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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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wie Shaw vorbeischauen, ohne zuvor die örtlichen Gegebenheiten geprüft zu

haben. Mordecai, du übernimmst die rückwärtige Sicherung.«
»In Ordnung. Setz mich einfach irgendwo ab, Caine.«
Caine steuerte das Fahrzeug an den Straßenrand und bremste ab. Das Auto rollte noch, als Mordecai

die Tür aufstieß und hinaussprang. Er landete sicher auf dem Asphalt und lief leichtfüßig auf die

Häuserzeile zu, die unterhalb von ihrer Ziel-Taverne die Straße säumte. »Sollen wir wieder die

Waffenschmuggler-Show abziehen?«, fragte Caine und fuhr zurück auf die Straßenmitte.
»Wieso nicht«, sagte Lathe. »Damit lockt man die Leute noch am ehesten aus der Reserve.« Er

verstummte, und Caine spürte den Blick des Comsquare auf sich ruhen. »Bist du so weit?«
Caine holte tief Luft. »Packen wir's an.«
Innen machte das Hideyhole einen noch schlechteren Eindruck als von draußen. Die Kaschemme

war ungefähr zu einem Viertel besetzt, wobei die Klientel von schrägen Vögeln bis zu wirklich

finsteren Gestalten reichte. Die Unterhaltungen verstummten, als Lathe, Caine und Spadafora einen

Vierpersonentisch in der Nähe einer Trennwand ansteuerten, die zu einem unbeleuchteten Separee

führte; aus dem Augenwinkel sah Caine, dass die dort sitzenden Gäste sie argwöhnisch musterten.

Drüben an der Bar murmelte ein großer Mann, der sich hinter den anwesenden Galgenvögeln kaum zu

verstecken brauchte, dem Barkeeper etwas zu und ging dann zum Tisch, den sie sich ausgesucht

hatten.
Er kam gerade dort an, als sie auch Platz nahmen, »'n Abend«, grunzte er. »Oder eher schon

Morgen. Was wollt ihr haben?«
»Drei Gläser von eurem besten Bier«, sagte Lathe zu ihm. »Habt ihr auch noch etwas anderes außer

Alkohol auf der Karte?«
»Wir haben so einiges auf der Karte«, sagte der Mann. »Habt ihr einen besonderen Wunsch?«
»Kommt drauf an«, sagte Lathe und schaute sich im Raum um. »Was nehmen die anderen denn

so?«
»Was im Moment gerade angesagt ist«, sagte der Kellner mit einem neuen, eigentümlichen Unterton.

»Du willst nur etwas für euch drei bestellen?«
»Eigentlich sind wir Handelsreisende«, sagte Lathe. »Wir machen in Partyartikel für den gehobenen

Bedarf.«
Der andere runzelte die Stirn. »Partyartikel?«
»Böller«, sagte Lathe. »Feuerwerkskörper. Solche Sachen eben.«
Die Gespräche an den umliegenden Tischen waren verstummt, und die Gäste lauschten nun der

Unterhaltung. »Gibt hier aber nicht viel zu feiern«, sagte der Kellner. »Mit dem neuen

Stützpunkt, den die Snorks gerade in der Stadt errichtet haben, steht es fifty-fifty, ob

wir zuerst von der Sicherheit oder einem Stoßtrupp der Chryselli festgenagelt werden.«
»Ein weiser Mann ist auf alle Eventualitäten vorbereitet«, sagte Lathe. »Du kennst doch das

geflügelte Wort: Derjenige, der mit den meisten Spielsachen stirbt, gewinnt.«
»Aber tot ist er trotzdem«, konterte der Kellner. »Wir spielen hier mit geringem Einsatz, mein

Freund. Du kannst dein Glück aber gern woanders versuchen.«
»Verstanden«, sagte Lathe ruhig. »Wir trinken nur unser Bier, und dann machen wir uns wieder vom

Acker.«
Für einen Moment schien der Kellner Maß bei ihm zu nehmen. Dann wandte er sich mit einem knappen

Kopfnicken ab und ging zur Bar. »Glaubst du, er wird die Sicherheit rufen?«, fragte Caine

leise.
»Glaube ich nicht«, sagte Lathe und schaute dem Keller nach. »Wir sind hier vielleicht in der

einzigen Verbrecherspelunke im ganzen TDE, wo die Klientel uns nicht behelligt.«
»In diesem Fall...« Caine verstummte, als sein Pocher eine Nachricht auf die Haut projizierte: Zwei Fahrzeuge nähern sich; acht bewaffnete Männer.
»Vielleicht aber auch nicht«, berichtigte Lathe ihn und hatte Kampfhaube und Handschuhe auch

schon in der Hand. Er winkte dem Barkeeper und dem Kellner zu, die sich wieder an der Bar

unterhielten.
»Entschuldigen Sie, meine Herren«, rief er. »Gibt es hier auch einen Hinterausgang?«
Die beiden Männer sahen Lathe an und bekamen große Augen angesichts der unverwechselbaren

Blackcollarausrüstung. »Ja, es gibt eine Tür durchs Hinterzimmer dort«, sagt der Kellner und wies

auf den abgedunkelten Raum.
»Danke«, sagte Lathe, holte die Schleuder heraus und klappte die Handgelenk-Stütze aus. »Und wenn

nun alle so freundlich wären, sich an die Wand zu stellen. Spadafora?«
»Bereit«, sagte Spadafora und holte eine Handvoll zitronengelber Pellets aus seinem

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