Die Juwelen des Scheichs
Job zu Hause?“
„Deine Arbeitgeber würden es zweifellos als Ehre betrachten, wenn eine ihrer Angestellten diese Aufgabe übertragen bekommt. Sie werden mein Angebot bestimmt gern annehmen. Wenn du einverstanden bist, werde ich dafür sorgen, dass du ein großzügiges Honorar erhältst.“
„Es geht hier nicht um Geld, Zahir. Was ist mit Jack … ich meine Dr. Rivers? Willst du ihn ebenfalls engagieren?“
Ein Anflug von Verärgerung zeigte sich auf Zahirs Miene, als Gina ihren Kollegen erwähnte. Spöttisch hob er eine Braue. „Nein. Du bist doch die Expertin für Antiquitäten, oder nicht?“
„Ich habe dir aber auch gesagt, dass es meinem Vater nicht gut geht. Ich kann nicht einfach für ein paar Monate verschwinden.“
Wieder kämpfte Zahir gegen seine Eifersucht an, weil sie ihm erneut zeigte, dass ihr Vater ihr wichtiger war als er.
„Du kannst ihn anrufen und so lange mit ihm sprechen, wie du möchtest. Und wenn er eine Krankenpflegerin braucht, stellst du eben eine ein. Die Rechnung wird vom Palast bezahlt. Und was Farida betrifft – bist du bereit, ihre Hilfe anzunehmen?“
Hin und her gerissen zuckte Gina mit den die Schultern. „Falls ich die Aufgabe übernehme, wird ihre Hilfe sicher von unschätzbarem Wert sein. Sie weiß bestimmt ungeheuer viel über die Familienschätze, da sie ihr ganzes Leben mit ihnen unter einem Dach verbracht hat.“
„Schön. Dann bist du also einverstanden?“
Während er auf ihre Antwort wartete, konnte Zahir seine Ungeduld kaum bezwingen. Faridas Begeisterung über Gina hatte ihm ohne sein Zutun einen plausiblen Grund geliefert, den Gast länger hierzubehalten. Und er war er nicht gewillt, ein Nein hinzunehmen.
Immer noch spiegelten sich Zweifel in den großen blauen Augen, aber schließlich nickte sie langsam. „Es ist sicher eine große Chance, mein Wissen in meinem Fachgebiet zu vertiefen. Und es ist ein Privileg. Also ja … ich nehme an.“
„ Inshallah … Ich werde umgehend im Auktionshaus anrufen und Bescheid geben, dass wir uns einig sind.“
„Und was ist mit dem Heart of Courage ?“
„Keine Sorge, auch das wird berücksichtigt. Wenn ich mich wieder ein bisschen erholt habe, werden wir über die Juwelen und deine Nachforschungen sprechen. Aber jetzt werde ich meine Schwester zur dir in die Bibliothek schicken. Danach gehe ich schnell wieder ins Bett, sonst bekomme ich Ärger mit meinem Arzt.“
Schwungvoll drehte er sich auf dem Absatz um. Bei der heftigen Bewegung verzog er jedoch unweigerlich das Gesicht, denn sie schmerzte ihn, als hätte sich ein scharfes Messer in seine Rippen gebohrt.
Gina freute sich sehr, in Farida Khans bezaubernden Augen nicht mehr so viel Hoffnungslosigkeit und Trauer zu sehen. Zu helfen, die Palastschätze zu katalogisieren würde ihrem Leben wieder einen Sinn geben, gestand die junge Frau, zumal sie damit auch ihrem geliebten Bruder helfen würde.
Nachdem die beiden Frauen in der Bibliothek alles durchgesprochen hatten, holte Farida die Schlüssel, um einige der verschlossenen Schränke zu öffnen. Anschließend gingen sie von einem Raum zum anderen, und Farida zeigte Gina die wertvollsten Schätze des Palasts – Besitztümer, die sonst nur die Familie oder engste Freunde zu Gesicht bekamen. Gina war stumm vor Erstaunen und Begeisterung, als sie all die Schätze sah.
Zahir begleitete Gina unentwegt im Geiste, als sie Farida folgte. Wann immer sie an seine Wunden dachte, zuckte sie innerlich zusammen. Der Gedanke, dass er Schmerzen litt, quälte sie.
Bei ihrem letzten Treffen hätte sie am liebsten geweint, weil er sie nicht wie erhofft geküsst hatte. Doch dass er sich wegen der kleinen Wunde an ihrer Lippe Vorwürfe machte, gab ihr auch Hoffnung. Sie wünschte so sehr, er möge nicht vergessen, dass sie sich vor drei Jahren in einer Weise verbunden gefühlt hatten, die weit über pure Lust hinausging …
Da Jack sich in die Altstadt aufgemacht hatte, um sie zu erkunden, aß Gina mit Farida zu Abend. Weil beide Frauen müde waren, gingen sie anschließend gleich in ihre Gemächer.
Nachdem sie ihre Notizen durchgelesen und gebadet hatte, setzte Gina sich im Schneidersitz auf das riesige Bett und rief ihren Vater an, der sicher noch arbeitete.
„Professor Collins“, meldete er sich.
„Ich bin’s, Dad, Gina.“
„Was für eine schöne Überraschung. Wie kommst du denn zurecht in Kabuyadir? Hat es noch den gleichen Zauber für dich wie beim letzten Mal?“
Überrascht lächelte sie. „Ich
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