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Die Kaempferin

Die Kaempferin

Titel: Die Kaempferin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joshua Palmatier
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March wissen.
    »Setzt nicht das Protektorat – oder die allgemeine Garde – für die Durchsuchung ein. Euch stehen die Gardisten aus Amenkor zur Verfügung. Wir unterliegen nicht der Befehlsgewalt des Rates. Wir können uns auch ohne dessen Genehmigung Zutritt zu Fürst Demasques Anwesen verschaffen.«
    Ich nickte. Meine Hand legte sich um den Griff meines Dolchs.
    Fürst March blickte mich düster an. »Das würde der Rat niemals zulassen. Die Mitglieder würden es niemals glauben . Sie würden behaupten, Ihr hättet die Chorl mitgebracht, so wie Ihr Ottul mitgebracht habt, Eure Chorl-Begabte. Man würde Euch unterstellen, sie auf Demasques Besitz gebracht zu haben, um ihn damit zu belasten.«
    Fürst Sorrenti trat einen Schritt vor. »Nicht, wenn Vertreter des Rates anwesend wären, um die Durchsuchung zu bezeugen. Brandan könnte mich vertreten.«
    March schüttelte den Kopf, doch die Anspannung war aus seiner Haltung verschwunden. »Der Rat weiß um unsere Bande, Fürst Sorrenti. Wir bräuchten jemand anderen aus dem Rat, jemanden, der nicht so eng mit mir verbündet ist.«
    Sorrenti nickte und hob die Hand, um sich über den Bart zu streichen, während er nachdachte. »Was ist mit Fürstin Casari und Fürst Boradarn? Ihr Wort hätte Gewicht bei den anderen Fürsten und Fürstinnen des Rates. Und jeder weiß, dass Fürstin Casari und ich … unsere Meinungsverschiedenheiten hatten.«
    Fürst March brummte und stieß sich erneut vom Schreibpult ab. Nachdenklich schritt er auf und ab.
    Nach einer langen Pause drehte er sich wieder um. »Also gut. Aber General Daeriun muss seine Zustimmung erteilen, und er wird höchstwahrscheinlich einen eigenen Beobachter mitschicken wollen. Wann wollt Ihr diese Durchsuchung wagen?«
    »Es muss bald sein«, meinte Tristan. »Wir wollen Fürst Demasque keine Gelegenheit lassen, von der Durchsuchung zu erfahren oder weitere Chorl herzuholen. Und wir sollten es tun, bevor der Zustrom der Besucher des Volksfestes richtig einsetzt.«
    »Welches Volksfest?«, fragte ich.
    »Ein fünftägiger Jahrmarkt« sagte Sorrenti. »Der Höhepunkt ist ein Maskenspiel im Steingarten, Venittes großem Platz in der Stadtmitte, in der Mittsommernacht. Von überall an der Küste werden die Menschen kommen, um das Fest zu feiern. In einerWoche werden die ersten Besucher aus sämtlichen Küstengegenden in Karawanen und auf Schiffen eintreffen. Es wundert mich, dass Ihr noch nie davon gehört habt.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bin am Siel aufgewachsen.«
    Avrell seufzte. »Ich fürchte, unsere überhastete Abreise ist schuld daran, dass wir nicht auf dieses Volksfest vorbereitet sind.«
    »Ich lasse Brandan alles zusammenstellen, was für Eure Gruppe notwendig ist«, versprach Sorrenti.
    »In der Zwischenzeit«, ergriff Fürst March das Wort, woraufhin sich alle Augen auf ihn richteten, »stimme ich die Durchsuchung mit Daeriun ab.«

    »Die Formationen sehen gut aus, General Daeriun.«
    Daeriun wandte sich von seinem Beobachtungsposten auf dem Holzturm ab, der die Übungsfelder des Protektorats innerhalb von Deranians Wall überblickte, um zu sehen, wer ihn angesprochen hatte. Abwesend, mit grüblerisch gefurchter Stirn begrüßte er Fürst Sorrenti mit einem Nicken, ehe er sich mir zuwandte. Gardisten in der blutroten und goldenen Aufmachung des Protektorats umgaben ihn. Brummend winkte er einen der Laufburschen herbei. »Bestell Hauptmann Farel, dass seine Flanke zurückfällt. Seine Männer müssen sich schneller in Position begeben.« Kaum war der Junge losgerannt, herrschte er den Rest der Männer auf der Plattform an: »Gebt das Zeichen für die Ausgangsformation. Ich will, dass diese Männer sich bewegen !«
    Flaggen wurden gehisst und von Gardisten stetig hin- und hergeschwenkt. Auf dem Feld unten – wo sich mindestens vier Einheiten zwischen den Kasernen auf einer Seite und Fürst Marchs persönlichem Anwesen auf der anderen Seite verteilten, darunter eine Gruppe aus Amenkor unter dem Befehl von Hauptmann Catrell – hielten die Männer inne und kehrten in die ursprünglichen Formationen zurück. Staub kräuselte sichvon dem zertrampelten Feld in die Luft empor. General Daeriun bedeutete Fürst Sorrenti und mir, sich ihm am Geländer des Turms anzuschließen.
    »Es geht besser voran als erwartet«, räumte Daeriun geradezu widerwillig ein. »Hauptmann Catrell ist hilfreich. Er hat die Taktiken erklärt, die von den Chorl beim Angriff auf Amenkor angewendet wurden, insbesondere wie sie

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