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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Manteltasche. Er holte mit einer Hand einen der

Wurfsterne heraus und bedeutete Flynn, sich nicht von der Stelle zu rühren. Dann nahm er den shuriken in die rechte Hand, pirschte zum nächsten Baum hinüber und dann weiter zum

nächsten; seine Sinne waren im Kampfmodus bis zum Äußersten angespannt. Dann ertönte das Geräusch

erneut...
Und ein Ryq trat hinter ein paar Büschen hervor.
Jensen spürte, wie ihm der Atem schier in der Kehle gefror. Waren ihre Gleiter entdeckt

worden?
Oder hatten er und Flynn irgendwelche Warnsensoren ausgelöst, die sie übersehen hatten?
Aber der Ryq schien nicht auf der Suche nach irgendjemandem oder irgendetwas zu sein. Im

Gegenteil, sein Schritt und seine Haltung waren fast lässig - gewiss nicht der angespannte Blick

eines Soldaten, der nach mutmaßlichen Eindringlingen sucht. Also eine Streife, die den ihr

zugewiesenen Sektor mit der verringerten Aufmerksamkeit eines Kriegers abschritt, der schon seit

ein paar Wochen keine besonderen Vorkommnisse mehr zu verzeichnen gehabt hatte und auch heute

Nacht keine erwartete.
Unter anderen Umständen wäre es Jensen auch lieber gewesen, er hätte dem Alien nicht den Abend

verderben müssen. Der Ryq hatte aber das Pech, dass seine ziellose Wanderung ihn direkt zu dem

Baum führte, wo Flynn hockte. Jensen wog den shuriken in der Hand und sondierte schnell

das Terrain.
Und als der Ryq sich halb in seine Richtung drehte, schleuderte er ihm den Stern direkt in den

Hals.
Lautlos - nur mit dem dumpfen Geräusch seines Aufpralls - ging das Alien zu Boden.
Flynn stand bereits über dem Körper, als Jensen mit gezücktem nunchaku dort erschien. »Ich

glaube, er ist tot«, flüsterte der Junge und zitterte leicht infolge einer

Adrenalinausschüttung.
»Das ist er«, diagnostizierte Jensen, zog den shuriken aus der Leiche und verstaute ihn

wieder im Etui. »Sie haben ihren Überwachungsraum offensichtlich weiter ausgedehnt, als ich

erwartet hätte. Hilf mir, ihn zum Hügel zurückzuschaffen.«
Der Ryq war ziemlich klein, jedenfalls für einen Ryq. Trotzdem war es kein Leichtes, die Leiche

den Hügel hinaufzuschaffen, der den Stützpunkt überschaute. Die beiden Männer achteten darauf, in

Deckung zu bleiben, wälzten die Leiche auf den Kamm des Hügels und ließen sie dann den steilen

Hang auf der anderen Seite in die Dunkelheit hinunterrollen.
»Damit verschaffen wir uns aber nur einen kurzen Aufschub«, gab Flynn zu bedenken, als sie auf

ihrer Seite wieder den Hügel hinuntergingen. »Sobald sie diese Wunde sehen, werden sie wissen,

was passiert ist.«
»Stimmt, aber bis sie die Leiche von dort weggeschafft haben, gewinnen wir vielleicht noch ein

paar Stunden«, sagte Jensen.
»Vielleicht«, murmelte Flynn. »Skyler sollte lieber schnell mit dem Auto herkommen.«
»Das hoffe ich gerade nicht«, sagte Jensen. »Weil wir uns erst später mit ihm und den anderen

treffen werden.«
»Nicht?«, fragte Flynn verhalten.
»Nein«, sagte Jensen. Sie erreichten den Fuß des Hügels, und nach einem Blick auf den Kompass

schlug er eine nordwestliche Richtung ein. »Wir gehen zur Hintertür der Basis in Aegis

Mountain.«
»Um was zu tun?«
»Was ich dir gesagt habe«, sagte Jensen, wobei er selbst den grimmigen Unterton in seiner Stimme

vernahm. »Wir sorgen dafür, dass die Ryqril nicht in den Stützpunkt gelangen. Und jetzt sei still

- es sind vielleicht noch mehr Streifen unterwegs.«

»Oberst Bailey?«, ertönte eine Stimme in der Dunkelheit. »Oberst?«
Es kam Licht ins Dunkel, und als Bailey die Augen aufschlug, sah er, dass ein Sanitäter der

Sicherheit besorgt auf ihn herabschaute. »Wie geht es Ihnen, Sir?«, fragte der Sanitäter.
»Was glauben Sie wohl, wie es mir geht?«, knurrte Bailey. Er versuchte, den Kopf zu heben

und ließ es gleich wieder bleiben. »Was ist passiert? Wer führt hier das Kommando?«
»Ich, Sir«, sagt der junge Offizier und erschien hinter dem knienden Sanitäter im

Blickfeld.
»Leutnant Ramirez vom Sicherheitsbüro Boulder. Sie sind leider entkommen, Oberst, sowohl die

Angreifer als auch Regers Leute.« Er presste die Lippen zusammen. »Und sie scheinen auch General

Poirot mitgenommen zu haben.«
»Was?«, blaffte Bailey und ignorierte die Kopfschmerzen, als er sich in eine sitzende

Position zwang. »Wieso haben Sie sie denn nicht aufgehalten?«
»Wir haben erst, nachdem das Bodenteam ins Anwesen eingedrungen war, festgestellt, dass der

General entführt

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