Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
Vom Netzwerk:
würde nie wieder eine Normalität geben. Menschen waren hier

gestorben, und mit ihrem Tod war dieser Ort für immer verändert worden.
So etwas hatte er auch schon auf Plinry gesehen.
Viel zu oft.
Er hörte Schritte, drehte sich um und sah Haberdae von hinten auf sich zukommen. »Sie haben die

Späher ausgetrickst«, sagte er mit düsterer und kalter Stimme. »Sie haben das Auto stehen lassen

und sind untergetaucht, während der Verfolger einem Laser-Sperrfeuer von Shaw auswich.«
Galway nickte. Er hatte natürlich gewusst, dass dieser Fall eintreten würde. Er hatte das schon

im Führungsfahrzeug prognostiziert, als Blackcollars das Fahrzeug in ihren Besitz gebracht und

mit Vollgas aus Haberdaes Falle entkommen waren.
Aber solche Überlegungen waren nun müßig. Zum ersten Mal seit dem halben Jahr, seit Galway und

Judas erstmals auf Khala eingetroffen waren, hatte Haberdae seine herablassende und

selbstgefällige Attitüde vollständig abgelegt. Nun hatte er endlich begriffen, wofür die

Blackcollars standen.
Und er war zornig. Er verspürte einen tiefen und bitteren Zorn.
»Wenigstens befinden sie sich nicht mehr in Besitz des Fahrzeugs«, konstatierte Galway im

Bemühen, der ganzen Sache doch noch etwas Gutes abzugewinnen. »Mit den integrierten Transpondern,

die den Fahrzeugen Zugang zum Regierungszentrum gewähren...«
»In die inneren Parkzonen«, unterbrach Haberdae ihn schroff. »Und Sie wissen ganz genau, dass sie

so sicher sind wie die Mauer selbst.«
»Natürlich«, beeilte sich Galway zu sagen, obwohl er das mitnichten glaubte. Im Gegensatz zu den

Sicherheitskräften an der Mauer und den äußeren Toren würden die Wachen in der Garage nicht damit

rechnen, dass jemand anders außer hohen Regierungsbeamten in ihrem Bereich vorfuhr. Das war genau

die Art von mentalem blindem Fleck, mit dem die Blackcollars so gern spielten.
»Das Fahrzeug ist sowieso uninteressant«, fuhr Haberdae grimmig fort. »Sie kennen Taakh besser

als ich. Wann wird er sich ein paar meiner Männer greifen, um sie wegen dieser Sache mit dem Tod

zu bestrafen?«
»Ich glaube eigentlich nicht, dass er das tun wird«, sagte Galway. »Vergessen Sie nicht, er

persönlich hat...« Deinen Plan. »... den Plan des heutigen Abends abgesegnet. Er kann

unmöglich anderen eine Verantwortung für das Scheitern auferlegen, ohne nicht auch selbst einen

Teil der Verantwortung zu übernehmen; und dafür ist er viel zu stolz. Ich glaube, er wird sich

bedeckt halten und warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist.«
Haberdae ließ langsam den Blick über die Szene schweifen. »Sie sind derjenige, der diese Männer

hierhergebracht hat, Galway«, sagte er. Seine Stimme war kontrolliert, beinahe ruhig, aber es

schwang Mordlust mit. »Sie sind derjenige, der sie auf meine Stadt und meine Welt losgelassen

hat.«
»Sie sind nicht los, Präfekt«, sagte Galway, wobei es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief.

Haberdae wollte ein Menschenopfer... und Galway war das wahrscheinlichste Opfer. »Judas ist doch

bei ihnen. Sie sind unter Kontrolle.«
»Acht meiner Männer sind gerade gestorben«, rief Haberdae ihm in Erinnerung - mit einem

prononcierteren blutrünstigen Unterton. »Wollen Sie das etwa als unter Kontrolle sein bezeichnen?«
»Wir haben sie zu stark bedrängt, und wir haben den Preis dafür gezahlt«, sagte Galway und

kämpfte wieder gegen den Drang an, Haberdae unter die Nase zu reiben, dass dieses Desaster nur

seiner Unüberlegtheit zu verdanken war. »Wir können im Moment nicht mehr tun, als dafür zu

sorgen, dass der Tod dieser Leute letzten Endes doch noch einen Sinn hat.«
Haberdae schnaubte. »Um den Blackcollars vielleicht zu beweisen, wie unfehlbar sie sind?«
»Damit die Sache doch noch zum Erfolg führt«, entgegnete Galway, nun auch mit einer Aufwallung

von Zorn. Er hatte allmählich genug von Haberdaes Attitüde. Von all seinen Attitüden. »Wir

haben einen Versuch unternommen, sie zu fangen - womit Lathe im weiteren Verlauf sowieso

gerechnet hätte. Dann ziehen wir uns also jetzt zurück, als ob wir unsere Wunden lecken wollten,

und geben ihm freie Hand, den Angriff auf Khorstron zu planen.«
»Es sei denn, Shaw besteht nach wie vor darauf, die Veranstaltung zu leiten«, gab Haberdae zu

bedenken. »In diesem Fall wären wir wieder genau da, wo wir angefangen haben.«
»Das werden wir bald wissen«, sagte Galway.
»Und selbst wenn Shaw den Oberbefehl anstrebt, muss er

Weitere Kostenlose Bücher