Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)
Welten – Erde, Mond und Sonne. Oder drei Inseln. Oder einem Turm mit drei Stockwerken. Doch um wirklich zu verstehen, müsse dieser Mensch reisen – er müsse den Mond besuchen, die spirituelle Dimension seiner selbst, und die Sonne, die göttliche Dimension seiner selbst. Sobald er dort gewesen war, wüsste er, dass das, was er für wahr hielt, auch tatsächlich wahr war. Josua blickte zum Mond hinauf, doch er war nicht zu sehen. War der Mond also da?
Um die spirituelle Reise anzutreten, so Theodore weiter, benötige ein Mensch keine irdische Ausrüstung. Alle Menschen – ob arm oder reich – könnten zu Gott kommen. Alle hätten die gleiche Landkarte erhalten, denn sie befand sich in ihrem Inneren. Und die Bibel war ein Kompass, den man jedoch zu benutzen lernen musste. Innerlich aufgewühlt von diesen Gedanken, ging Josua um den Brunnen herum. Wenn es keinen Zufall im Leben gab, dann war alles im Verborgenen so arrangiert, dass die Menschen die Reise nach Hause antreten konnten. Und wer tat das? Die Engel! Als er träumte, er steige einen Turm hinauf und sehe den Papst, der mit seinen Kardinälen beisammensaß, sah Josua auch die Engel. Die Engel brachten demnach spirituelles Wissen. Sie waren Diener. Diener! Josua ging noch schneller um den Brunnen herum, während ihm die verschiedensten Ideen nur so im Kopf herumschwirrten. Und wenn Diener ein Symbol für Engel war, dann … Er blieb stehen, überwältigt von den ungeheuren Gedanken, die ihm kamen. Wasser! Das war der Schlüssel. Er spähte wieder in den Brunnen und sah nichts, aber er begann zu erkennen. Die biblische Geschichte von der Hochzeit. Theodore hatte ihn gefragt, was sie bedeute.
Wurden in ein und derselben Geschichte möglicherweise zweierlei Dinge geschildert? Ein menschliches Ereignis und ein spirituelles? Das eine in der Sprache des Menschen, das andere in der des Geistes? In einer Sprache, die zwar jeder Mensch verstand, die er jedoch irgendwie verloren hatte? Konnte es sein, dass seit Jahrhunderten – seit Jahrtausenden – die Menschheit Gott bat, er möge auf die Erde kommen, um ihr zu helfen? Und dass er gekommen war – aber im Verborgenen? Dadurch offenbarte Gott nicht nur, wer er war, sondern auch, was er tun würde. Josua spähte tiefer in den spirituellen Brunnen. Angenommen, es hatte tatsächlich eine Hochzeit gegeben und Christus hatte auf die Bitte seiner Mutter hin Wasser in Wein verwandelt? Warum? Damit die Menschen sich betrinken und auf einer Hochzeit glücklich sein konnten? Möglicherweise. Aber angenommen, es bedeutete mehr? Dass Christus im Verborgenen offenbarte, was geschehen würde, weshalb er auf der menschlichen Ebene zu seiner Mutter sagte: »Meine Zeit ist noch nicht gekommen.« Er warnte den Leser – dass sich dieser Teil in der Zukunft ereignen werde. Angenommen, er offenbarte, wie er all jene reinigen würde, die heimkehren, das heißt göttlich werden wollten?
Wasser! Bei der Hochzeit waren die Tonkrüge, die die Juden in der Antike zur rituellen Reinigung benutzten, leer. Diese Menschen hatten die Spiritualität verloren, sie feierten religiöse Feste ohne jede tiefere Bedeutung. Also füllten die Diener, die Engel, abermals die Krüge – die menschlichen Gefäße. Dieses Wasser war anders. Christus befahl den Engeln, die Menschen spirituell zu reinigen. Das tat er auf die Bitte seiner Mutter hin, die selbst vom Heiligen Geist durchdrungen war. Was geschah mit diesem Wasser? Es verwandelte sich in Wein. Wenn aber Wasser ein Symbol für Reinigung war, wofür stand dann der Wein? Für Göttlichkeit! Das Wasser, das sich in Wein verwandelt hatte, wurde zum Küchenchef gebracht. Nicht wissend, was geschehen war, kostete er den Wein und rief aus: »Du hast den besten Wein bis jetzt zurückbehalten.«
Konnte diese Geschichte eine spirituelle Bedeutung haben? Ganz zu Beginn seines Wirkens hatte Jesus sinngemäß zu den Juden gesagt: »Ihr wisst nicht, wer ich bin, aber ihr werdet noch feststellen, dass ich die menschliche Inkarnation Gottes bin. Mehr noch: Der Führer eurer Religion wird das eines Tages anerkennen. Außerdem wisst ihr nicht, was ich vorhabe. Aber ich werde Engel zur Erde schicken. Sie werden all jene spirituell reinigen, die Gott suchen – das heißt jene, die mich zu der Hochzeit eingeladen haben. Dieser Vorgang der Reinigung ist ein zweifacher. Zunächst geht es dabei um spirituelle Reinigung. Anschließend gebe ich euch mein göttliches Blut. Das heißt, ich werde den Menschen
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