Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
sich die ganze Zeit da draußen versteckt hat.«
»Der bin ich auch«, sagte Foxleigh und rieb sich den Ellbogen, der von Jensen überstreckt worden

war. »Mein Name ist Leutnant Samuel Foxleigh von der TDE-Luftverteidigung.«
»Natürlich«, sagte Jensen. »Lass mich raten: Du hast Talus-Abfangjäger geflogen.«
»Zufälligerweise, ja«, sagte Foxleigh mit bemüht fester Stimme.
»Und wie hat es dich dann hierher verschlagen?«
»Ich wurde im Endkampf abgeschossen«, sagte Foxleigh, und sein Blick schweifte zu dem mächtigen

Kampfflugzeug ab, das sich vor ihnen erhob.
»Ich hatte mir beim Aussteigen mit dem Schleudersitz das Bein verletzt, aber ich habe es noch bis

nach Shelter Valley geschafft. Doc Adamson hat mich dann wieder zusammengeflickt. Als sich dann

aber herausstellte, dass wir den Krieg verloren hatten und die Ryqril landen würden, um den

Planeten zu besetzen, wusste er, dass ich dort nicht bleiben durfte.«
»Wieso denn nicht?«
»Der Ort war zu klein«, sagte Foxleigh. »Jeder kannte jeden, und es gab ein paar Leute, denen

Adamson nicht zutraute, den Mund zu halten, wenn sie unter Druck gesetzt wurden. Also brachte er

mich zur Hütte rauf und bat Toby, sich für eine Weile um mich zu kümmern.«
»Also gab es doch einen Toby?«
»Adamsons Onkel«, sagte Foxleigh. »Er war zehn Jahre zuvor in die Hütte gezogen, um dem zu

entfliehen, was er als den Fluch der Zivilisation bezeichnete.«
»Das war eine eher halbherzige Flucht«, gab Jensen zu bedenken. »Er war - wie weit? - ganze

zweihundert Meter von der Zivilisation entfernt?«
»Es wussten aber alle, dass er in Ruhe gelassen werden wollte«, sagte Foxleigh. »Der Standort der

Hütte war eigentlich ein Kompromiss mit seiner Familie. Sie wollten nicht, dass er irgendwo in

der Wildnis verschwand und vielleicht bei einem Unfall starb, ohne dass sie jemals davon erfahren

hätten.«
»Und dann bist du aufgetaucht«, sagte Jensen. »Er muss sich tierisch gefreut haben.«
»Das trifft es vielleicht nicht ganz«, sagte Foxleigh wehmütig und erinnerte sich an die langen

und hitzigen Diskussionen. »Adamson hatte aber versprochen, dass es nicht lange dauern würde -

nur so lange, bis die Ryqril und ihre Kollaborateure die Zählung beendet hatten, die nach unserer

Kenntnis auch in den Gebirgsregionen durchgeführt werden sollte. Wenn es vorbei war, hätte ich

wieder nach Shelter Valley zurückkehren können und irgendwann sogar nach Denver.«
»Und was ist dann dazwischengekommen?«
»Was glaubst du wohl?«, entgegnete Foxleigh schroff. »Die Ryqril hatten beschlossen, diese

verdammten Sensoren-Pylone am Stadtrand aufzustellen. Das bedeutete, dass die Sicherheit jeden

Moment vorbeischauen konnte, um das Ding zu überprüfen. Und was noch schlimmer war: Es bedeutete

auch, dass jeder Bewohner registriert wurde - was meine Chance zunichtemachte, mich wieder unter

die Leute zu mischen und als alteingesessenen Bewohner der Stadt auszugeben.«
»Dann seid du und Toby also dauerhafte Zimmergenossen geworden?«, sagte Jensen.
Foxleigh schluckte. »Nur für eine Weile«, sagte er leise. »Ein Vierteljahr später hat er sich

eine Lungenentzündung zugezogen und ist daran gestorben.«
»Und er hat dir seine Hütte und seinen Namen vermacht.«
»Jeder in der Stadt wusste bereits über Toby, den alten Einsiedler Bescheid«, sagte Foxleigh.

»Jedoch hatten die Leute ihn - außer der Familie Adamson - seit so langer Zeit schon nicht mehr

zu Gesicht bekommen, dass sie gar nicht mehr wussten, wie er überhaupt aussah. Es schien das

ideale Versteck zu sein.«
»Zumindest vorübergehend«, sagte Jensen. »Nur dass du anscheinend dort deinen festen Wohnsitz

bezogen hattest.«
Foxleigh drehte sich der Magen um. »Ich hatte mich wohl einfach daran gewöhnt.«
Jensen schüttelte den Kopf. »Lüge Nummer zwei«, sagte er.
Foxleigh runzelte die Stirn. »Was?«
»Das war Lüge Nummer zwei«, sagte Jensen. »Lüge Nummer eins ist irgendwo in deiner Geschichte

enthalten, obwohl ich nicht genau weiß, an welcher Stelle. Aber das war definitiv Nummer zwei.

Möchtest du es vielleicht noch einmal versuchen?«
Foxleigh seufzte. »In Ordnung«, sagte er. »Der eigentliche Grund ist der, dass ich in der Nähe

des Bergs bleiben wollte. Ich wusste zwar, dass er blockiert war, aber ich glaubte, dass es mir

eines Tages vielleicht doch gelingen würde, einen Weg dort hinein zu finden.«
»Um was zu tun?«
»Im Grunde wollte ich genau das tun,

Weitere Kostenlose Bücher