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Die Judas Variante

Titel: Die Judas Variante Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich. »Ich glaube, ich habe ein Problem.«
»Was für eins?«, fragte Skyler und schaute wieder mit einem Stirnrunzeln auf die anderen
Silhouetten.
Eine von ihnen verlor gegenüber den anderen eindeutig an Höhe.
»Ich bekomme nicht genug Auftrieb«, sagte Flynn. »Ich scheine außerdem einen Rechtsdrall zu
haben.«
»Ich sehe dich«, sagte Hawking. »Sieht so aus, als ob dein Gleiter sich nicht vollständig
entfaltet hätte.«
Skyler schluckte einen Fluch hinunter. Fünf Kilometer über gebirgigem Gelände war ein sehr
ungünstiger Ort für einen technischen Defekt. »Kannst du ihn erreichen?«, fragte er.
»Hab ihn schon«, meldete Jensen sich, bevor Hawking noch zu antworten vermochte. »Halte dich
möglichst gerade, Flynn.«
»Ich versuch's.«
Aus der Ferne sah Skyler, wie eine der Silhouetten eine enge Kurve beschrieb und Kurs auf den
sinkenden Gleiter nahm. »Was hast du vor?«, fragte er.
»Ich versuche es erst mal mit der Holzhammermethode«, sagte Jensen. »Und wenn das nicht
funktioniert, werden wir uns eben etwas anderes einfallen lassen müssen.«
Die beiden Gleiter hatten sich inzwischen vereinigt und verschmolzen zu einem großen Schatten
tief unter den anderen. Die nächtliche Brise trug einen dumpfen Schlag an Skylers Ohr, als Jensen
den nunchaku zwischen die Spantenverbindungen des Gleiters rammte. »Und?«, fragte
O'Hara.
»Nichts«, sagte Jensen. Ein weiterer Schlag ertönte, und dann noch zwei in schneller Abfolge.
»Sieht nicht gut aus«, sagt er grimmig. »Ich glaube, ich muss dich huckepack nehmen. Flynn, ich
komme jetzt zu dir rüber und kopple uns aneinander.«
»Ihr werdet so aber nicht allzu weit kommen«, gab O'Hara zu bedenken.
»Er hat recht«, sagte Flynn. »Wieso kann ich nicht einfach runtergehen? Ich glaube, ich habe noch
genug Auftrieb für eine sichere Landung. Es reicht nur nicht für die ganze Strecke bis zu Reger.
Ich bleibe mit euch in Kontakt, marschiere bis zur nächsten Straße, und dann kommt einer von euch
und sammelt mich auf.«
»Nein«, meinte Jensen nachdrücklich. »Ein Mann allein hat in einer unbekannten Wildnis kaum eine
Chance. Wir koppeln uns aneinander und landen, und dann werden wir zusammen
losmarschieren.«
»Aber...«
»Das ist ein Befehl, Flynn«, unterbrach Skyler ihn.
»Jensen?«
»Einen Moment.«
Die beiden Schatten verschmolzen, und Skyler hielt den Atem an. »In Ordnung, das war's«, meldete
Jensen. »Die Gleiter sind gekoppelt. Ihr drei fliegt weiter und nehmt Verbindung mit Phoenix auf.
Wir werden uns schon zu Reger durchschlagen.«
Skyler verzog das Gesicht. Sich im Verhältnis drei zu zwei aufzuteilen war auch nicht viel besser
als Flynns Vier-zu-eins-Vorschlag. Aber Lathe hatte ihnen einen engen Zeitrahmen gesteckt, und er
konnte es sich nicht leisten, dass alle fünf einen Waldspaziergang unternahmen. »Habt Ihr
Landkarten dabei?«
»Wir haben Karten, Verpflegung und Waffen«, sagte Jensen. Er klang inzwischen leicht ungeduldig.
»Wir kommen schon klar. Und haut jetzt endlich ab, ja?«
»Wir sagen Reger, dass er jemanden losschicken soll, um nach euch zu suchen«, versprach Skyler
und wendete seinen Gleiter wieder nach Osten. Das war ihr zweiter Absprung über der Erde, und das
zweite Mal, dass etwas schiefgegangen war. Wie verhext!
»Hawking, O'Hara - auf geht's.«
Die drei Silhouetten wurden am östlichen Himmel schnell kleiner, bis sie in der Schwärze der
Nacht verschwunden waren. Flynn schaute ihnen nach und versuchte das Gefühl zu ignorieren, dass
das Herz ihm in die Hose sank. Trotz der Begleitung von Jensen würde diese Sache kein Spaziergang
werden.
So hätten die Dinge ganz bestimmt nicht laufen sollen. Ob alle Militäreinsätze mit einer solchen
»Ouvertüre« eröffnet wurden?
»Flynn, gehst du auf Südkurs?«
Flynn wurde aus seinen Gedanken gerissen. Sie schienen tatsächlich leicht nach rechts
abzudriften.
»Nein«, sagte er und fummelte an der Steuerleiste herum. Es schien alles in Ordnung zu
sein.
»Jedenfalls nicht absichtlich.«
»Muss am defekten Flügel liegen«, grunzte Jensen, und Flynn zuckte zusammen, als sein Gleiter ein
paarmal durchgeschüttelt wurde. »Vielleicht sind wir auch in eine nördliche Gegenströmung
geraten.«
Flynn schaute gen Osten, doch die anderen drei Gleiter waren bereits außer Sichtweite. »Sollten
wir nicht Skyler Bescheid sagen?«
»Wir sind schon außerhalb ihrer Reichweite«, sagte Jensen. »Zumal wir eh nichts daran ändern
können.«
Flynn verzog das

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