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Die Juweleninsel

Die Juweleninsel

Titel: Die Juweleninsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hastig.
    »Ja.«
    »Wann?«
    »Heut.«
    »Und Sie haben ihn beleidigt?«
    »Ich habe ihn sogar zu Boden geschlagen.«
    »Weshalb?«
    »Er betrug sich dort im Parke wie ein Schurke gegen Magda.«
    »Bei Gott, so ist er es gewesen!« rief der Pater. »Aber wie kommt er mit dem Todten hier zusammen?«
    »Er wird ihn unterwegs getroffen haben.«
    »Aber mit einem Unbekannten, dem man zufällig begegnet, verabredet man nicht einen so gefährlichen Plan!«
    »Sie kannten einander von früher her, von Fallun aus.«
    »Das ist etwas Anderes. Der Prinz wußte wohl auch, daß dieser Hartig in dem Zuchthaus gewesen ist und sah in ihm einen Mann, den er als Hilfswerkzeug gebrauchen konnte.«
    »Wir müssen ihm sofort nachjagen!« wiederholte der General.
    »Warten wir noch einige Augenblicke!« bat der Pater. »Es ist besser wir verschaffen uns vorher die nöthige Gewißheit.«
    »So wird er uns entkommen!«
    »Der Räuber Ihrer Tochter wird uns nur dann entkommen, wenn wir zu hastig vorgehen. Verlassen Sie sich ganz auf mich. Wir haben da drüben in den Prairien Nordamerika’s noch manchen anderen Kerl eingeholt und bestraft. Zunächst müssen wir uns überzeugen, ob wir uns nicht vielleicht täuschen. Die junge Dame kann ja noch da unten liegen.«
    »Dann wollen wir schnell suchen!« rief der General und wollte augenblicklich forteilen.
    »Halt!« gebot der Pater. »Hier gilt es, die Spuren nicht zu verwischen. Bleiben Sie Alle hier; nur Holmers und Herr von Walmy mögen mich begleiten. Sie wissen mit einer Fährte umzugehen. Haben Sie Pferde gerettet?«
    »Nur zwei.«
    »Gute Läufer?«
    »Die besten.«
    »Gibt es Sättel?«
    »Sie hingen im offenen Schuppen und sind nicht mit verbrannt.«
    »So lassen Sie sofort satteln. Wir werden bald zurück sein.«
    Die drei Prairiejäger gingen. Sie schritten den Weg nach dem Dorfe hinab und beobachteten aufmerksam den Rand dieses Weges. Die Tageshelle, welche das Feuer verbreitete, gestattete ihnen, den kleinsten Gegenstand genau zu erkennen. Den Büschen gegenüber angekommen blieb Holmers halten.
    »Hier ist es!« meinte er, auf das niedergetretene Gras deutend.
    Sie bückten sich zu Boden, um die Spuren zu untersuchen.
    »Ein kleiner Damenfuß,« meinte der Pater. »Es ist die richtige Fährte; sie führt hier rechts ab, ganz so, wie die Frau gesagt hat. Kommt!«
    Sie schritten langsam weiter, der Pater voran. Als sie bei den Büschen vorüber waren, blieb dieser stehen.
    »Alle Teufel, hier sind noch andere Fußtritte. Das Gras ist förmlich niedergestampft.«
    »Wie viele Personen?« frug Walmy.
    »Wollen sehen!«
    Sie untersuchten die Eindrücke genau.
    »Zwei Männer!« entschied Holmers. »Hier hinter diesem Busche haben sie gestanden und gewartet.«
    »Und da von rechts herüber sind sie gekommen,« stimmte der Pater bei.
    »Sehen wir, woher sie kamen?« frug Walmy.
    »Nein,« antwortete der Pater. »Das würde zu nichts führen. Wir brauchen den Spuren nur zu folgen, die von hier fortführen. Seht, hier sind die Beiden über sie hergefalllen, und von da an hören die Spuren des kleinen Fußes auf.«
    »Sie haben die Dame fortgetragen.«

»Ja, und ich zweifle nun nicht mehr, daß es die zwei Männer sind, denen ich begegnete. Kommt weiter!«
    Es wurde ihnen nicht schwer, der Fährte bis an den Ort zu folgen, an welchem der Pater auf die Entführer getroffen war.
    »Halt!« sagte er. »Jeder weitere Zeitverlust würde zwecklos sein. Sie sind es. Kehren wir zum Schlosse zurück.«
    Es waren, als sie dort ankamen, seit ihrem Fortgehen kaum zehn Minuten verflossen. Der General trat ihnen um einige Schritte entgegen.
    »Nun?« frug er in ängstlicher Spannung.
    »Erschrecken Sie nicht, Excellenz,« antwortete Walmy. »Sie ist wirklich geraubt worden.«
    »Dann rasch nach!«
    Er wollte sich sofort auf das Pferd werfen. Der Pater hinderte ihn daran.
    »Bitte, General, bleiben Sie noch! Wir müssen noch überlegen.«
    »Zum Teufel mit Ihrem Ueberlegen! Mittlerweile entkommt uns der Kerl.«
    »Er entkommt uns nicht. Zunächst müssen allerdings zwei Mann der Kutsche folgen, aber Sie bleiben da.«
    »Ich? Warum?«
    »Sie werden hier an dieser Unglücksstätte nöthiger gebraucht als ein jeder Andere.«
    »Zunächst braucht meine Tochter mich am nöthigsten!«
    »In dieser Beziehung können Sie von uns vertreten werden, hier an der Brandstelle aber nicht.«
    »Ich habe meinen Verwalter!«
    »Das mag sein. Aber um nach Ihrer Tochter zu forschen, müssen wir uns vielleicht zerstreuen,

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