schwester schien es nicht zulassen zu wollen. »Mr. Skorich? Er schläft.«
    »Wirklich nur ganz kurz. Ich verspreche Ihnen, ich geh sofort wieder, wenn er schläft«, versicherte Wendel. Auf dem Schreibtisch klingelte ein Telefon. Halleluja , dachte Randi.
    »Aber wirklich nur ganz kurz«, mahnte die Schwester. »Die Besuchszeit ist lange vorbei.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit dem Telefon zu. Randi bemühte sich, möglichst aufrecht zu gehen. Ihre Augen fixierten das Schild, das den Weg zur Treppe wies, und sie konzentrierte sich darauf, sie zu erreichen. Wendel blieb dicht bei ihr, öffnete die Tür und hielt sie für Randi auf. Als sie im Treppenhaus waren, schlang Randi den Arm um Wendels Schulter.
    »Dann los«, sagte sie.
    Sie stiegen so schnell wie möglich hinunter. Ihre Schritte hallten auf den Metallstufen. Wenige Sekunden später hörten sie Schritte von oben: Jemand lief die Treppe hinunter.
    »Schneller«, drängte Randi. Sie schwitzte und wurde von einem Schwindelgefühl erfasst. »Haben Sie eine Waffe?«
    »Ein Messer. An der Wade.« Nicht die schlechteste Waffe – sie hatte zudem den Vorteil, keinen Lärm zu machen. Doch wenn ihr Verfolger tatsächlich von der CIA war, würde er eine schallgedämpfte Pistole bei sich tragen. Eine leise und sehr wirkungsvolle Waffe. Sie erreichten das Ende der Treppe und eilten in die Parkgarage. Auf einem Behindertenparkplatz stand ein Auto, das Randi als CIA -Fahrzeug erkannte.
    »Das ist meiner. Schnell«, sagte Wendel. Randi taumelte zur Fahrertür, doch sie schaffte es, ohne das Bewusstsein zu verlieren. Sie blickte zur Ausfahrt hinüber. Der Weg schien frei zu sein. Randi gelang es gerade noch, die schwere Autotür aufzuziehen.
    »Im Kofferraum sind Waffen«, sagte Wendel.
    »Ausgezeichnet. Sie müssen auch schnell weg. Fahren Sie zurück nach D.C. Ich mache hier weiter und rufe Sie dann an. Ich will nicht, dass Sie mehr als

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