Die Juliette Society: Roman (German Edition)
dünnen Speichelfilm. Er stupst mit der Zungenspitze gegen mein Ohrläppchen und beißt dann gerade fest genug hinein, dass ich spüre, wie scharf seine Zähne sind.
Ich stoße ein Stöhnen aus. Er ist an meinem Ohr und flüstert: »Das gefällt dir.« Es ist eine Feststellung, keine Frage, denn er weiß, was er tut, wozu er mich treibt und wie er meinen Widerstand brechen kann, Schritt für Schritt.
Jetzt steckt er seine Zunge tief in meine Ohrmuschel, stupst, erforscht, benetzt sie. Und ich stöhne wieder, diesmal hemmungslos, ganz benommen vor Lust, mein Körper bebt vor Erwartung der nächsten Berührung.
Doch stattdessen lässt er mich zappeln, manövriert mich tiefer in die Nische hinein. Ganz nach hinten, wo es dunkel ist und intim und wo man uns nicht sehen kann. Und er hebt mich hoch, sodass ich auf einem schmalen Sims zum Sitzen komme, das auf Hüfthöhe an der hinteren Wand verläuft.
Meine Füße berühren kaum noch den Boden. Meine Fersen suchen nach Halt, und ich muss den Rücken gegen die Wand pressen, damit ich nicht runterfalle.
Die Wand ist nass vor Schweiß. Als hätte sich alle Hitze und Feuchtigkeit in dieser winzigen Ecke des Clubs gesammelt. Gleichzeitig ist sie kalt und klamm, und ich drücke mich dagegen. Es fühlt sich so gut an, weil ich innerlich brenne.
Jetzt hat er meinen Schwachpunkt entdeckt, und mein Widerstand bröckelt. Ich spüre, wie seine Leidenschaft wächst. Er wird mutiger, weniger zurückhaltend.
Seine Lust ist entfesselt.
Sein Mund ist wieder auf meinem, und seine Küsse sind jetzt energischer. Er setzt Lippen, Zunge und Zähne ein.
Seine Hände sind überall. Eine fährt mir durchs Haar, die andere ist unter meinem Hemd, greift nach meinem BH. Sie knetet und drückt meine Brust durch das Körbchen. Seine Finger streifen und kneifen meine Nippel.
Ich spüre das Blut hineinströmen, sodass sie steif und hart werden. Meine Nippel sind jetzt so empfindlich, dass ich einen Schrei unterdrücken muss, als sie die Baumwolle streifen.
Mein Atem wird kürzer, mein Stöhnen immer leidenschaftlicher. Und das erregt mich nur noch mehr.
Mit den Knien schiebt er meine Beine auseinander und reibt seinen Oberschenkel an meinem Schritt. Ich spüre seine Leiste zwischen meinen Schenkeln und wie sich sein harter Schwanz an mich drückt. Ich ziehe ein Bein an und schiebe das Becken vor, damit er noch tiefer zwischen meine Schenkel dringen kann.
Ich sitze ganz an der Kante und das Regal schneidet tief in meine Pobacken ein. Es tut höllisch weh, aber das ist mir egal, weil er mich jetzt mit seinem Oberschenkel reitet, ihn fest gegen mich presst.
Ich lege meine Hände flach auf seine Brust und stütze mich ab, damit ich mich stärker an ihm reiben kann. Es fühlt sich so gut an, dass ich schon glaube, den Verstand zu verlieren – die Kontrolle habe ich schon längst verloren.
Stattdessen muss ich, glaube ich, vor Hitze und Lust und Schmerz einen kurzen Aussetzer gehabt haben. Denn plötzlich kann ich mich selbst sehen. Ich sehe ihn auf mir. Und ich befinde mich außerhalb meines Körpers.
Der Knoten meines Jeanshemds ist geöffnet.
Mein BH ist vorne aufgehakt und baumelt lose von meinen Schultern.
Meine Brüste liegen blank und glänzen vor Schweiß. Die Nippel sind pink und angeschwollen.
Meine Hotpants hängen um ein Bein. Das andere habe ich um seinen Rücken geschlungen.
Seine Hand ist in meinem Höschen. Ich bin klitschnass und winde mich unter seiner Berührung.
Dann fühlt es sich plötzlich an, als wäre ich aufgewacht, weil alles verschwommen und unscharf wirkt und die Musik so weit entfernt scheint.
Dennoch kann ich ihn deutlich hören: »Doch kein so braves Mädchen.«
Er sagt mir etwas über mich, das ich nicht wissen will. Und ich habe das Gefühl, dass er sich über mich lustig macht.
Das selbstgefällige, anzügliche Lachen, das darauf folgt, ist wie ein Schlag ins Gesicht, und ich lande wieder unsanft auf dem Boden der Tatsachen. Ich befinde mich wieder ganz in meinem Körper. Ich bin nackt und schäme mich dafür, und ich will es nicht mehr, nicht hier, nicht jetzt, nicht so.
Ich hebe den Kopf und schaue an ihm vorbei, über seine Schulter, und da merke ich, dass wir nicht allein sind.
Vor mir stehen acht oder neun Lederkerle; und wenn ich Lederkerle sage, dann meine ich Lederkerle – wie aus einem Siebzigerjahre-Schwulenporno. Ausnahmslos ungewöhnlich schöne Männer mit schlanken, muskulösen Körpern. Sie drängen sich in zwei oder drei Reihen am
Weitere Kostenlose Bücher