Die Juwelen des Scheichs
könnte.
Schließlich hatte Gina sich dem Druck von Schuld- und Verantwortungsgefühl gebeugt und zugestimmt zu bleiben – auch wenn das hieß, ihr Verlangen nach Zahir zu verleugnen, genauso wie die außergewöhnliche Leidenschaft, die sie miteinander erlebt hatten.
Sein Geständnis, dass er sich in sie verliebt hatte, verwirrte sie sehr. Vor allem konnte sie kaum glauben, dass sie einem so attraktiven, charismatischen Mann tatsächlich etwas bedeutete. Ihn nach so langer Zeit diese Worte sagen zu hören und zu wissen, dass sie einen großen Fehler gemacht hatte, fühlte sich an, als würde ihr jemand ein Messer in die Eingeweide stoßen.
„Ganz egal, was passiert ist, meine Zuneigung war dir wohl nicht wichtig genug, um nach Kabuyadir zurückzukehren. Daher wundert es mich, dass du dich drei Jahre später dazu entschlossen hast, doch wieder herzukommen. Hätte ich gewusst, dass du die Expertin bist, hätte ich sofort jemand anderen beauftragt. Normalerweise kümmert sich mein Sekretär Masoud um die Details, aber er ist plötzlich krank geworden. Sonst wäre mir das natürlich schon vorher aufgefallen.“
„Und … wie willst du jetzt weiter verfahren? Soll ich so tun, als ob wir uns noch nie begegnet sind?“
Jäh wandte er sich ab, als müsste er seine Gedanken ordnen. „Am liebsten wäre mir, du würdest verschwinden, wenn du es genau wissen willst. Dann müsste ich mich nicht mit der Tatsache herumschlagen, dass du dich für einen anderen Mann entschieden hast und dein Leben lieber mit ihm als mit mir verbringst.“
Als sie die Verbitterung in seiner Stimme hörte, zuckte Gina zusammen. „Es gibt keinen anderen Mann, Zahir … es hat nie einen gegeben. Das ist die Wahrheit.“
In seinem Blick lag so viel Verachtung, dass sie sich innerlich wand. Auch wenn sie sich noch so sehr bemühte, schien es ihr nicht zu gelingen, in den Menschen, die ihr am nächsten standen, Liebe zu wecken.
„Das interessiert mich nicht mehr. Dafür ist es jetzt viel zu spät.“
Verwirrt fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. Dann schlang sie die Arme um sich, um den Schmerz zu unterdrücken, der sie innerlich erzittern ließ. „Warum hast du mir nicht gesagt, wer du bist?“, fragte sie leise. „Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie das für mich ist, dich wiederzusehen und herauszufinden, dass du ein … ein König bist?“
„Als wir uns kennenlernten, war ich noch nicht König. Natürlich wusste ich, dass ich das Amt nach dem Tod meines Vaters übernehmen würde, aber trotzdem war ich nur Zahir, als wir zusammen waren. Ich wollte einfach noch ein bisschen Zeit mit dir verbringen, bevor ich es dir sage. Als wir uns bei Hussein getroffen haben, war ich auch in Trauer. Meine Mutter war einen Monat vorher gestorben.“
Bevor er weitersprach, holte er tief Luft. „Dich zu treffen und so zu fühlen für dich … hat mir Hoffnung gegeben. Hoffnung darauf, dass das Leben wieder besser wird, obwohl ich meine geliebte Mutter verloren hatte. Wie auch immer, du hast es abgelehnt zurückzukommen. Ein paar Tage nach unserem letzten Telefonat hat sich der Zustand meines Vaters plötzlich rapide verschlechtert, und er ist auch gestorben. Ich war Scheich des Königreichs, und mein Leben würde nie wieder so sein wie zuvor.“
Als sie hörte, was Zahir alles hatte erleiden müssen, zog sich Ginas Herz vor Mitgefühl schmerzlich zusammen. Jetzt wunderte es sie nicht mehr, dass ihr Entschluss ihn mit solcher Wucht getroffen hatte. „Und nun herrschst du seit drei Jahren über dieses Königreich? Hast du geheiratet?“
Die Frage fiel ihr schwer, aber sie musste die Antwort wissen. Sie hatte das Versprechen gehalten, das sie ihrem Vater gegeben hatte, und die vergangenen drei Jahre vollständig ihrer Arbeit gewidmet.
Seit der Nacht mit Zahir hatte es keinen anderen Mann in ihrem Leben gegeben. Bei ihren weniger galanten Kollegen hatte sie sich den Ruf erworben, verklemmt und frigide zu sein. Dass Zahir geheiratet haben und seine einzige Erinnerung an ihre wundervolle Nacht vielleicht darin bestehen könnte, wie falsch und hinterlistig sie war, schmerzte sie unendlich.
„Nein, habe ich nicht.“
Ihr Herz setzte einen Schlag aus. „Und warum nicht?“
Als er die Arme verschränkte, wurde Ginas Blick unweigerlich auf seine breite Brust gelenkt. „Ein Mann in meiner Position ist verpflichtet, aus strategischen Gründen und zum Wohl der Dynastie seine zukünftige Frau auszuwählen. Ob du es glaubst oder nicht, aber in
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