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Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition)

Titel: Die Judas-Verschwörung: Mysterythriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott McBain
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gesehen hatten. Er wartete auf weitere Anweisungen des Mönchs Theodore, spirituelle Botschaften, die tief in ihm widerhallten. Überquerte ein Mensch die Brücke zwischen der menschlichen und der spirituellen Welt, dann sah er Bäume – das Symbol, dass diese Welt nur denen offenstand, die die Tugenden praktizierten. Um dies zu tun, musste eine Person nicht nur Rituale ausführen. Sie musste sie
im Geiste
vollziehen – sie musste die Früchte dieser Bäume verzehren. Das heißt, sie musste die Tugenden der Demut, Wohltätigkeit, Güte, Geduld und Barmherzigkeit praktizieren. Sie musste diese Tugenden aufheben, die auf dem Boden des Waldes herumlagen – der Boden war dabei ein Symbol für die Welt. Wenn sie das nicht in ihrem Leben auf Erden tat, musste sie es nach dem Tod tun. Es gab keine andere Möglichkeit, um spirituell voranzuschreiten, keinen anderen Weg.
    »Diese Tür wird sich nie öffnen.« Jussef begann allmählich der spirituelle Zeh weh zu tun.
    Wenn ein Mensch eine Tugend praktizierte, begann er die anderen zu erwerben, da sie miteinander verknüpft waren. Das Praktizieren der Tugenden kleidete einen Menschen spirituell – so wie ein Kleidungsstück. Infolgedessen verringerte sich die Macht des Bösen ihm gegenüber, und er schritt weiter voran in die spirituelle Welt. Schließlich gelangte er zum Fundament der Tugenden, die er praktizierte, die sieben großen Tore der Seele. Ein Tor würde alle öffnen.
    »Der Schlüssel …«
    Der Schlüssel zum Öffnen des Tores lag in der Wahrnehmung. Je mehr ein Mensch vom Baum der Tugend aß, desto mehr stieg sein Glaube an Gott. Der Glaube war der Schlüssel. Er würde aufschließen …
    »Geh hinein, Pater Jussef! Geh hinein!«
    »Was soll das heißen: Geh hinein? Du Narr! Glaubst du denn, ich kann durch Gold hindurchspazieren? Wo ist denn dein gesunder Menschenverstand?«
    Eine geläuterte Tugend war so schön wie Gold. Undurchdringlich war dieses nur nicht für die Kinder des Lichts – die Kinder, die die wahre Botschaft des Göttlichen verstanden und diese im Geiste ausübten. Diese Kinder waren die großen Führer, die großen Lehrer der auf der Erde Lebenden, sie waren angetan mit den nahtlosen Kleidern der Tugend. Die Kinder waren außerdem verborgen, insofern die Welt ihre Herrlichkeit nicht erkannte. Josuas Glaube war nicht stark genug, um das Tor zu öffnen, nicht so stark, dass Satan es nicht blockieren konnte. Deshalb benötigte er Hilfe. Er brauchte jemanden, der Berge versetzen, besser gesagt: Türen öffnen konnte. Er wandte sich an seinen geheimen Mentor auf der Erde.
    »Ich bin nicht der Richtige«, erwiderte Theodore. »Du brauchst jemanden, der größer ist als ich.«
    Josua wartete. Schließlich sah er zwei Ereignisse gleichzeitig. Das eine vollzog sich auf der Erde, das andere in der spirituellen Dimension – denn Leib und Seele waren im Menschen so innig verbunden wie Wasser und Blut mit seiner physischen Existenz. Zunächst entfaltete sich eine Szene in der menschlichen Dimension. Josua sah mehrere Personen im Petersdom. Sie standen vor einem in Weiß gekleideten Mann. Neben ihm stand eine Frau, die ein Kind auf dem Arm hielt. Der Mann, erkannte Josua, war der Papst. Aber wer war das Kind?
    »Der Knabe heißt Michael, er kann Berge versetzen. Bitte ihn, dass er dir seine spirituelle Macht leiht!«
    Josua schaute auf den geschundenen Leib. Wie konnte ihnen ein schwerbehindertes Kind helfen? Gleichzeitig rief er Pater Jussef etwas zu, der sich, in seinem Traum, mit all der Kraft eines Menschen gegen die Tür warf, der aber nicht im Geringsten davon überzeugt war, sie öffnen zu können.
    »Hilfe kommt! Siehst du ihn?«
    »Sehen, wen sehen? Es ist niemand da.«
    Josua blickte nach oben. Ein Kind schwebte aus der Sonne herab.
    »Es kommt zum Tor.«
    Auf der Erde regte sich Pater Jussef unruhig im Schlaf, dann verblasste sein Traum und entschwand völlig. Der Mönch Theodore, Josua, der Abt des Klosters des heiligen Antonius und der Papst ließen die Trage nicht los, auf der der Priester lag. Vielmehr begannen sie, ihn durch das Dach seines Unbewussten hinabzusenken – tiefer hinein in das spirituelle Haus. Jussef schlummerte wieder ein.
    Josua beobachtete, wie das Kind sich ihnen näherte, gekleidet in Licht. Es näherte sich dem Tor und ging hindurch. Mit einem Lächeln winkte es ihnen, ihm zu folgen.
    »Geh weiter, Jussef! Tritt in die Fußstapfen des Kindes!«
    »Äh, was?« Jussef begutachtete seine spirituellen

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