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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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in eine Kurve

gegangen. Ich wollte dann zu Fuß weitergehen, aber ich hatte zusammen mit dem Auto auch mein Bein

ruiniert. Und dann... nun, im Wesentlichen hat es sich so zugetragen, wie ich es dir geschildert

habe.«
»Bliebe nur noch zu klären, weshalb du in Shelter Valley geblieben bist«, sagte Jensen. »Du

wolltest dich einfach nicht damit abfinden, nicht wahr? Du hattest die ganze Zeit auf eine neue

Gelegenheit gewartet, gegen die Ryqril loszuschlagen.«
Foxleigh schnaubte. »Na schön - dann bin ich eben davon besessen gewesen. Bist du denn

noch nie von etwas besessen gewesen?«
»Nein«, sagte Jensen ohne Umschweife. Dann zögerte er. »Jedenfalls nicht so, dass meine Pflichten

darunter gelitten hätten.«
»Deine Pflicht ?«, entgegnete Foxleigh. »Und das ist meine Pflicht, Commando. Das

ist...« Er verstummte und zerdrückte ein paar Tränen. »Dieser Talus, den wir startklar gemacht

haben - der den Namen Götterdämmerung trägt«, sagte er leise. »Das ist mein Flugzeug,

Jensen. Das Flugzeug, das ich in dieser Schlacht hätte fliegen sollen. Die Maschine, in der ich

hätte sterben sollen.«
Für eine Weile sagte Jensen nichts. Foxleigh wartete; er verspürte einen eigenartigen

Seelenfrieden, als ob dreißig Jahre aufgestaute Sorge und Angst und vergebliche Hoffnung in der

Katharsis dieser lang überfälligen Beichte einfach weggewischt worden wären. Was auch immer nun

geschehen würde, es würde eben geschehen. Und in dem Maß, wie der innere Druck des emotionalen

Aufruhrs abflaute, wich auch der äußere Druck gegen die Kehle.
»Wir erwarten sie im Lagerraum«, sagte Jensen und trat hinter ihm hervor. Ein Messer blitzte, und

mit einem schnellen Schritt waren Foxleighs Hände frei. »Du hast doch nicht vergessen, wie man

damit umgeht?«, fügte er hinzu und händigte Foxleigh die Pistole aus, die er ihm abgenommen

hatte.
»Bestimmt nicht«, sagte Foxleigh leise, als er das vertraute Gewicht der Waffe wieder in der Hand

spürte. In den ersten fünf Jahren des selbst gewählten Exils hatte er die Waffe mindestens einmal

am Tag gereinigt, geladen und sich die Mündung an den Kopf gehalten, als ob er sich wegen seiner

Vergehen selbst richten wollte.
Und nun hatte er nach dreißig Jahren schließlich die Gelegenheit, sein Leben für eine höhere

Sache zu geben als für eine profane Bestrafung. »Wie hätte ich das vergessen können.«

Es standen doch mehr Ryqril an der West-Tür, als Judas erwartet hatte. Aber die große Zahl

gereichte ihnen insofern zum Nachteil, als sie sich gegenseitig in die Quere kamen und ihre

Chancen in diesem Kampf sich dadurch verschlechterten.
Er war auch schnell vorbei. Lathe und die anderen traten dem mit Lasern und Kurzschwertern

bewaffneten Feind mit nichts anderem als mit bloßen Händen, Füßen, shuriken und nunchaku entgegen und mischten die Truppe systematisch auf, bis alle Ryqril kampfunfähig,

bewusstlos oder tot waren.
»Sind alle in Ordnung?«, fragte Lathe und ging auf einer Leiche in die Hocke. »Caine?«
»Mir geht es gut«, sagte Judas und ließ den Blick durch den Raum schweifen; dabei verspürte er

das irreale Gefühl, das ihn jedes Mal zu überkommen schien, wenn er Blackcollars in Aktion

beobachtete.
»Hier ist nichts«, sagte Spadafora. Er hatte sich ebenfalls auf eine Leiche gehockt und

durchsuchte routiniert die verschiedenen Taschen und Einschübe im Wehrgehänge und in der

Hose.
»Hier ist auch nichts«, sagte Lathe und stand wieder auf. »Das könnte ein gutes oder ein

schlechtes Zeichen sein.«
»Wonach sucht ihr überhaupt?«, fragte Judas.
»Nach Immunitäts-Transpondern«, erklärte Spadafora ihm und ging zu Mordecai hinüber, der durch

die halb offene Tür schaute, die auf den inneren Korridor führte. »Nach dem Gerät, das diese

automatischen Laser abschaltet, die laut Shaw wahrscheinlich um den Kern herum installiert sind.«

Er schaute mit einem Kopfnicken auf die Leichen. »Nur dass anscheinend keiner von unseren

Freunden ein solches Gerät am Mann hat.«
»Das bedeutet entweder, dass sie die inneren Verteidigungseinrichtungen schon abgeschaltet haben

oder dass diese Truppe entbehrlich war«, sagte Lathe.
»Oder dass diese Krieger hier nicht ermächtigt waren, diesen Bereich zu verlassen«, gab Judas zu

bedenken, und die Spannung zwischen den Schulterblättern flaute etwas ab. Auf diese Frage wusste

er zumindest die Antwort - Galway hatte ihm nämlich gesagt, dass sie

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