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Die Judas-Variante - V3

Die Judas-Variante - V3

Titel: Die Judas-Variante - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Erschöpfung.
Glücklicherweise hatten sie das Schlimmste nun überstanden, und er bewältigte auch noch den Rest

der Strecke, ohne sich die Blöße geben zu müssen, eine Pause zu verlangen.
Der Bewohner der Hütte musste sie beobachtet haben, denn die Tür öffnete sich bereits, als sie

noch ein paar Schritte von der Hütte entfernt waren. Ein kleiner, schlanker Mann stand da im

Türrahmen, vor der Kulisse eines glühenden Holzofens. »Dann hatte ich also recht«, murmelte er

und trat zur Seite, damit sie vorbeikamen. »Vielleicht aber auch nicht«, berichtigte er sich und

warf einen Blick auf Jensen.
»Was ist passiert, Trapper? Hast du etwa auf ihn geschossen?«
»Sie hatten ein Rendezvous mit Bessie«, sagte Trapper, schaute sich in der Hütte um und steuerte

einen freien Platz am Ofen an.
»Nein, nein - aufs Bett«, sagte der andere Mann und deutete auf die schmale Pritsche, die sich an

die hintere Wand schmiegte. Im Gegensatz zu der Unordnung, die sonst in der Hütte herrschte, war

das Bett ordentlich gemacht. »Bessie, was? Musstest du sie töten?«
»Ich habe sie nicht mal gesehen«, sagte Trapper ihm, während er und Flynn Jensen und die

provisorische Tragbahre auf dem Bett absetzten. »Sie haben sie selbst verjagt. Toby, das ist der

Blackcollarcommando Jensen und Trainee Flynn. Meine Herren, das ist Toby, Shelter Valleys

berufsmäßiger Einsiedler.«
»Also hatte ich doch recht«, murmelte Toby mit einem seltsamen Gesichtsausdruck.

»Blackcollars.«
»Aber nur einer«, sagte Flynn und musterte das, was er durch den Vollbart von Tobys Gesicht

sah.
Der Mann war in etwa in Jensens Alter, und die Mundwinkel hingen leicht verhärmt herunter. »Wie

Trapper bereits sagte, ich bin nur ein Trainee.«
»Du bist aber wie ein Blackcollar gekleidet«, sagte Toby. »Was hat Bessie also mit dir

angestellt?«
»Sie hat mir einen liebevollen Klaps auf die Rippen gegeben«, sagte Jensen.
»Zum Glück war sie nicht wirklich böse auf dich«, sagte Toby knurrig. »Willst du etwas zu

essen oder was trinken?«
»Ein Schluck Wasser wäre schön«, sagte Jensen. »Flynn kann es holen, wenn du ihm sagst, wo die

Quelle oder der Bach oder was auch immer ist.«
»Nicht nötig«, sagte Toby. Er nahm ein Glas von einem kleinen Tisch am Fenster und ging in die

entgegengesetzte Ecke, wo ein von Hand geschnitztes hölzernes Waschbecken mit einem Wasserhahn

darüber in die Wand eingelassen war. Er drehte den Hahn auf, und zu Flynns gelindem Erstaunen

strömte Wasser heraus. »Hast du eine Zisterne auf dem Dach?«, fragte er, als Toby das Glas

füllte.
»Nur eine kleine«, sagte Toby, drehte den Hahn zu und brachte Jensen das Glas. »Es führt aber

auch noch eine Wasserleitung von einem Bach hierher, der auf der anderen Seite dieses Hügels

verläuft. Ein Mann kann auf viele Dinge verzichten, aber fließendes Wasser ist etwas, das ich auf

gar keinen Fall missen möchte.«
»Vor allem dann nicht, wenn man ein schlimmes Bein hat?«, sagte Jensen, stützte sich auf einen

Ellbogen und nahm das Glas.
»Du hast scharfe Augen«, stellte Toby fest. »Dabei hinke ich heute gar nicht mal so stark.«
»Das macht das Training«, sagte Jensen. »Apropos scharfe Augen, dem Vernehmen nach bist du

derjenige, der Adamson und Trapper losgeschickt hat, um nach uns zu suchen.«
Toby zuckte die Achseln. »Hab die ganzen Sicherheitsspäher rumschwirren sehen. Dachte mir, es

gäbe irgendein Problem, über das ich Bescheid wissen sollte.«
»Gibt's denn öfter solche Probleme?«, fragte Jensen.
»Ist im letzten Jahr passiert«, sagte Toby bedeutungsschwer. »Etwa zur gleichen Zeit, als die

Sicherheit von Athena etwas ausgerastet ist.«
»Du hast davon gehört?«, fragte Flynn.
»So weit leben wir nun auch nicht hinterm Mond«, sagte Trapper. »Ein paar örtliche

Nachrichtensender bekommen wir ganz gut rein. Wir haben auch zwei Autos, und über eine alte

Holzfällerpiste gelangen wir zur Bundesstraße Eins-Neunzehn und von dort aus nach Denver.«
Flynn nickte. »Ich hab mich schon ein paarmal gefragt, wie ihr hier draußen überleben

könnt.«
»Wir leben hauptsächlich von dem, was das Land hergibt«, sagte Trapper. »Wir jagen, fischen und

legen Fallen aus, und da gibt es noch ein paar ziemlich große Äcker über den Bergrücken hinter

der Stadt, wo wir Weizen und Gemüse anbauen. Außerdem gibt es einen Markt für unsere Felle in

Denver, und ein paar von uns fertigen auch Holzschnitzereien und

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