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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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feuerten. Foxleigh hörte ein reißendes Geräusch, und das

Hartplastik der Kiste wurde unter dem Angriff allmählich geschreddert. Er streckte die Hand aus

und wollte einen weiteren Schuss abgeben, zog sie aber gleich wieder zurück, als ein

vorbeizischender Pfeil das Handgelenk ritzte und eine schmerzhafte Schramme verursachte. Auf

einmal schien das Sperrfeuer schwächer zu werden...
Und dann trat plötzlich Stille ein.
Foxleigh wartete noch ein paar Sekunden und streckte dann vorsichtig den Kopf um die Ecke der

Kiste.
Sie waren alle gefallen. Die ganze Truppe. Zwei der drei Techniker waren offensichtlich noch am

Leben und regten sich. Doch von den anderen rührte sich keiner mehr. Foxleigh richtete sich auf

und humpelte zu ihnen hinüber, um sich die Sache aus der Nähe anzuschauen.
Er und Jensen kamen gleichzeitig dort an, und der Blackcollar presste die Hand auf den Verband um

die lädierten Rippen. »Danke für deine Hilfe«, sagte er mit leicht angespannter Stimme.
»Gern geschehen.« Foxleigh ließ den Blick über die Leichen schweifen und fühlte sich dabei

ziemlich elend. »Bei Gott, ich wünschte, wir hätten das nicht tun müssen.«
Jensen seufzte. »Geht mir genauso«, sagte er. »Dieser Krieg hätte sich nie gegen unsere eigenen

Leute wenden dürfen. Mögen die Ryqril zur Hölle fahren für das, was sie ihnen angetan

haben.«
»Und uns.« Foxleigh holte tief Luft. »Apropos Hölle, es wird Zeit, dass wir ihnen einen

Vorgeschmack darauf geben.« Er schaute von den Leichen auf und sah Jensen direkt in die Augen.

»Ich glaube, wir können uns den kindischen Zank ersparen, wer mein Flugzeug fliegt?«
»Ja«, sagte Jensen leise. »Ich glaube, unter diesen Umständen hast du noch einen letzten Einsatz

verdient.«
»Vielen Dank.« Foxleigh zögerte, drehte dann die Waffe herum und hielt sie Jensen hin. »Hier -

die werde ich nicht mehr brauchen. Fessle die Überlebenden und komm dann zum Talus nach.«
Er wollte sich abwenden, doch Jensen fasste ihn am Arm. »Ich war wirklich bereit, mit dem

Flugzeug in diese Hölle zu fliegen«, sagte der Blackcollar leise.
»Ich weiß«, versicherte Foxleigh ihm. »Und ich bin sicher, dass die Geister deiner Vergangenheit

das auch zu würdigen wissen. Aber das ist meine Welt und meine Pflicht.«
»Aber wirst du selbst nicht auch noch von Geistern verfolgt?«
»Im Lauf der Jahre ist es mir gelungen, die meisten wieder in die Flasche zu stecken«, sagte

Foxleigh und musterte ihn. Er spürte, dass der Mann noch immer nicht hundertprozentig überzeugt

war. »Du hast eine Person namens Novak erwähnt, kurz bevor ich die Waffe auf dich gerichtet habe.

War das ein Freund von dir?«
»Der beste«, sagte Jensen, und der alte Schmerz flackerte wieder in seinem Gesicht auf. »Vor zwei

Jahren ist er auf Argent für mich gestorben.«
»Das tut mir leid«, sagte Foxleigh. »Aber sieh es doch einmal so. Wenn ich an jenem Tag wie

geplant in der Götterdämmerung gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich sehr schnell

gestorben - und mein Tod wäre bestimmt völlig sinnlos gewesen. War Novak auch ein Pilot?«
Jensen schüttelte den Kopf. »Er hätte nicht einmal den Schubhebel gefunden, ohne im

Fliegerhandbuch nachzuschauen.«
»Wenn er also an deiner Stelle wäre, hätte er wahrscheinlich gar keine Veranlassung gehabt, nach

Aegis zu gehen«, sagte Foxleigh. »Und wenn mir niemand geholfen hätte, wäre ich auch nicht

in der Lage gewesen, hier reinzukommen. Du weißt hoffentlich, worauf ich hinauswill.«
Jensen verdrehte die Augen. »Dass wir, weil wir unter den besagten Umständen überlebt haben, die

Ryqril nun viel härter schlagen könnten, als wenn wir nicht überlebt hätten?«
»So ungefähr«, sagte Foxleigh. »Magst du es nicht, wenn das Universum dir eine Lektion in Lebenskunde erteilt?«
»Eigentlich nicht«, sagte Jensen direkt. »Aber es ist wohl besser als überhaupt keine

Lektion.«
»Dann sind wir uns einig«, sagte Foxleigh. »Fessle sie also und komm dann zum Flugzeug. Wir

müssen noch eine Checkliste durchgehen. Und es sieht wohl auch so aus, dass ich deine Hilfe

brauche, um überhaupt ins Cockpit zu kommen.«

Der letzte Quergang war gesäubert worden, und die Todesbilanz des Nachmittags war um ein weiteres

halbes Dutzend Ryqril erweitert worden.
Spadafora hatte derweil zwei Angriffsversuche von hinten erkannt und abgewehrt.
Lathe wusste, dass der Angriff bisher kaum hätte besser laufen können. Alle vier hatten

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