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Die Jungfernbraut

Titel: Die Jungfernbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Tuch aus der Hand und wischte Alex selbst den Schweiß von der Stirn. »Du wirst bestimmt bald wieder gesund und munter sein.«
    Auf dem Korridor waren plötzlich laute Schritte zu hören, so als näherte sich ein Bataillon Kreuzritter, fest entschlossen, das Heilige Land zu befreien. Das hat uns gerade noch gefehlt, dachte Colin, als Douglas Sherbrooke die Schlafzimmertür so heftig aufriß, daß sie gegen die Wand prallte. Dicht hinter Douglas stürzte Ryder ins Zimmer, gefolgt von einem sichtlich konsternierten Philpot.
    »Mylord«, rief der Butler verstört«, sie haben mich einfach über den Haufen gerannt!«
    »Das ist schon in Ordnung, Philpot«, seufzte Colin. »Hallo, Douglas, Ryder. Seid mir willkommen. Emma, beseitige bitte die Bescherung, und alle anderen — hinaus!«
    »Ich wußte, daß ihr kommen würdet.« Sinjun strahlte ihre Brüder an. »Aber ihr wart sogar noch schneller, als ich gedacht hatte.«
    Sophie starrte angestrengt ihre Schuhe an.
    Alex schloß stöhnend die Augen.
    Douglas ging ruhig auf das Bett zu und betrachtete seine Frau. »Dir war also wieder mal übel, und natürlich mußtest du dich ausgerechnet auf den schönen Teppich übergeben. Nun, Sinjun, du bist selbst schuld. Eigentlich müßtest du Alex doch kennen. Verdammt, sie hat jeden wertvollen Teppich in Northcliffe Hall beschmutzt. Du hättest in weiser Voraussicht überall Nachttöpfe aufstellen lassen sollen. Einmal hat sie sich sogar auf meinen Lieblingsmorgenrock übergeben.«
    »Du hattest es nicht besser verdient«, murmelte Alex mit geschlossenen Augen.
    Ryder war keineswegs so ruhig wie sein älterer Bruder. Er packte seine Frau bei den Armen und brüllte: »Verflucht, sieh mich an, Sophie!«
    »Das tu ich doch.«
    »Du hast mich verlassen, Weib! Du schikanierst mich ständig, aber diesmal bist du wirklich zu weit gegangen!«
    »Wann habe ich dich jemals schikaniert, Ryder? Wir wußten, daß ihr hier auftauchen würdet, obwohl Alex allmählich die Befürchtung hegte, daß Douglas nicht kommen würde, um sie zu bestrafen.«
    »Es würde weder Douglas noch mir jemals in den Sinn kommen, euch mit unserer Abwesenheit zu bestrafen, aber ich habe mir große Sorgen um dich gemacht, bis mir klar wurde, daß du mich belogen hattest und überhaupt nicht schwanger bist.«
    »Ich habe nie behauptet, schwanger zu sein. Du bist selbstzufrieden und mit geschwellter Brust umherstolziert, und da wollte ich dich einfach nicht enttäuschen.«
    »Ich werde dich verprügeln. Wo ist dein Zimmer?«
    »Ich nehme dich nicht in mein Zimmer mit. Alex fühlt sich schlecht, und Sinjun ist schwer krank gewesen. Allerdings geht es ihr schon wieder besser. Colin gibt sich abgeklärt, aber ich traue dem Frieden nicht ganz, und Douglas und du — ihr seid wie immer. Sinjun wußte, daß ihr bald hier sein würdet, aber ich verstehe nicht, wie das möglich war, nachdem ich dir keine entsprechende Nachricht hinterlassen hatte.«
    »Ja«, murmelte Alex, »woher wußtest du, wo wir sind, Douglas?«
    Douglas hatte die arme Emma beobachtet, die den Teppich säuberte, wandte sich jetzt aber seiner Frau zu. »Weißt du denn immer noch nicht, daß ich dir sehr schnell auf die Schliche komme, was immer du auch treiben magst?«
    »Ich hatte doch allen erzählt, daß ich nur Sophie besuchen wollte.« Alex hatte ihre Augen noch immer fest zugekniffen.
    »Hier ist eine Tasse Tee für die Lady.« Mrs. Seton marschierte resolut auf das Bett zu, und Douglas machte ihr gezwungenermaßen Platz. Sie hielt die Tasse an Alex' Lippen, und nach drei großen Schlucken ließ sich die Gräfin in die Kissen fallen. »Oh, das hat gut getan!« seufzte sie zufrieden.
    »Ihr gebt wirklich ein herrliches Bild ab, so Seite an Seite im Bett«, kommentierte Ryder sarkastisch.
    »Hoffentlich geht es dir bald wieder besser, meine Liebe«, sagte Douglas zu seiner Frau. »Ich habe nämlich ein Hühnchen mit dir zu rupfen.«
    »Ach, schluck deinen Ärger lieber runter, Douglas«, sagte Sinjun, bedauerte es aber im nächsten Moment, weil der Zorn ihres Bruders sich nun voll über sie entlud. »Na, Schwesterherz, du hast wohl wieder allen möglichen Unfug getrieben, stimmt's? Und wie ich sehe, steht dein Zustand einer verdienten Strafe durchaus nicht im Wege. Ich würde dir liebend gern höchstpersönlich den Po versohlen, aber nachdem du jetzt einen Mann hast, muß ich mir diese Genugtuung leider versagen. Ich hoffe aber sehr, daß er dir eine ordentliche Tracht Prügel verabreichen wird. Es geht

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