Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
seinen Ryqril-Herren schon abgeklärt hatte. »Die Abfahrt nach Colorado

Springs ist noch immer für neunzehn Uhr terminiert: sechs Kleinbusse, mit jeweils einem

Gefangenen.«
»Und was ist mit den Vans selbst?«
»Sie haben leistungsgesteigerte Motoren, und die konstruktiven Schwachstellen sind mit einer

Panzerung verstärkt worden«, sagte Poirot. »Sie haben außerdem ein extra breites Schiebedach. Ein

Schütze kann dort Position beziehen und mit einem Multifunktions-Schnellfeuergewehr die Gegend

mit Paratyl-Pfeilen, Pfeilprojektilen oder Laserfeuer bestreichen.«
»Und ich vermute, dass ihr jeden Häftling auch mit einer elektronischen Fessel ausstatten

werdet?«
»Diesen Aufwand können wir uns wohl schenken«, sagte Poirot. »Ihr werdet doch wahrscheinlich

Störsender einsetzen, um den Funkverkehr lahmzulegen, oder?«
»Definitiv«, sagte Skyler. »Ich glaube, das war's fürs Erste. Der nächste Kontakt erfolgt in zwei

Tagen, gleiche Zeit und Ort wie unser Gespräch gestern.«
»Sie wollen mich morgen nicht sprechen?«
»Ich könnte mir vorstellen, dass es morgen in Ihrem Büro etwas hektisch zugeht«, sagte Skyler

trocken.
Es trat ein kurzes Schweigen ein, und Skyler hörte praktisch die Gedanken des anderen. Falls die

Blackcollars diese Aktion wirklich starteten, wäre Athenas Sicherheitskontingent morgen

tatsächlich ziemlich beschäftigt. Und ein paar von ihnen mussten vielleicht sogar mit einer

summarischen Exekution rechnen. »Also gut«, sagte Poirot düster. »In zwei Tagen.«
»Bis dann«, sagte Skyler und legte auf.
Er hielt Ausschau nach möglichem Ärger, während er zu dem Fahrzeug zurückging, wo Anne wartete.

Aber das war eher die Macht der Gewohnheit.
Die Ryqril hatten offenbar beschlossen, die Blackcollars an der langen Leine zu lassen, in der

Hoffnung, dass sie sich darin verheddern würden.
Was wiederum bedeutete, dass der Gefangenentransport morgen Abend bestimmt eine Falle war.
Freilich hatte Skyler von vornherein nichts anderes erwartet.
Er erreichte das Auto und stieg ein. »Und?«, fragte Anne.
»Athenas Laser schießen auf jeden Fußball, der über sie hinwegfliegt«, sagte er ihr. »Und sie

feuern angeblich auch, wenn ein beliebig großer Sprengsatz angeflogen kommt.«
»Dann war es das also?«
»Nicht unbedingt«, sagte Skyler. »Uns fällt vielleicht noch ein besserer Trick ein.«
Anne schüttelte den Kopf. »Irgendwann werden dir mal die Trümpfe ausgehen«, warnte sie ihn. »Und

dann kann ich nur hoffen, dass du noch ein Ass im Ärmel hast.«
»Auf jeden Fall«, sagte Skyler und schnitt eine Grimasse. »Fahren wir zurück und schauen, ob ich

diesen Tag noch ein wenig hinauszögern kann.«
Anne hatte den Motor gerade gestartet, als Skylers Pocher unerwartet ansprach. »Einen Moment«,

sagte er, presste das Gerät fester ans Handgelenk und versuchte die Punkte und Striche zu

erfassen.
»Was gibt's denn?«, fragte Anne.
»Ich bin nicht sicher«, sagte Skyler mit gerunzelter Stirn. Die Nachricht war seltsam verworren,

als ob sie vom äußersten Rand des Sendebereichs kam und stark verstümmelt wurde.
Oder als ob der sendende Blackcollar die Finger nicht richtig zu bewegen vermochte - als ob er

eine geringe Dosis Paralyt-Pfeilgift abbekommen hätte.
O'Hara?, morste er hastig.
Hier, traf das Signal des anderen ein. Probleme?
Empfängst du noch andere Signale?
Negativ.
Dann war es anscheinend doch eine Frage der Reichweite. O'Hara befand sich offensichtlich im

normalen Empfangsbereich, und Hawking und Kanai hätten sich im Moment überhaupt nicht in

Sende-Reichweite befinden dürfen.
Also blieben nur noch Jensen und Flynn. »Fahr los«, befahl er Anne.
»Die Sicherheit?«, fragte sie, schaute zurück und ordnete sich in den fließenden Verkehr

ein.
»Nein, ich glaube, dass es zur Abwechslung mal eine gute Nachricht ist«, sagte Skyler und tippte

wieder auf den Pocher. Jensen?
Keine Antwort. Anscheinend war er schon wieder außer Reichweite.
Und wenn O'Hara, der sich weiter westlich bewegte, überhaupt nichts empfing... »Fahr nach Osten«,

sagte er zu Anne und wiederholte die Morse-Botschaft.
»Was ist eigentlich los?«, fragte Anne ungeduldig.
»Komm schon, Skyler, jetzt ist nicht die richtige Zeit, Geheimniskrämerei zu betreiben.«
»Ich bin kein Geheimniskrämer«, versicherte Skyler ihr mit einem verkniffenen Grinsen. »Wir

machen uns nur auf die Suche nach ein paar verlorenen Schäfchen.«

»Aegis... Mountain«, wiederholte

Weitere Kostenlose Bücher