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Die Janus-Vergeltung

Die Janus-Vergeltung

Titel: Die Janus-Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Jamie Freveletti
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spürte, wie Wendel sie stützte.
    »Ich hab jemanden gehört, draußen vor der Tür, da hab ich mich versteckt. Reiner Instinkt. Warum sind Sie hier?«, fragte Randi.
    »Ihr Instinkt hat Sie gerettet. Wir müssen weg hier. Schnell«, fügte Wendel hinzu.
    »Was ist los?«
    »Ihr Freund Marty sagt, der CIA -Maulwurf liefert Informationen über Smith und Nolan an ein Prepaid-Handy, das er hierher verfolgt hat. Er hat mich im Büro angerufen, und ich hab mich sofort ins Auto gesetzt.«
    Randi hätte zu gern das Gesicht des Mannes mit den Wingtip-Schuhen gesehen. Wenn sie rauskriegte, wer dieser Maulwurf war, würde sie dafür sorgen, dass er oder sie nie wieder aus dem Gefängnis herauskam.
    »Sie müssen mit der Schwester sprechen. Sie soll Ihnen den Mann mit den Wingtip-Schuhen beschreiben. Vielleicht hat er sich auf der Liste eingetragen.«
    Wendel nickte. »Können Sie ohne Hilfe sitzen?«
    Randi lehnte sich ans Bett. »Ja.« Wendel ging hinaus. Nach wenigen Minuten war sie wieder da.
    »Da ist nirgends eine Schwester. Und die letzte Eintragung war vor vier Stunden.«
    »Vor ein paar Minuten war die Schwester noch da. Sie hat den Mann aufgehalten.«
    »Jetzt ist sie jedenfalls nicht mehr hier. Vielleicht ist sie im Café oder muss etwas holen.«
    Oder vielleicht hat der Mann sie zum Schweigen gebracht . Randi drängte den Gedanken beiseite. Der Eindringling hatte keinen Grund, so weit zu gehen. Er hatte sich nicht eingetragen, und es gab hier keine Überwachungskameras. Er lief nicht Gefahr, entdeckt zu werden.
    »Was sagt Marty über die Zeitverzögerung?«
    »Jemand hat tatsächlich unser System von innen manipuliert. Und der Maulwurf dürfte jetzt von Ihrem Verdacht wissen; er hat jedenfalls gemerkt, dass sich Marty bei uns umsieht, und darauf reagiert.« Wendel winkte mit der Hand ab. »Ich hab’s nicht im Detail verstanden, aber Marty hat sich mit Ihrem Code Zugang verschafft, und jetzt verfolgt ihn jemand im Internet.« Wendel atmete tief ein. »Und das ist noch nicht alles.«
    Randis Augen klärten sich, und sie stellte erleichtert fest, dass sie sich im Sitzen besser fühlte.
    »Was noch?«, fragte sie.
    »Ihre Tests bestätigen, dass Sie eine Form des Vogelgrippevirus haben.« Das war keine gute Nachricht, aber Randi nahm es weniger geschockt als resignierend zur Kenntnis.
    »Das überrascht mich nicht wirklich. Lässt es sich gut behandeln?«
    Wendel schüttelte den Kopf.
    »Wie stehen die Chancen?«
    Wendel presste die Lippen zusammen.
    »Also nicht so toll. Wie ansteckend ist es?«
    »Es überträgt sich nicht leicht von Mensch zu Mensch, aber wenn, dann passiert es innerhalb der ersten paar Tage. Ihr Arzt meint, Sie können niemanden mehr anstecken.«
    Randi seufzte. »Wie lange bin ich schon hier?«
    »Sechsunddreißig Stunden.«
    »Sie sollten nicht hier sein.«
    Wendel schüttelte den Kopf. »Ich mach mir deswegen keine Sorgen.«
    »Sollten Sie aber. Der Arzt kann sich irren. Vor allem wenn ich die mutierte Variante habe.«
    »Die haben Sie nicht.«
    Randi sah sie verständnislos an. »Wie meinen Sie das?«
    »Sie haben eine Variante, aber keine mutierte Form.«
    Randi war zutiefst erleichtert. Zu Unrecht, wie sie wusste, denn auch die herkömmliche Vogelgrippe war tödlich genug. Trotzdem hätte sie sich wahrscheinlich schlechter gefühlt, wenn sie chancenlos einem mutierten Killervirus ausgeliefert gewesen wäre.
    »Ich glaube, es hat mit Dattar zu tun. Das alles. Vielleicht hat er jemanden beauftragt, Sie zu infizieren. Den Maulwurf«, setzte Wendel hinzu.
    Randi nickte. Wendel hatte nur ausgesprochen, was sie selbst dachte, seit sie krank geworden war. Sie deutete schwach auf den Metallschrank auf der anderen Seite des Zimmers.
    »Ich brauche meine Kleider und das Telefon.«
    Wendel nickte und warf einen Blick auf ihre Uhr. »Wenn die Nachtschwester hier wäre, würde in zwei Minuten ihre viertelstündige Pause anfangen. Gleichzeitig beginnt die zweite Schwester mit ihrer Runde. Die dauert zwanzig Minuten, da ist ihr Platz leer.« Sie trat zu dem Schrank, sodass Randi sie nicht mehr sah, sondern nur das Quietschen der Schranktür hörte. Sie hielt sich an der Matratze fest und zog sich hoch, drehte sich und setzte sich auf die Bettkante. Wendel gab ihr das Handy und legte ihr die Kleider aufs Bett. Randi griff danach, doch sie anzuziehen, schien mehr Energie zu erfordern, als sie im Moment hatte.
    »Können Sie mir helfen? Ich bin so verdammt schwach.«
    Wendel stützte sie, während Randi sich

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