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Die Juliette Society: Roman (German Edition)

Die Juliette Society: Roman (German Edition)

Titel: Die Juliette Society: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sasha Grey
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Zimmer ab wie ein Kokon. Ich fühle mich sicher.
    Wenn sich einer aus der Schar löst, nimmt sofort ein anderer seinen Platz ein. Und ich will es so. Je mehr, desto besser.
    Ich verliere den Überblick darüber, wie viele maskierte Gesichter und wie viele anonyme Schwänze sich mir nähern, mit gebeugten Köpfen, nach Aufmerksamkeit heischend. Ich greife nach allem, was in meiner Reichweite ist, mit allem, was ich habe, und nachdem ich auf den Geschmack gekommen bin, merke ich, wie groß mein Hunger ist. Je mehr ich kriege, desto hungriger werde ich, und es wird erst aufhören, wenn ich es so will. Und ich will nicht, dass es aufhört.
    Der Sex wird einfach immer besser und noch besser. Die Orgasmen werden immer intensiver, und wenn ich glaube, dass ich den absoluten Höhepunkt erreicht habe, folgt ein weiterer, der mich noch höher treibt, und ich will immer weitermachen, weil die Lust so exzessiv ist.
    Es ist, als würde mein Körper von Stromschlägen durchgerüttelt. Nicht nur jedes Mal, wenn ich komme. Jedes Mal, wenn ich berührt werde. Als würde ich mit einem Elektroschocker malträtiert, immer und immer wieder. Ich nehme die Lust so intensiv wahr, dass sie sich wie Schmerz anfühlt. Dopamin überschwemmt mein Hirn, Adrenalin strömt durch meinen Körper, und ich verliere jedes Zeitgefühl.
    Es fühlt sich an, als würde ich vierundzwanzig Stunden nonstop ficken. Und ich schätze, wenn ich wollte, könnte ich noch mal vierundzwanzig Stunden weitermachen. Mein Körper würde weitermachen, solange mein Geist stimuliert wird. Die Sache ist die: Der Geist ermüdet nicht durch körperliche Aktivität, er lässt sich bloß ablenken und langweilt sich irgendwann. Dann setzt die Müdigkeit ein. Aber wenn man konzentriert bleibt, dann lässt sich umöglich sagen, wie weit man gehen kann.
    Ich gehe weiter, als ich es jemals für möglich gehalten hätte, und wenn ich mich selbst sehen könnte, in diesem Raum, umringt von all diesen Männern – ich glaube nicht, dass ich mich erkennen würde. Vermutlich würde ich Anna in mir sehen.
    Als ich nach Hause komme, bin ich wund am ganzen Körper. Meine Muskeln schmerzen, als hätte ich einen Berg bestiegen und jedes einzelne Körperteil bis an die Grenze beanspruchen müssen, um den Gipfel zu erklimmen. Ich fühle mich vollkommen belebt und gleichzeitig erschöpft. Alles, wonach ich mich jetzt sehne, ist ein ausgiebiges heißes Bad.
    Während das Wasser einläuft, betrachte ich mich im Schlafzimmerspiegel. Ich bin froh, dass Jack nicht hier ist und auch nicht sehen kann, wo mein Körper von den Klapsen, dem Kratzen und Kneifen überall gerötet ist. Gleichzeitig befinde ich mich nach wie vor in einem Zustand der Erregung und bin noch immer geil. Wenn Jack jetzt hier wäre, hätte ich seinen Schwanz im Mund, so schnell könnte er gar nicht schauen. Ich würde ihn bespringen und mich von seinem Schwanz einfach weiter bearbeiten lassen.
    Ich zünde eine Jasmin-Duftkerze an, verteile ein paar Teelichter um die Badewanne, gebe ein paar Tropfen Lavendelöl hinein und lasse mich Stück für Stück ins Wasser sinken, bis ich ganz in der Wanne liege und spüre, wie die Hitze meine Muskeln entspannt, der Schaum in meine Poren dringt und ich anfange, alles auszuschwitzen.
    So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen. Wie ein Baby. Als ich aufwache, tut mir noch immer alles weh, aber mein Geist ist klar und scharf. Ich muss noch mal raus, um ein paar Besorgungen zu machen und schreibe Jack eine Nachricht, weil er heute zurückkommt. Ich will, dass alles perfekt ist, und hoffe, dass er es sich noch einmal überlegt, damit wir einen gemeinsamen Weg finden. Ich schreibe ihm, dass ich ihn liebe. Und ich meine es auch so. Ehrlicher als je zuvor. Und ich begehre ihn mehr als je zuvor.
    Als ich gerade aus der Tür will, krame ich kurz in meiner Tasche, um zu checken, ob ich meinen Schlüssel dabeihabe. Doch statt dem Schlüsselbund finde ich eine Rolle Dollarnoten. Hundertdollarscheine. Und ich habe nicht den leisesten Schimmer, wie oder wann sie da reingekommen sein könnten. Ich hole sie heraus und starre sie einfach bloß an. Schockiert. Die Erkenntnis durchfährt mich wie ein Blitz, und ich bin wie gelähmt, als hätte mir jemand eine Ohrfeige verpasst, sodass ich nicht mehr weiß, wo vorne und hinten ist.
    Ich hätte auf Anna hören sollen. »Bundy steckt voller Überraschungen«, hatte sie gesagt, und ich dachte, das ist bloß wieder einer ihrer üblichen dummen Sprüche. Jetzt

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