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Die Jury

Titel: Die Jury Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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daran beteiligt?«
    »Sind beide Männer tot?«
    Moss lächelte und schüttelte den Kopf. »Eins nach dem anderen. Ja, es gibt einen Verdächtigen. Er wurde inzwischen verhaftet und trifft bald hier ein. Versperren Sie mit Ihren Wagen nicht die Zufahrt. Mehr habe ich Ihnen nicht zu sagen.« Er ignorierte die übrigen Fragen, kehrte ins Gefängnis zurück und betrat das Arbeitszimmer.
    »Wie geht's Looney?« fragte er dort.
    »Prather ist bei ihm im Krankenhaus. Er scheint soweit in Ordnung zu sein – nur eine Fleischwunde im Bein.«
    »Und ein Herzanfall.« Moss grinste, und die anderen lachten. »He, da kommen sie!« rief ein Kalfakter. Alle eilten zum Fenster, als mehrere Streifenwagen auf den Parkplatz fuhren. Ozzie steuerte den ersten, und neben ihm saß Carl Lee, ohne Handschellen. Hastings lehnte sich im Fond zurück und winkte in die Kameras, als die Kolonne an ihnen vorbeirollte. Sie hielt hinter dem Gefängnis. Der Sheriff und seine beiden Begleiter stiegen aus und schlenderten zum rückwärtigen Eingang. Carl Lee wurde der Obhut eines Wärters übergeben, und Ozzie ging durch den Flur zum Büro, in dem Brigance auf ihn wartete.
    »Sie können bald zu ihm, Jake«, sagte er.
    »Danke. Sind Sie sicher, daß er der Täter ist?«
    »Ja.«
    »Er hat doch kein Geständnis abgelegt, oder?«
    »Nein, er schwieg die meiste Zeit über. Ich schätze, Lester hat ihn gut vorbereitet.«
    Moss kam herein. »Die Pressefritzen wollen mit Ihnen reden, Ozzie. Ich habe ihnen versprochen, daß Sie gleich ihre Fragen beantworten.«
    »Danke, Moss.« Walls seufzte.
    »Gibt es Augenzeugen?« fragte Jake.
    Mit einem roten Taschentuch wischte sich Ozzie Schweiß von der Stirn. »Looney kann ihn identifizieren. Kennen Sie Murphy, den kleinen behinderten Mann, der im Gerichtsgebäude fegt?«
    »Ja. Er stottert.«
    »Er hat alles gesehen. Saß auf der anderen Treppe, als es losging. Aß gerade sein Mittagessen. Er war so erschrocken, daß er eine Stunde lang kein Wort hervorbrachte.« Ozzie zögerte und musterte Jake. »Warum erzähle ich Ihnen das?«
    »Macht es irgendeinen Unterschied? Früher oder später fände ich es ohnehin heraus. Wo ist mein Klient?«
    »Unten im Flur. Er wird fotografiert, und man nimmt ihm die Fingerabdrücke ab. Die übliche Routine. Dauert ungefähr eine halbe Stunde.«
    Ozzie verließ das Zimmer. Jake rief Carla an und bat sie, die Nachrichtensendungen aufzuzeichnen.
    Draußen trat der Sheriff den Mikrofonen und Kameras gegenüber. »Ich habe eine kurze Erklärung für Sie. Ein Verdächtiger befindet sich in Untersuchungshaft. Er heißt Carl Lee Hailey und stammt aus Ford County. Wir legen ihm zweifachen Mord zur Last.«
    »Ist er der Vater des vergewaltigten Mädchens?«
    »Ja.«
    »Woher wußten Sie, daß er die beiden Männer erschossen hat?«
    »Wir sind nicht dumm.«
    »Irgendwelche Augenzeugen?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Hat er die Tat gestanden?«
    »Nein.«
    »Wo haben Sie ihn gefunden?«
    »Zu Hause.«
    »Wurde ein Deputy angeschossen?«
    »Ja.«
    »Wie geht es ihm?«
    »Gut. Er liegt im Krankenhaus, aber sein Zustand ist nicht besorgniserregend.«
    »Wie lautet sein Name?«
    »Looney. DeWayne Looney.«
    »Wann findet die Voruntersuchung statt?«
    »Ich bin nicht der Richter.«
    »Irgendeine Ahnung?«
    »Vielleicht morgen oder am Mittwoch. So, das genügt. Derzeit habe ich keine weiteren Informationen für Sie.« Der Wärter nahm Carl Lees Brieftasche, Geld, Uhr, Schlüssel, Ring und Taschenmesser; er trug die Gegenstände in eine Liste ein, die der Gefangene mit Angabe des Datums unterschrieb. In einem kleinen Zimmer fotografierte man ihn, und anschließend hinterließ er seine Fingerabdrücke – Lester hatte ihm diesen Vorgang vorher genau geschildert. Ozzie wartete vor der Tür und führte ihn dann durch den Flur in einen anderen Raum. Dort stand ein Gerät, das dazu diente, Betrunkene zu untersuchen und den Alkoholgehalt in ihrem Blut zu messen. Jake saß an dem kleinen Tisch daneben, und der Sheriff entschuldigte sich und ging hinaus.
    Anwalt und Klient musterten sich gegenseitig. Beide lächelten anerkennend und blieben stumm. Zum letztenmal hatten sie am Mittwoch miteinander gesprochen, im Anschluß an die Voruntersuchung – einen Tag nach der Vergewaltigung. Carl Lee wirkte entspannt. Es zeigte sich keine Sorge in seinem Gesicht. »Sie haben nicht geglaubt, daß ich die Mistkerle umbringe«, sagte er nach einer Weile.
    »Nein. Sind Sie der Täter?«
    »Das wissen Sie doch,

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